FES HOME MAIL SEARCH HELP NEW
[DIGITALE BIBLIOTHEK DER FES]
TITELINFO / UEBERSICHT



TEILDOKUMENT:



[Seite der Druckausg.: 140 (Fortsetzung)]

Ruth Großgart
Die Digitale Bibliothek der FES - alles online, alles anders?




Einführung

In der bibliothekarischen Öffentlichkeit wird derzeit heftig um die begriffliche Abgrenzung einer Vielzahl neuer "Bibliotheks-Typen" gerungen: "Elektronische Bibliothek", "Digitale Bibliothek", "Online-Bibliothek", "Virtuelle Bibliothek" oder auch "Hybrid-Bibliothek" heißen die neuen Wortkreationen. [ Vgl. Diskussion im Juni/Juli 1999 in der bibliothekarischen E-Mail-Diskussionsliste INETBIB ( http://www.ub.uni-dortmund.de/Listenarchive/INETBIB/INETBIB.html , Subjects: Was ist eine virtuelle Bibliothek?).] Eine abschließende Klärung und saubere Trennung zwischen diesen neuen Begriffen scheint jedoch noch auszustehen. Daher ist es wohl angeraten, die von uns gewählte Projekt-Benennung "Digitale Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung" etwas näher zu erläutern:
Ziel unseres Projektes "Digitale Bibliothek" ist es, die Veröffentlichungen der Friedrich-Ebert-Stiftung, die selbstverständlich auch weiterhin "konventionell" in der Bibliothek gesammelt, erschlossen und archiviert werden, ergänzend auch online im Internet als digitale Volltexte anzubieten.
Damit wird von der Bibliothek ein neues Aufgabenfeld im Bereich verlegerischer Tätigkeiten betreten, eine zusätzliche Dienstleistung für Haus und Öffentlichkeit erbracht.
Nicht von ungefähr sieht die Bibliothek diese neue Dienstleistung als eine ihr zuwachsende Aufgabe in einer sich wandelnden Medienwelt an:
Wesentlich für diese Sichtweise ist vor allem, dass wir als Bibliothek diese Aufgabenstellung - die mit ständig wachsenden und wechselnden technischen Herausforderungen einhergeht - nicht nur mittels neuer Wege zu bewältigen versuchen, sondern vielmehr unsere bibliothekarische Sichtweise und unsere berufseigenen Lösungs-Strategien auf diese neuen "Medieneinheiten" anwenden. Damit soll insbesondere erreicht werden, dass die Online-Publikationen im Dschungel des Internets auch langfristig wieder auffindbar sind und dass sie zentral verwaltet und dauerhaft archiviert werden.

Diese Aufgabenstellung verlangt - insbesondere unter den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen der Internet-Umgebung, weitgehende Formalisierung und das Einrichten fester Routinen. Sicherlich leidet durch diese "Regeltreue" manchmal die Kreativität im Hinblick auf die Präsentation der Dokumente (Stichworte: Layout, Design,

[Seite der Druckausg.: 141]

WEB-Oberfläche). Zugegebenermaßen kann in diesem Rahmen dem verständlichen Wunsch nach individueller Gestaltung der Texte nicht immer entsprochen werden. Für den Projektansatz der "Digitale Bibliothek der FES" steht vielmehr die "logische" Struktur der Texte sowie die Organisation der Meta-Informationen im Vordergrund.

Page Top

Der FES-Internet-Server als Fulltext-Server - Orientierung am "Numerus Currens-Prinzip"

Um die wachsende Zahl der Online-Publikationen des Hauses auf dem Internet-Server zu organisieren, wurde eine Verzeichnung aller Online-Publikationen in einer ALLEGRO-Datenbank als Grundlage für die Erschließung der Dokumente gewählt. Die Volltexte selbst (also die Dateien) werden derzeit in einer sehr einfachen Verzeichnis-Struktur, die unter einem Wurzelverzeichnis ("fes.de/fulltext/...") nach Abteilungen organisiert ist, auf dem Internet-Server abgelegt. Wichtig war uns dabei auch, dass die Dateinamen der Volltext-Dateien es ermöglichen sollten, zueinander gehörende Dateien einer (Multi-Datei-)Publikation erkennbar zu machen. Die Übertragung des bibliothekarischen Prinzips des "Numerus-Currens" auf die Organisation der Dateiablage schien uns hierbei als Lösung naheliegend:
In der ALLEGRO-Datenbank, in der die Volltexte bibliographisch nachgewiesen werden, erhält jeder Titel-Datensatz eine laufende ID-Nummer, durch die die Namen der entsprechenden Volltext-Dateien bestimmt werden.
Daraus ergibt sich zwingend, dass der Zugang zu den Volltexten nur über einen Katalog, nämlich die oben erwähnte bibliographische Datenbank, möglich ist. Diese Datenbank wird im folgenden als "Datenbank Digitale Bibliothek" bzw. "META-Datenbank" angesprochen, da sie die META-Datenebene repräsentiert (in Unterscheidung zu den Daten der Volltexte selbst).

Page Top

Die Meta-Datenbank und ihre Erschließungs-Elemente

Bei diesem "Kernthema" bibliothekarischer Arbeitsstrategien brauchte "das Rad" für die "Digitale Bibliothek" nun wirklich nicht ein zweites Mal erfunden werden: Das Regelwerk für die formale Beschreibung der Volltexte wurde (blieb) die RAK - mit den Erweiterungen für einige spezifisch online-relevante Metadaten wie beispielsweise die

  • - "Adresse der HTML- (bzw. PDF-) Datei",
  • - "Fußnote für die elektronischen Sekundärausgabe" und
  • - "Materialbenennung".

Diese Erweiterungen bedingten einige kleinere Formatänderungen am bestehenden FES-ALLEGRO-FORMAT des allgemeinen Bibliotheks-Kataloges. Dass die Software ALLEGRO uns erlaubte, solche Details ohne Zögern in Eigenregie umzusetzen, ist sicherlich ein Fakt, der uns schon zur Gewohnheit geworden ist, aber nicht für jede verfügbare Datenbanksoftware Gültigkeit gehabt hätte.
Wir entschieden uns dafür die "META-Daten" der Volltexte zunächst in einer separaten Datenbank zu verwalten; zukünftig ist aber die Integration der bibliographischen Daten der Volltexte in die allgemeine Bibliotheks-Datenbank geplant.

Die sachliche Erschließung der online-Publikationen erfolgt einmal analog zur gängigen Erschließungspraxis mit dem Schlagwortmaterial des Bibliothekskataloges - schließlich sollen die Volltext-Metadaten ja zukünftig auch in die allgemeine Katalogdatenbank der Bibliothek integriert werden.

[Seite der Druckausg.: 142]

Darüber hinaus werden noch weitere Erschließungs-Instrumente benutzt, um auch für die Internet-Umgebung der Volltexte adäquate Zugriffsmöglichkeiten zu gewährleisten. So werden die Volltexte zusätzlich mit deutsch- und englischsprachigen Deskriptoren des Thesaurus Sozialwissenschaften [ Der Thesaurus Sozialwissenschaften wird vom Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn ge-pflegt und herausgegeben ( http://www.bonn.iz-soz.de/information/databases/documentation/index.htm#
Thesaurus ). Dieses fachspezifische Erschließungsinstrument wurde gewählt, da es in vielen Publikati-onsfeldern der FES präzise Sacherschließungen ermöglicht und zudem aufgrund seiner Mehrsprachig-keit eine zusätzliche englischsprachige Verschlagwortung erlaubt. ]
erschlossen.
Eine weitere Sacherschließungs-Ebene wird durch die Vergabe von Schlagworten der PUMA-Datenbank [ Mit dieser Datenbank werden die aktuellen lieferbaren deutschsprachigen Publikationen des Hauses verwaltet; sie dient auch als Instrument zur Abwicklung der Bestellungen. Im Internet ist die PUMA-Datenbank abrufbar unter: http://www.fes.de/fes-publ/puma/index_gr.html ] des Hauses vorgehalten: In hausinternen Diskussionsrunden über die zukünftige Internet-Präsentation der FES wurde ein gemeinsames Such-/Er-schließungs-Instrument für alle Bereiche des FES-Servers (Homepages, Abteilungs-Darstellungen, Bestell-Datenbank für FES-Broschüren, Digitale Dokumente im Volltext) gefordert und man einigte sich hierzu auf die bereits existierende PUMA-Schlagwortliste. Auch ihr Wortmaterial ist zweisprachig organisiert - allerdings soll der Umfang der PUMA-Schlagwortliste noch erweitert werden.

Page Top

Suchen und Finden der Volltexte im Internet - die Katalog-Nutzer-Schnittstelle

Die formale Beschreibung (RAK-NBM) sowie die Vergabe von Schlagwörtern/Deskrip-toren für sachliche und regionale Aspekte der Publikationen bilden die Erschließungs-Seite der Nachweis-Problematik. Aber im direkten Zusammenhang mit der intensiven Erschließung der digitalen Dokumente stellt sich die Frage nach der Nutzer-Schnittstelle für diese Dokumente.
Wie bereits oben erwähnt, werden zukünftig in der Bibliotheks-Katalogdatenbank, die sowohl im FES-Hausnetz wie auch im Internet abfragbar ist, die Meta-Daten der Digitalen Bibliothek integriert werden. Dabei werden die digitalen Primärdaten (Volltexte) direkt aus dem Katalog heraus aufrufbar sein (Stichwort: Multimediale Katalogfunktionen).
Ein spezieller Zugriff auf die META-Datenbank der Digitalen Bibliothek ist im Internet als WWW-Katalog auf Grundlage der Linux-Version der ALLEGRO-Datenbank realisiert worden. [ Direktaufruf der Digitalen Bibliothek der FES: http://www.fes.de/library/db_frame.html oder über die Homepage der FES-Bibliothek: http://www.fes.de/library/index_gr.html Die Realisation der Datenbank-Abfrage wurde von Walter Wimmer entwickelt. ] Das Suchformular der "Datenbank Digitale Bibliothek" erlaubt gezielte Verfasser-, Titelstichwort-, Regionen-, Themen- und Reihen-Suchanfragen sowie deren Kombinationsmöglichkeiten mittels Boolscher Verknüpfungen. Die Ausgabe der Treffer erfolgt in dynamisch generierte HTML-Listen, die einen Direktaufruf der ermittelten Dokumente sowie eine Online-Bestellmöglichkeit für eine gedruckte Broschüre anbieten.

Weitere Ergebniszusammenstellungen, die beispielsweise das Volltext-Angebot einzelner FES-Abteilungen oder -Arbeitsgruppen darstellen, sind durch Einbindung eines spezifizierten Datenbank-Aufrufs als "Link" z. B. auf den Homepages der einzelnen FES-Abteilungen im Internet realisierbar.
Mittelfristig ist geplant, auf den Internet-Seiten des FES-Servers die verfügbaren Online-Dokumente zu speziellen Themen, einzelnen Arbeitsgruppen, Abteilungen oder auch die

[Seite der Druckausg.: 143]

Volltexte einzelner Publikationsreihen vollständig aus der Meta-Datenbank heraus "dynamisch" als Ergebnislisten generieren zu lassen. Dies wird zu aktuelleren, vollständigeren Angeboten führen und mithelfen, den Pflegeaufwand der FES-Homepages zu reduzieren.

Zu erwähnen ist im Hinblick auf die bibliographische Nachweissituation der FES-Volltexte, dass der GBV [ Gemeinsamer Bibliotheksverbund der Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nie dersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.] in seine Datenbank "Online Resources" [ In der Datenbank GBV Online Resources sind die Daten der WebDOC-Teilnehmer TIB Hannover, SUB Hamburg, SUB Göttingen, BIS Oldenburg und GHB Kassel sowie der Friedrich-Ebert-Stiftung nachgewiesen. ] die Meta-Daten der Digitalen Bibliothek der FES integriert. Dieser (zusätzliche) "überregionale" Nachweis führt auch Nutzerkreise, die bisher noch nicht auf das Volltext-Angebot der FES aufmerksam wurden, an die digitalen FES-Publikationen heran.

Ein Sonderproblem: Suchzugriffe über Search-Engines

Bis hierhin sind also auch bei der Betrachtung der Erschließungs- und Zugriffs-Aspekte für die Digitale Bibliothek zahlreiche Analogien zur Erschließung konventioneller Bibliotheksbestände deutlich erkennbar.
Wer im Internet schon einmal nach dringend gesuchten Informationen gefahndet hat, kennt wohl das vollständig andere Konzept der Informations-Suche über die sogenannten "Suchmaschinen". Bei deren Suchergebnissen werden uns Dokumente (Dateien) angeboten, die vorher nicht "katalogisiert", "beschrieben" oder "erschlossen" wurden, sondern die von Robotern im weltweiten Netz "aufgestöbert" und mittels besonderer Indexierungs-Software indexiert wurden. Über die Vollständigkeit bzw. Unmöglichkeit der Vollständigkeit solcher Suchmaschinen-Nachweise braucht hier nichts gesagt werden. Erinnern möchte ich aber an die oft unzulängliche Beschreibung der so gefundenen Dokumente, die uns von Suchmaschinen als "relevant" angeboten werden. Gravierend für die Unterscheidung zum qualitätsvollen bibliographischen Nachweis in einer separaten Datenbank ist in erster Linie ein ganz anderes Nachweis-Prinzip: Die Dokumente selbst (hier sind die HTML-Dokumente angesprochen) bilden die Grundlage für ihren Nachweis; sie tragen quasi ihre "Titelbeschreibung" mit sich. Dazu sieht die HTML-Struktur gewisse Datei-Bereiche vor, in denen der Autor des Dokumentes die anzuzeigende Beschreibung des Dokumentes hinterlegen kann. Leider missachten zahlreiche Internet-Autoren die Möglichkeit, ihr Dokument mit einem aussagekräftigen "Titel" zu versehen. Die daraus resultierende Treffer-Anzeige der Suchmaschine stellt den Suchenden dann oft vor das Problem: Soll er dem angebotenen Link nun folgen - oder vertut er wieder nur kostbare Online-Zeit?
Dem Manko der unzulänglichen Beschreibung der HTML-Dokumente in den ausgewerteten HTML-Titel-Feldern begegnet die Digitale Bibliothek für ihre Produkte mit einem altbekannten Rezept: Das fragliche HTML-Feld (Tag) wird mit einer Kopie der bibliographischen Titelbeschreibung der META-Datenbank belegt - also "state of the art" für die Anzeige als Suchergebnis einer Suchmaschine ausgerüstet.
Darüber hinaus gibt es im BID-Bereich internationale Bemühungen, die Beschreibungen von HTML-Dokumenten durch einen einfachen allgemein anwendbaren Beschreibungs-Standard für ca. 15 unterschiedliche META-Daten-Elemente zu normieren. Diesen Dub-

[Seite der Druckausg.: 144]

lin Core-Standard [ Hompage der Dublin Core Metadata Initiative: http://purl.oclc.org/dc/index.htm] sollten unserer Meinung nach auch die Dokumente der FES erfüllen. Zwar ist das Einfügen der DC-META-Tags in die Dokumente derzeit eher noch eine Investition in die Zukunft, da bisher noch kaum Suchmaschinen diese differenzierenden Beschreibungs-Felder auswerten. Andererseits bereitet uns die Umwandlung bereits vorliegender Titel-Daten aus der eigenen Meta-Datenbank in dieses DC-Metadata-Format mittels einer ALLEGRO-Schnittstelle keinen bedeutenden Mehraufwand. Die Erschließungsarbeit wurde ja bereits für die Beschreibung in der Datenbank geleistet. Die vorliegenden Meta-Daten werden nur in ein anderes "Datenformat" überführt und können somit mehrfach für unterschiedliche Nachweisinstrumente zur Verfügung gestellt werden.

Page Top

Die Erstellung der digitalen Volltexte in der Bibliothek - ein neues Arbeitsfeld

In der Tat gelangt die Beschreibung der Arbeits- und Organisations-Strategien der Digitalen Bibliothek nun an einen Punkt, der für die Bibliothek ein neues Arbeitsfeld darstellt.
Die elektronischen Dokumente werden in der Bibliothek erstellt. Die Grundlage für die digitalen Volltext-Produkte liefern die publizierenden Abteilungen des Hauses durch Ablieferung ihrer Druck-Dateien an die Bibliothek; einen bevorzugten Bezugsweg stellt dabei die Ablieferung der letzten überarbeiteten WORD-Datei durch den Hersteller des Hauses dar.
Zwar wurden in den letzten Jahren fast alle Texte der FES-Publikationen mittels elektronischer Texterfassung erstellt, bevor sie auf unterschiedlichen Wegen "in den Druck bzw. in den Satz" gingen. Für vergriffene Print-Ausgaben, deren "elektronischer Nachdruck" nun heute gewünscht wird, liegen aber oft keine Text-Dateien mehr vor.
Für diese Fälle hat die Bibliothek einen kleinen "Retrodigitalisierungs-Geschäftsgang" entwickelt, in dem der verantwortliche Kollege mit viel Engagement so manche technischen Klippen im Umgang mit Scanner, OCR-Software sowie Textverarbeitung zu bewältigen versteht.

Wenn nun also die Textdatei vorliegt (durch Abgabe einer Original-Datei oder durch Retrodigitalisierung), so wird daraus ein HTML-Dokument erstellt. Diese HTML-Volltext-Dateien werden quasi als "Sekundärausgaben" der zu archivierenden Print-Ausgaben in einer anderen Medienform angesehen. Allerdings bleibt das Original-Layout bei der Umsetzung in ein HTML-Dokument leider nicht erhalten. [ In einigen Fällen wurden Versuche gemacht, aus den Dateien PDF-Versionen zu erstellen und diese parallel zur HTML-Version zur Verfügung zu stellen. Es hat sich aber gezeigt, dass PDF-Versionen nur dann layoutgetreu die Original-Print-Version abbilden können, wenn eine Postscript-Datei zugrunde gelegt werden kann. Sowie eine solche PS-Datei zur Verfügung steht, wird nun eine PDF-Version der digitalen Publikation erstellt. Die weitaus meisten online-Publikationen werden aber derzeit als HTML-Version erarbeitet.] Auch benötigt ein HTML-Dokument einige spezifische Elemente, die es für die Benutzbarkeit unter Online-Bedingungen geeignet machen. So muß beispielsweise eine gewisse strukturelle Textbehandlung durchgeführt werden, die jeder Kapitelüberschrift eine Funktion als Navigations-Element des Volltextes zuweist. Diese "Strukturierung" erfolgt noch im Texterfassungs-format (WORD). Die Transformation des Dateiformats in die HTML-Strukturen wird mittels des Softwarepaketes "HTML-Transit" durchgeführt. Die gewünschte Strukturierung des Online-Dokumentes durch Dateien-Splitting, das Anlegen eines Inhalts-Verzeichnisses der Haupt- und Unterkapitel der Publikation sowie die durch "Verlinkung" der Dateien und Datei-Abschnitte zu realisierende Navigierbarkeit wird von der Konvertierungssoftware automatisiert erzielt. Sogenannte "Templates", die wir nach unseren

[Seite der Druckausg.: 145]

Vorstellungen zur Strukturierung von FES-Dokumenten angepaßt haben, ermöglichen die Konfiguration des HTML-Transit-Programms.

Nach einem solchen automatisierten Konvertierungslauf der vorstrukturierten WORD-Volltexte, werden in der anschließenden manuellen Nachbearbeitung der entstandenen HTML-Dateien die o. g. bibliographischen Titel-Felder sowie die Meta-Tags für die DC-Metadaten in die HTML-Dateien eingefügt.

Page Top

Aktueller Stand der "Digitalen Bibliothek" und Aussicht

Der Aufbau der "Digitalen Bibliothek" erfolgt seit 1997 durch die EDV-Gruppe der Bibliothek im Auftrag der Geschäftsführung.
In dieser Aufbauphase wurden bisher von der Bibliothek etwa 350 Volltexte umgesetzt.
Weitere Volltext-Titel wurden in die Metadatenbank zum Nachweis der bereits vorher im Rahmen des Serveraufbaus von der Internet-Redaktion des Hauses ins Netz gelegten Publikationen integriert. Außerdem werden in der Datenbank "Digitale Bibliothek" auch die Einzel-(Aufsatz)nachweise der laufenden Online-Periodika des FES-Servers aufgenommen. Damit dient der Sucheinstieg der "Digitalen Bibliothek" als zentrales Nachweisinstrument aller Volltexte auf dem FES-Server.
Zur Zeit werden über die Such-Datenbank (Suchmaske) der Digitalen Bibliothek bereits über 500 Titel nachgewiesen, davon ca. 450 Titel im Volltext (genauer HTML-Format). Dabei kann für etwa 15 % der nachgewiesenen Titel eine (meist zusätzliche) PDF-Version angeboten werden.
Zu 135 Titeln wird - teils als Ersatz, teils auch zusätzlich zum Volltext - ein Abstract angeboten.
Zum aktuellen Umfang des Projektes ist anzumerken, dass vorerst nur monographische FES-Titel in der "Digitalen Bibliothek" aufgelegt werden. Der Schwerpunkt liegt noch mit über 90 % auf den Inlands-Publikationen des Hauses. Aber natürlich sind auch alle Auslandsbüros der FES aufgerufen, ihre Dateien für die digitale Internet-Bibliothek zur Verfügung zu stellen. Eine gewisse Verzögerung bei der Inanspruchnahme dieses Dienstes ist hier bisher noch zu verzeichnen. Es wurden bereits erste Auslands-Titel aus Botswana, Brasilien, Nicaragua, Sambia, dem Senegal und der Türkei aufgelegt.

Sonderprojekte im Rahmen der "Digitalen Bibliothek der FES":

In Zusammenarbeit mit der IALHI [ IALHI = International Association of Labour History Institutions.] organisierte die Bibliothek der FES eine Online-Edition ausgewählter programmatischer Dokumente europäischer sozialistischer/sozial-demokratischer Parteien sowie Gewerkschaftsdachverbände. In diesem Rahmen wurden bisher ca. 80 programmatische Schriften aufgelegt. Sie werden über eine eigene Suchmaske zur Verfügung gestellt. [ http://www.fes.de/library/ialhi/ial_fram.html]

Für ausgewählte Dokumente aus dem Sammelgebiet der Bibliothek übernimmt die Bibliothek im Rahmen des Projekts "Digitale Bibliothek" die Funktion eines Online-Verlages. Aktuell wird die "Chronologie der deutschen Gewerkschaften / von Dieter Schuster" als Online-Edition erarbeitet.

[Seite der Druckausg.: 146]

Bereits realisiert wurden die Online-Versionen des "Biographischen Lexikons der ÖTV und ihrer Vorläuferorganisationen / von Rüdiger Zimmermann" sowie die Online-Dissertation "Johann Heinrich Wilhelm Dietz - Verleger der Sozialdemokraten / von Angela Graf".

Ausblick

Das Ziel, die Publikationen des Hauses möglichst in Vollständigkeit im Internet abrufbar zu machen, ist zwar noch nicht erreicht. In dieser Anfangszeit konnten bisher viele Erfahrungen gesammelt werden, die die Voraussetzungen für eine zügige Bearbeitung der Volltexte bilden und uns für die anstehenden Aufgaben rüsten.
Durch die Mitarbeit am DFG-Projekt "Virtuelle Fachbibliothek Sozialwissenschaften" [ Federführende Projektteilnehmer sind das IZ Sozialwissenschaften (Bonn) und die Hochschulbib liothek der TU Darmstadt.] erfährt die "Digitale Bibliothek" seit Mai dieses Jahres auch eine tatkräftige Unterstützung, die sich in zwei befristeten Teilzeitstellen für technische Unterstützungsarbeiten niederschlägt.
Wir sind zuversichtlich, auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen einer steigenden Nachfrage nach "elektronischen Nachdrucken" von FES-Veröffentlichungen gewachsen zu sein.
Durch die Orientierung an geltenden sowie zu erwartenden zukünftigen Standards sowie durch die Einbindung des Projekts auch in überregionale Nachweisinstrumente [ vgl. Fußnote 6 - Präsentation der FES-Volltexte i. R. d. WEBDOC-Projektes.] werden wir dem Auftrag der optimalen Verbreitung der Publikationen der Friedrich-Ebert-Stiftung in einer sich wandelnden Medienwelt entsprechen können.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Dezember 1999

Previous Page TOC Next Page