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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
Ende 1911

Die Generalkommission umfaßt 53 Gewerkschaften mit rund 2.420.000 Mitgliedern, davon rund 210.000 weiblichen.
Die größten Gewerkschaften sind die der Metallarbeiter mit rund 515.150, die der Bauarbeiter mit rund 195.700, die der Transportarbeiter mit rund 195.250, die der Holzarbeiter mit rund 183.000 und die der Textilarbeiter mit rund 131.400 Mitgliedern.
Die kleinsten Gewerkschaften sind die der Xylographen mit 433, die der Notenstecher mit 444, die der Blumenarbeiter mit 1.023, die der Asphalteure mit 1.106 und die der Zivilmusiker mit 1.909 Mitgliedern.
Von ihren Einnahmen gaben die Gewerkschaften rund 23% für die Streik-, rund 14% für die Kranken- und rund 9% für die Arbeitslosenunterstützung aus.

Im Bereich der Generalkommission bestehen 707 Gewerkschaftskartelle und 119 Arbeitersekretariate. 82 Kartelle haben eine Arbeiterinnen-Agitations-Kommission oder haben weibliche Vertrauenspersonen eingesetzt.
547 Kartelle haben Bibliotheken, Bildungsausschüsse bestehen in 362 Orten, die Zahl der Jugendkommissionen beträgt 346.
Zur Durchführung der Arbeitsschutzbestimmungen bestehen 135 Beschwerdekommissionen für Gewerbeinspektionssachen und 235 Bauarbeiterschutzkommissionen. An 46 Orten werden Kommissionen zur Beseitigung des Kost- und Logiswesens beim Arbeitgeber unterhalten.
In 173 Orten haben die Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine Ortsverbände, in 171 Orten die christlichen Gewerkschaften Kartelle.

Dem Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften sind 23 Gewerkschaften mit 350.600 Mitgliedern, davon rund 2.800 weiblichen, angeschlossen.
Die größten Verbände sind die der Bergarbeiter mit rund 84.000, die der Metallarbeiter mit rund 43.000, die der Bauarbeiter mit rund 41.000 und die der Textilarbeiter mit 40.000 Mitgliedern.
Die kleinsten Verbände sind die der Gärtner mit 824, die der Mecklenburgischen Eisenbahner mit 987 und die der Krankenpfleger mit rund 1.400 Mitgliedern.
Von den Einnahmen gaben die christlichen Gewerkschaften rund 18% für Streik-, 11% für Kranken- und rund 4% für Reise- und Arbeitslosenunterstützung aus.

Es bestehen 24 Hirsch-Dunckersche Gewerkvereine mit zusammen rund 108.000 Mitgliedern. Die größten Gewerkvereine sind der der Maschinenbau- und Metallarbeiter mit rund 44.000, der der Fabrik- und Handarbeiter mit rund 18.000 und der der Textilarbeiter mit rund 7.000 Mitgliedern.
Die kleinsten Gewerkvereine sind der der Gärtner in Quedlinburg mit 20, der der Reepschläger in Danzig mit 33 und der der Küfer in Mannheim mit 52 Mitgliedern.
Von ihren Einnahmen gaben die Gewerkvereine rund 32% für die Kranken-, rund 13% für die Streik- und rund 8% für die Arbeitslosenunterstützung aus.

Die Generalkommission registriert im Jahre 1911 9.670 Lohnbewegungen mit rund 12.000 Personen, von denen 2.914 (30,1%) mit Streiks und Aussperrungen verbunden waren.
Von den Arbeitskämpfen waren 58,5% Angriffs-, 34,4% Abwehrstreiks und 7,1% Aussperrungen.
Erfolgreich verliefen 76,4% der Angriffs-, 79,5% der Abwehrstreiks und 29% der Aussperrungen für die Arbeiter.

Im Bereich der Arbeiterversicherung wurden in diesem Jahr rund 707.000 Unfallverletzte und 9.440 Tote bei Arbeitsunfällen gezählt.

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