Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Der außerordentliche Kongreß der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften in Berlin lehnt mit Mehrheit die Auflösung der Vereinigung ab. Darauf erklären die "Einigungsfreunde": "Die politische Entwickelung der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften nach dem Kongreß 1906 läßt klar erkennen, daß sie im Gegensatz zu ihrem Programm einen Weg eingeschlagen hat, der sie mit Sicherheit dem Syndikalismus bzw. Anarchismus weiter entgegenführt.
Stichtag:
22./25. Januar 1908
Die unterzeichneten Delegierten ziehen es deshalb vor, unter Wahrung ihrer politischen Grundsätze, die im Einklang stehen mit dem bisherigen Programm deutscher Gewerkschaften und dem der sozialdemokratischen Partei Deutschlands, dahin zu wirken, daß die Mitglieder ihrer Organisationen sich derjenigen Gewerkschaft anschließen, die mit der sozialdemokratischen Partei gemeinsam den Emanzipationskampf der Arbeiter führen will und die Beschlüsse der Parteitage und der Internationalen Kongresse als für sie bindend anerkennt.
Nach dieser Erklärung verlassen sie den Kongreß.