Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Der Generalkommission sind 63 zentrale Gewerkschaften mit 1.116.720 Mitgliedern, davon 53.525 weiblichen angeschlossen. Die größten Verbände sind die der Metallarbeiter mit 198.960 (32,97%), die der Maurer mit 130.130 (54,30%), die der Holzarbeiter mit 105.390 (31,12%), die der Bergarbeiter mit 80.680 (20,10%) und die der Textilarbeiter mit 51.260 (8,96%). Von ihren Einnahmen in diesem Jahr gibt die Generalkommission für Agitationskommission rund 5%, rund 12% für das Correspondenzblatt und 4% für Personalkosten aus. Von den der Generalkommission angeschlossenen Verbänden haben 4 weniger als 500, 5 haben 500-1.000, 23 haben 1.000-5.000, 9 haben 5-10.000, 6 haben 10-15.000, 3 haben 15-20.000, 3 haben 20-30.000, 4 haben 30-40.000, einer hat über ca. 53.000, einer 75.360, einer 97.105, einer 128.850 und einer 176.220 Mitglieder. Dem Verband der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine sind 21 Verbände mit 111.890 Mitgliedern angeschlossen. Von den 433 Gewerkschaftskartellen haben nur 405 Berichte an die Generalkommission gesandt. Es bestehen 22 Gewerkschaftshäuser, eine zentrale Herberge haben 20, eine unter Kontrolle der Gewerkschaften stehende Herberge beim Gastwirt 181 Kartelle. Die Generalkommission registriert 1904 1.625 Streiks und Aussperrungen mit rund 136.000 Beteiligten. In 17 deutschen Städten wird inzwischen Arbeitern ein Erholungsurlaub gewährt, wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen, wie z.B. in Dresden, wo es erst nach 10jährigem Dienst einen Anspruch auf 2 bis 3 Tage Urlaub gibt.
Stichtag:
Ende 1904
Die kleinsten Verbände sind die der Notenstecher mit 323 (95,32%), die der Blumen- und Federarbeiter mit 435, (3,36%), die der Formstecher mit 458 (39,14%) und die der Büroangestellten mit 568 Mitgliedern.
Die größten Ausgabenposten sind die Streikunterstützungen (ca. 28%) und die Arbeitslosen- und die Krankenunterstützungen mit 8% bzw. 7%.
Für die Zeitungen wurden rund 5% der Einnahmen verwendet.
Die größten Gewerkvereine sind die der Maschinenbau- und Metallarbeiter mit 43.630, die der Fabrik- und Handarbeiter mit 21.180 und die der Tischler mit 8.580 Mitgliedern. Der Gewerkverein Deutscher Frauen hat 1.160 Mitglieder.
Die kleinsten Gewerkvereine sind die der Vergolder mit 12, die der Reepschläger mit 42 und die der Berliner Kellner mit 90 Mitgliedern.
Die unabhängigen Verbände haben zusammen rund 74.460 Mitglieder, davon der der Gastwirtsgehilfen 18.000, der der Zivilmusiker 12.000 und der der Handelshilfsarbeiter 10.000.
205 Kartelle haben eine gemeinsame Bibliothek. Es bestehen 50 Arbeitersekretariate.
Erfolgreich waren 878 (55,7%), teilweise erfolgreich 317 (20,1%) und erfolglos 349 (22,1%) Streiks.
Von den 886 Angriffsstreiks waren 509 erfolgreich, 213 teilweise erfolgreich, 139 erfolglos, 6 mit unbekanntem Ergebnis und 19 am 31. Dezember noch nicht beendet.
Von den 739 Abwehrstreiks waren 336 erfolgreich, 82 teilweise erfolgreich, 177 erfolglos und 13 mit unbekanntem Ergebnis, 19 Streiks waren noch nicht beendet. 1904 gab es 112 Aussperrungen.
net edition
fes-library | 1999