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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
1894 / 1895

Friedrich Naumann erkennt innerhalb der sozialen Problematik die Organisationsfrage als erstrangig an. Die evangelischen und katholischen Arbeitervereine beweisen, "daß man auch im christlichen Lager die Arbeit des Organisierens allmählich verstehen lernt".
Er lobt die Sozialdemokratie für ihre organisatorische Leistung unter den Industriearbeitern, nicht ohne die Nutzanwendung zu ziehen: "Die Gewerkschaften und Fachvereine sind auch in unseren Augen wertvolle Bausteine der Zukunft."
In seinen "Gedanken zum Christlich-sozialen Programm", die F. Naumann dem Evangelisch-Sozialen Kongreß widmet, prägt er den Begriff der "Berufsgemeinschaft". Diese Organisation müsse sich auf dem Wege der Freiwilligkeit bilden und bewähren. Sobald sie die Mehrzahl der Berufsgenossen vertrete, solle ihr die staatliche Anerkennung folgen. Konfessionelle und politische Parteiungen will der Verfasser aus seinen Organisationen ausschließen.
Aufgabe der neuen berufsmäßigen Zusammenschlüsse soll es neben "gemeinsamer Erwerbstätigkeit" vor allem sein, "auf Grund vorhandener gesetzlicher Ordnungen" den Kampf um bessere Lebensbedingungen zu führen. Für die Zukunft erstrebt Naumann ein "deutsches Berufsparlament".
Seine politischen Gedanken versucht F. Naumann mit der seit 1895 von ihm herausgegebenen Zeitschrift "Die Hilfe" und dem 1896 gegründeten "Nationalsozialen Verein" zu verbreiten.

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net edition fes-library | 1999