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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
Ende 1894

Der Generalkommission sind 54 Verbände angeschlossen und 4 die durch ein Vertrauensmännersystem zentralisiert sind. Davon haben sich 9 Verbände, darunter 2 des Vertrauensmännersystems, an den statistischen Erhebungen nicht beteiligt.
Die 46 Verbände haben 238.613 Mitglieder, darunter 5.251 weibliche.
Die größten Verbände sind die Metallarbeiter mit 33.400, die Holzarbeiter mit 26.100, die Buchdrucker mit 17.300 und die Tabakarbeiter mit 13.700 Mitgliedern. Die kleinsten Verbände sind die der Büroangestellten mit 96, der Stukkateure mit 234, der Seiler mit 306 und die der Konditoren mit 330 Mitgliedern.
Die Gesamteinnahmen beliefen sich auf 2.685.560 Mark, die Ausgaben auf 2.135.600 Mark.
Nach unvollständigen Angaben der Verbände fanden 1894 131 Streiks, davon 91 Abwehr- und 38 Angriffsstreiks statt.
Die Gewerkschaften gaben dafür 354.300 Mark aus. Diese Summe wurde aufgebracht durch den eigenen Verband 85.340 Mark, durch freiwillige Beiträge eigener Mitglieder 50.240 Mark, durch Sammlungen 62.580 Mark, durch Beiträge anderer Gewerkschaften 160.000 Mark, durch Spenden aus dem Ausland 2.460 Mark.
Die Hauptursachen für die Abwehrstreiks waren Lohnreduzierungen 46 und Maßregelungen 19. 24 der Streiks waren erfolgreich, 40 erfolglos, 22 teilweise erfolgreich.
Von den 38 Angriffsstreiks wurden 21 wegen Lohnerhöhung, 16 wegen Arbeitszeitverkürzung geführt. Davon waren 12 erfolgreich, 15 teilweise erfolgreich und 11 erfolglos.
Von den seit 1890 von der Generalkommission registrierten 544 Streiks verlaufen nur ca. ein Drittel erfolgreich.
Seit dem 1. März 1892 hat die Generalversammlung 238.000 Flugblätter herausgegeben. Davon werden rund 100.000 Flugblätter in polnischer, tschechischer und italienischer Sprache gedruckt, um ausländische Arbeiter, die in Deutschland zu geringeren Löhnen arbeiten, über die deutschen Gewerkschaften zu informieren. Die Broschüre "Anleitung zur Benutzung des Vereins- und Versammlungsrechts" wird in einer Auflage von 10.500 Exemplaren veröffentlicht.
Seit Februar 1893 bemüht sich die Generalkommission, durch die Gründung von Agitationskommissionen und zahlreiche Veranstaltungen in Ost- und Westpreußen Arbeitnehmer für die Gewerkschaften zu gewinnen.
Anfang 1894 gibt es in diesen Gebieten rund 1.800 Gewerkschaftsmitglieder.



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