Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
11 der in der Denkschrift genannten Verbände organisieren qualifizierte Handwerksberufe, 2 - Manufakturarbeiter und Tabakarbeiter - haben keinen auf ein Handwerk begrenzten Organisationsbereich.
Stichtag:
Ende 1884
Beide Verbände bemühen sich um die Beschäftigten eines Industriesektors. Sie unterscheiden sich auch darin von den reinen Berufsverbänden, daß sie auch Frauen und ungelernte Arbeiter als Mitglieder aufnehmen.
Die Organisationsformen sind noch sehr vielfältig. Vorherrschend ist noch der berufliche Fachverein auf lokaler Ebene. Doch da die Organisationen in hohem Maße von den Behörden abhängig sind, bilden sich die unterschiedlichsten regionalen und strukturellen Verbände.
So werden, da die Mehrzahl der Handwerker und Arbeiter nicht organisiert sind, häufig bei Entscheidungen über einen Streik alle ortsansässigen Berufsgenossen in öffentlichen Versammlungen hinzugezogen.
Trotz der Strukturveränderungen im Handwerk liegt das Schwergewicht der Gewerkschaftsbewegung noch bei den ausgebildeten Handwerkern aus Klein- und Mittelbetrieben. Der Organisationsgrad ist noch sehr gering.
Ende 1884 bestehen etwa 200 Fachvereine mit 15.000 Mitgliedern. Bei der Berufszählung 1882 waren 7,341 Millionen Arbeiter gezählt worden.
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fes-library | 1999