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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
4. April 1872

Reichskanzler O. von Bismarck wendet sich in einem Schreiben an Kaiser Wilhelm I. Seine Absicht ist, dem Kaiser hinsichtlich der "sogenannten Internationalen als einer augenblicklich die ... ganze civilisierte Welt durchziehenden Krankheit", Mittel und Wege vorzuschlagen, die allein zur Überwindung der Auswirkungen dieser Krankheit erfolgversprechend genutzt werden könnten. Nach Darlegung der "Ursache" dieser Krankheit, "... daß die besitzlosen Massen in dem Maß als ihr Selbstgefühl und ihre Ansprüche am Lebensgenuß allmählich steigen, sich auf Kosten der Besitzenden Klassen die Mittel zur Befriedigung dieser Ansprüche zu verschaffen streben...", entwirft Bismarck ein Grundsatzprogramm, von dem er die Wirkung eines "Heilungsprozesses" erwartet. Statt in der Anwendung "repressiver Mittel" sieht er in einem "... sehr langsamen Werk teils der fortschreitenden Bildung und Erfahrung, teils einer Reihe, die verschiedensten Gebiete des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens berührender legislativer und administrativer Maßregeln" die Möglichkeit, "...die Hindernisse tunlichst zu beseitigen, die der Erwerbsfähigkeit der besitzlosen Klassen im Wege stehen". Darüber hinaus hält er Präventivmaßnahmen der Regierung für erforderlich, um "... die Gesellschaft gegen den Versuch eines gewaltsamen Angriffs auf den Bestand des Besitzes zu schützen...".


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net edition fes-library | 1999