Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Buchdruckergehilfen aus Darmstadt, Frankfurt a.M., Heidelberg, Karlsruhe, Mainz, Mannheim und Wiesbaden beschließen in Heidelberg, eine nationale Buchdruckerversammlung Mitte Juni in Mainz zu organisieren, die sich "über eine spätere allgemeine Vereinigung ... verständigen" soll, da, so steht im Einladungsschreiben, "wir, bei unserem schwachen Personal, würden begreiflicherweise nichts ausrichten, wenn wir vorerst noch allein stünden". Daneben beraten die süddeutschen Gehilfenvertreter über ein Sachprogramm zur Durchsetzung materieller Forderungen. Es werden verschiedene Akkordsätze ("Arbeiterpreise") für Setzer und Drucker, eine einheitliche zehnstündige Arbeitszeit, Bestimmungen zum "Maschinenwesen" und die Bildung lokaler "Schiedsgerichte" mit Beteiligung der Unternehmer festgelegt - ein Programm, in dem erstmals der Gedanke eines überregionalen Tarifabkommens zum Ausdruck kommt.
Stichtag:
23. April 1848