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Vorbemerkung

Die Abteilung Arbeits- und Sozialforschung , Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, legt hiermit eine Expertise vor, die Herr Professor Dr. Günther Wachtier, Heike Franzke und Jörg Balcke von der Bergischen Universität Gesamthochschule Wuppertal für uns erarbeitet haben.

Schwerpunkt der Aktivitäten unserer Abteilung sind Veranstaltungen im Rahmen des Gesprächskreises Arbeit und Soziales. 1996 sind 18 Tagungen mit ca. 2000 Teilnehmerinnen durchgeführt worden. Vier Themenbereiche werden in diesem zentralen Gesprächskreis der Friedrich-Ebert-Stiftung behandelt:

  • Migrationspolitik, Steuerung der Zuwanderung, Integrationsprozesse;

  • Sozialpolitik, insbesondere Renten- und Gesundheitspolitik;

  • Arbeitsmarktpolitik, Qualifizierung, Mitbestimmung;

  • Demographischer Wandel und seine Auswirkungen.

Konkreter Anlaß für Erstellung der vorliegenden Expertise "Innovationsfähigkeit von Betrieben angesichts alternder Belegschaften" war die Veranstaltung des Gesprächskreises Arbeit und Soziales am 28. Mai 1997 zum Thema "Perspektiven für die alternde Arbeitsgesellschaft - Arbeitsorganisation - Qualifikation - Innovation".

Die Expertise belegt, daß alternde Belegschaften kein Innovationshemmnis für die Unternehmen sind. Vorliegende Studien zur Leistungsfähigkeit älterer Beschäftigter, zu denen je nach Definition schon Beschäftigte ab Mitte Dreißig gerechnet werden, weisen u.a nach, daß in einigen Fähigkeits- und Leistungsbereichen altersbedingte Leistungseinbußen auftreten können (z. B. beim Hören und Sehen), in anderen Feldern, wie z.B. in den sozialen und kommunikativen Bereichen, die Kompetenzen eher ansteigen. Ein Befund, der angesichts des Wandels der Arbeitsbedingungen und der zukünftigen Anforderung hohe Aufmerksamkeit verdient.

Dies widerlegt das in unserer Gesellschaft und auch bei vielen Personal verantwortlichen noch immer vorherrschende Vorurteil, daß Altem mit der Zunahme von Leistungsminderungen und mit Einschränkungen in der Mobilität und Flexibilität gleichzusetzen sei.

Darüberhinaus wird festgestellt, daß es erhebliche individuelle Bandbreiten und Unterschiede gibt und die heute Älteren kaum mit Älteren zu vergleichen sind, die vor 30, 40 oder 50 Jahren im Erwerbsleben standen.

In Anbetracht der demographisch bedingen Alterung der Belegschaften und der Einschränkungen der bis zur Mitte der 90er Jahre breit genutzten Vorruhestandsregelungen scheint es somit dringend notwendig, dem Wandel der Belegschaftsstrukturen größere Aufmerksamkeit zu widmen. Dabei spielen für die Innovationsfähigkeit von Unternehmen die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen - Stichwort "Lebenslanges Lernen" - und die Gestaltung der Arbeitsorganisation eine entscheidende Rolle.

Herrn Professor Dr. Wachtier, Frau Franzke und Herrn Balcke gebührt unser Dank für die Ausarbeitung dieser Expertise. Die Analyse sowie die Schlußfolgerungen daraus sind von den Autoren in eigener wissenschaftlicher Verantwortung vorgenommen worden.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung möchte mit der Vorlage dieser Expertise dazu beitragen, zukünftige Entwicklungslinien zu verdeutlichen und Ansätze für konzeptionelle sowie institutionelle Veränderungen vorzustellen.

Dr. Ursula Mehrländer
Abteilungsleiterin

Ruth Brandherm




© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | November 2000

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