FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Ständiger Ausschuss der Deutschen Arbeiterkonferenz. Auf der IV. Deutschen Arbeiterkonferenz 1956 wurde die Einsetzung eines S.A.d.D.A. beschlossen. Er trat künftig als deren Veranstalter auf und war mit Vertretern aus der DDR und der Bundesrepublik besetzt. Vorsitzender war ein Mitglied des FDGB-BuV. Ende Januar 1961 deckte der stellv. SPD-Vors. Herbert Wehner (*11.7.1906-†19.1.1990), vor 1945 führendes Mitglied der KPD, auf einem Betriebsrätekongress seiner Partei in Hamburg die Aktivitäten des S.A.d.D.A. und seines westdeutschen Vorsitzenden Harry Roth im Dienste der Westarbeit von SED bzw. FDGB auf und benannte konspirative Anlaufstellen und Kontaktpersonen des Büros für nationale Gewerkschaftseinheit des FDGB-BuV in der Bundesrepublik.
Im Rahmen dieser Westarbeit fiel dem S.A.d.D.A. die Aufgabe zu, deren konspirative Seite durch die parität. Besetzung mit Ost- und Westdeutschen propagandist. abzusichern. Der FDGB sollte bei diesen innerdeutschen Gewerkschaftskontakten, die der DGB ablehnte und bei seinen Funktionären sanktionierte, im Hintergrund bleiben. Der DGB-BuV verbreitete noch 1963 die Zahl von 3 000 hauptamtlichen, in der Westarbeit tätigen FDGB-Funktionären. Demnach war der unter dem Slogan der „Aktionseinheit“ agierende Infiltrationsapparat des FDGB stärker ausgebaut und verfügte über mehr Mittel als der der illegalen KPD. Mit der letzten Deutschen Arbeiterkonferenz im März 1971 trat auch der S.A.d.D.A. von der Bühne ab.
M.W.