FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Kleingartenhilfe des FDGB (1947-58). Traditionell waren die Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter in zahlreichen örtlichen Vereinen organisiert, die nach 1945 wieder ihre Tätigkeit aufgenommen hatten. Eine eigene Dachorganisation wurde für sie nicht für zweckmäßig gehalten, wurde doch die Schwierigkeit erkannt, den gewünschten polit. Einfluss auf eine solche Organisation zu sichern. Am 1.11.1948 beschloss das Zentralsekr. der SED, eine einheitliche Zusammenfassung der Kleingartenvereine unter der polit. Leitung durch die Vorstände des FDGB vorzunehmen.
Bei ihrer Gründung übernahm die „K.d.FDGB“ 337 000 in den örtlichen Vereinen organisierte Mitglieder. Bis 1952 stieg die Zahl auf etwa 650 000 an. Anfang 1949 wurde die Satzung der neuen Organisation veröffentlicht. Danach war die K.d.FDGB eine auf freiwilliger Mitgliedschaft beruhende, überparteiliche Bewegung der Kleingärtner, Kleinsiedler und Kleintierhalter, die die Bewirtschaftung ihrer Grundstücke oder die Kleintierhaltung nicht gewerbsmäßig betrieben. Der FDGB sah sich jedoch mit dieser Aufgabe überfordert. Den Forderungen der Kleingartenvereine folgend beschloss das Sekr. des BuV auf Vorschlag des Zentralausschusses der K.d.FDGB am 25.6.1951, die K.d.FDGB in eine selbständige Organisation umzuwandeln. Es war jedoch abzusehen, dass dies nur eine Zwischenlösung darstellte. Die polit. Linie des „Neuen Kurses“ der SED nach dem Schock der Arbeiterrebellion vom 17. Juni 1953 begünstigte eine Entscheidung. Mit der Verordnung zur Förderung des Kleingarten- und Siedlungswesens und der Kleintierzucht vom 22.4.1954 wurden Kreisverbände der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter geschaffen. In ihr wurden die Organisationen der K.d.FDGB und die Sektionen Kleintierzucht in der „Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe“ (VdgB) zusammengefasst. Die erneute Zentralisierung, die im Nov. 1959 mit der Gründung des „Verbandes der Kleingärtner, Siedler, und Kleintierzüchter der DDR (VKSK) erfolgte, stand in keiner Beziehung mehr zum FDGB.
K.K.