FES HOME MAIL SEARCH HELP NEW
[DIGITALE BIBLIOTHEK DER FES]
TITELINFO / UEBERSICHT



TEILDOKUMENT:



[Seite der Druckausg.: 7]

Grußwort

Sehr geehrte Frau Bundesministerin Dr. Christine Bergmann, sehr geehrte Frau Ministerin Irene Ellenberger, sehr geehrte Frau Zierau und sehr geehrte Anwesende,

als Vorsitzende des Landesfrauenrates Thüringen begrüße ich Sie ebenfalls auf das Herzlichste zur nunmehr 5. Arbeitsmarktkonferenz.

Es ist zur Tradition geworden, dass wir als Landesfrauenrat in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung eine derartige Veranstaltung organisieren und durchführen. Und Ihre Anwesenheit, meine sehr geehrten Damen und auch Herren, zeugt davon, welche Brisanz arbeitsmarktpolitische Themen haben.

Ganz besonders freue ich mich, dass die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Christine Bergmann, zu uns gekommen ist und zum Aktionsprogramm „Frau und Beruf" der Bundesregierung gesprochen hat. Der Stellenwert unserer Arbeitsmarktkonferenz wird dadurch unterstrichen.

Es ist in der Vorbereitungsphase sehr schwierig, die Themen auszuwählen, da die Veränderungen im Arbeitsmarktbereich nur schleppend vorangehen und die Lage - besonders für Frauen - nicht zufriedenstellend ist. Teilweise existieren sehr gute Ideen und Versuche, neue Marktlücken zu erschließen und neue Beschäftigungsfelder zu entwickeln, jedoch reicht dies noch lange nicht aus. Ständig sind wir auf der Suche nach neuen Wegen, Maßnahmen und Möglichkeiten, um der hohen Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. In einer Arbeitswelt im Wandel zur Informationsgesellschaft gilt es, die erforderlichen Bedingungen zu schaffen, damit der Artikel 3 des Grundgesetzes, der die tatsächliche Gleichberechtigung und Chancengleichheit beinhaltet, verwirklicht werden kann. Dabei spielt der Aspekt der besseren Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit sowie Frauenförderung eine wesentliche Rolle. Die Herausforderungen der Zukunft können nur gemeistert werden, wenn sich das

[Seite der Druckausg.: 8]

geistige Potential und die Kreativität der Frauen in Gesellschaft und Wirtschaft frei entfalten können.

Allerdings ist die Beschäftigungs- und Arbeitsmarktsituation von Frauen nicht losgelöst von der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktsituation insgesamt zu betrachten; noch dazu spezifisch in den neuen Bundesländern. Unter den gegenwärtigen Bedingungen einer komplizierten Arbeitsmarktsituation kann es keine Lösung der Beschäftigungsprobleme von Frauen an sich geben. Denn auch die Beschäftigungschancen von Frauen können nur steigen, wenn es insgesamt auf dem Arbeitsmarkt eine Entspannung geben wird. Der rigorose Beschäftigungsabbau der ersten Jahre nach der Wende ist zwar beendet, aber dennoch gehen immer noch mehr Arbeitsplätze verloren als neu geschaffen werden. Dafür dürfte die Bedeutung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen auf absehbare Zeit noch nicht sinken.

Die gegenwärtige Arbeitsmarkt- und Beschäftigungssituation für Frauen, besonders aus ländlichen Regionen, erweist sich als am kompliziertesten. Für den ländlichen Raum der neuen Bundesländer wurde Mitte der 90er Jahre immer deutlicher, dass seine künftige Entwicklung als Wirtschafts- und Sozialraum in entscheidendem Maße davon abhängt, wie die hier lebenden Menschen es verstehen, ihre eigenen Potentiale zu mobilisieren.

Aber Frauen wollen eine gleichberechtigte Teilhabe in Beruf und Gesellschaft. Dafür setzen wir uns auch im Landesfrauenrat mit unseren 27 Mitgliedsverbänden ein. Einer davon ist der Thüringer Landfrauenverband e. V., der am Modellprojekt „SELF-Frauen gestalten Strukturentwicklungen ländlicher Regionen" beteiligt ist. Dabei sollen geförderte Projekte genutzt werden, um zum einen über diesen Weg den beteiligten Frauen neue Chancen auf eine reguläre Beschäftigung zu eröffnen und zum anderen sollte diese Projektarbeit verstärkt geprüft werden, inwieweit daraus tragfähige Existenzgründungen entstehen könnten, und durch eine wissenschaftliche begleitende Beratung den Weg dahin zu erleichtern.

[Seite der Druckausg.: 9]

In unserer heutigen Arbeitsmarktkonferenz werden sicher Aspekte neuer Beschäftigungsmöglichkeiten angesprochen. In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine anregende Diskussion und der Veranstaltung einen guten Verlauf.

Christine Schwarzbach
Vorsitzende des Landesfrauenrates Thüringen e. V.

[Seite der Druckausg.: 10 = Leerseite]


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Oktober 1999

Previous Page TOC Next Page