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TEILDOKUMENT:
Vorbemerkungen des Herausgebers Am 23. September 1996 fand im Gesprächskreis Geschichte der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn aus Anlaß des 90. Geburtstages von Herbert Wehner eine Veranstaltung statt, bei der in Gegenwart Greta Wehners über das Thema Herbert Wehner (1906 - 1990) und die deutsche Sozialdemokratie" diskutiert wurde. Namhafte Historiker debattierten in durchaus kontroverser Weise über Entwicklung und Wirken dieses sozialdemokratischen Urgesteins", dessen Persönlichkeit so schwer zu entschlüsseln ist. Es bedarf intensiver Zusammenarbeit von Zeitzeugen und Historikern, um ein treffendes Bild Herbert Wehners zu entwerfen. Von den fünfziger Jahren an hat Herbert Wehner bis in die achtziger Jahre hinein die politischen Auseinandersetzungen in Deutschland mitbestimmt, als stellvertretender Parteivorsitzender der SPD, als Minister für Gesamtdeutsche Fragen und lange als Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion des Bundestages. Zusammen mit Willy Brandt und Helmut Schmidt bildete er die Führung der SPD über einen langen Zeitraum hinweg. Deren Politik hat er ebenso entscheidend mitgeprägt wie die Entwicklung in Deutschland nach dem Kriege. Sehr unterschiedliche Lebenserfahrungen und Temperamente prägten diese drei großen Sozialdemokraten, auch eine unterschiedliche Weltsicht und Arbeitsweise. Aber sie stellten sich bewußt in den Dienst ihrer Partei und setzten in Zeiten, die gewiß nicht leichter waren als heute, alles daran, die Demokratie in Deutschland auszubauen. Diesem Ziel ordneten sie unter, was sie voneinander unterschied, was sie trennte. Helmut Schmidt hat das in seinem Buch Weggefährten", das soeben erschienen ist, so beschrieben: Wahr ist, wir haben 16 Jahre lang oft miteinander gerungen, wir waren keineswegs immer einträchtig, aber wir haben uns immer wieder auf gemeinsames Handeln verständigt." Gerade hierauf gründete ihr gemeinsamer Erfolg. Auf vielfachen Wunsch legen wir hiermit die Ergebnisse des Kolloquiums über Herbert Wehner in überarbeiteter Form einer breiteren Öffentlichkeit vor. Ich danke dem Referenten und den Diskussionsteilnehmern sowie Bernd Jeschonnek (Berlin) für die Bearbeitung des Tonbandmitschnitts. Bonn, im Dezember 1996 Dr. Dieter Dowe Leiter des Historischen Forschungszentrums © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-bibliothek | 8.1. 1998 |