• 1. Einleitung
  

1. Einleitung

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Die Innenstädte europäischer Großstädte umfassen - von wenigen Ausnahmen abgesehen - mindestens die historischen Altstädte, manchmal sind sie deutlich über diese hinausgewachsen. Obwohl sie mit nur etwa 2% einen geringen Anteil an der Stadtfläche aufweisen, so haben die Innenstädte doch eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. Sie verkörpern die jeweilige Stadt in den Augen der Besucher und sind gleichzeitig der Identifikationspunkt für die Bewohner der Stadt.

Entsprechend dieser Bedeutung sind die Probleme der Innenstädte in Ost- und in Westdeutschland ständig aktuelles Thema und stehen, wenn auch unter etwas anderen Randbedingungen, überall im Mittelpunkt der Planung und des öffentlichen Interesses. Die hohe Aufmerksamkeit, die den Innenstädten heute entgegengebracht wird, birgt jedoch die Gefahr der einseitigen Betonung dieses Bereichs bei gleichzeitigem Vernachlässigen anderer Standorte in sich.

Westdeutsche Innenstädte sind heute oft schmucker herausgeputzt als sie es je waren und erinnern schon ein wenig an Disneyland. Ein Resultat dieser Entwicklung ist die zunehmende Uniformität der Innenstädte in Städtebau und Straßenraumgestaltung. Die Präsenz des Handels in Form von auffälliger, sich in jeder Stadt wiederholender Werbung aber auch die Elemente der Verkehrsberuhigung spielen in den Stadtzentren durchaus auch negative Rollen.

Die Überplanung und Umgestaltung der Innenstadt ist vorsichtig durchzuführen, damit ihr Charakter erkennbar bleibt oder wieder erkennbar wird. Die Innenstadt muß mehr bieten als ein Einkaufszentrum. Sie muß sich durch Aufenthaltsqualität und Nutzungsvielfalt auszeichnen und Raum bieten für Wohnen, Arbeiten, Kommunikation und Kultur. Aber eine Innenstadt muß nicht schön sein, sie muß authentisch bleiben und soll sich unverwechselbar von anderen Bereichen abheben.

Die Beleuchtung der zahlreichen Facetten des Themenkreises "Einzelhandel, Verkehr, städtebauliche Qualität der Innenstädte" stehen im Mittelpunkt der folgenden Betrachtungen.