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Vorbemerkung

Seit der politischen Wende liegt mit Mittel- und Osteuropa ein Niedriglohngebiet unmittelbar "vor der Haustür". Die niedrigen Arbeitskosten und andere Kostenvorteile veranlassen die deutschen Unternehmen, Arbeitsplätze aus Deutschland in Richtung Osten zu verlagern. Noch ist der befürchtete gewaltige Sog ausgeblieben, es handelt sich mehr um einen Prozeß des Vorfühlens. Aber der Trend ist eindeutig:

In Zukunft ist ein massives Ansteigen von Produktionsverlagerungen zu erwarten, und sie werden andere - technologisch anspruchsvollere - Sektoren erfassen.

Aber es sind auch andere Motive, die deutsche Unternehmen bewegen, sich ein "Standbein" in Mittel- und Osteuropa zu verschaffen: Das riesige Marktpotential in den Reformstaaten bietet die einmalige Chance, neue Absatzmärkte zu gewinnen. Es ist nicht nur ein Europa der härteren Konkurrenz, sondern auch ein Europa der größeren Chancen entstanden.

Die neue Arbeitsteilung in Europa wirft die Frage nach den Rückwirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland auf. Mindestens ebenso bedeutsam sind die Folgen für die Staaten Mittel- und Osteuropas selbst. Werden die Chancen die Risiken überwiegen, wird es eindeutige Gewinner oder Verlierer geben, oder werden im Idealfall beide Seite profitieren?

Diese wichtigen Fragen und Herausforderungen zu diskutieren war das Anliegen der Fachkonferenz "Produktionsverlagerungen In mittel- und osteuropäische Staaten - Chance oder Gefahr für den Standort Bundesrepublik", die die Friedrich-Ebert-Stiftung am 16. Juni 1994 in Berlin durchführte.

Die vorliegende Broschüre bietet eine Zusammenfassung der Referate und Diskussionsbeiträge der Fachkonferenz. Für Konzeption und Durchführung der Veranstaltung war Hannelore Hausmann vom Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung verantwortlich, die auch den vorliegenden Tagungsbericht überarbeitete und ergänzte. Die Organisation lag in den Händen von Ilona Reuter. Verfasser der Broschüre ist Dr. Manfred Burckhard vom Brandenburgischen Wirtschaftsinstitut Stahnsdorf.

Bonn, Dezember 1994Dr. Jochem Langkau


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | November 2000

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