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TEILDOKUMENT:
Volkmann, Eduard (1872 - 1932) Geboren am 31. Juli 1872 in Guttstadt, Kreis Heilsberg (Ostpreußen), Dissident, verheiratet. Übersiedlung nach Berlin in den späten achtziger/frühen neunziger Jahre; trat als Wasserwerkarbeiter in den Dienst der Stadt Berlin. Seit 1898 Mitglied des damaligen "Verbandes der Arbeiter in Gasanstalten und in anderen städtischen Betrieben". Volkmann gehörte zu den vier dominierenden Persönlichkeiten, die maßgeblichen Einfluß hatten, daß sich im April 1898 die Arbeiter der Wasserwerke Berlins der gewerkschaftlichen Zentralorganisation anschlossen. Übernahm 1898 innerhalb der selbständigen Filiale Berlin III (Wasserwerke) das Amt des Schriftführer. Im Januar 1899 wurde ihm zusätzlich der Posten des Kassierers der organisierten Wasserwerkarbeiter übertragen, die neben den Gasarbeitern das Rückgrat der Berliner Organisation bildeten. Neben dem ehrenamtlichen Verbandvorsitzenden Robert Fiebig unterbreitete Volkmann die zentralen Petitionen an die städtische Direktion, um den Forderungen der Berliner Wasserwerkarbeiter Nachdruck zu verleihen. Im Dezember 1899 mit der Wahrnehmung des Vorsitzes des Verbandsausschusses beauftragt. Volkmann hatte das "Kontrollamt" bis zum 2. Verbandstag vom 16. bis 17. April 1900 in Berlin inne, auf dem er den Rechenschaftsbericht des Ausschusses erstattete. 1901 erneut zum Schriftführer der Filiale III gewählt. 1907 Wahl zum Kassierer der Wasserwerkarbeiter. 1903 wurde die Berliner Organisationsstruktur reformiert: Künftig war nur noch eine Filiale in der Hauptstadt zugelassen. Die Mitglieder der Groß-Berliner Filiale gaben auf einer Generalversammlung am 7. Februar 1907 dem Gewerkschafter der ersten Stunde ihr Vertrauen für das Amt des Revisors. Volkmann, der eine unauffällige Rolle im Hintergrund spielte, erhielt am 1. Mai 1908 eine Festanstellung im Hauptbüro des "Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter" als Statistiker. 1916 als Landsturmmann eingezogen, 1917 Entlassung aus dem Kriegsdienst. Hatte im letzten Kriegsjahr wegen der Rekrutierung zahlreicher Verbandsangestellter Leitungsfunktionen innerhalb der Berliner Filiale inne. Zu Beginn der Weimarer Republik übernahm der gebürtige Ostpreuße ein neues Aufgabengebiet innerhalb der Berliner Organisation. Nach abgeschlossener Reorganisation des Kassenwesens zeichnete der Wasserwerkarbeiter künftig für die Auszahlung der kommunalen und der Verbandsarbeitslosenunterstützung verantwortlich. Infolge eines schweren Herzleidens mußte Volkmann über längere Zeit pausieren. Anfang 1926 trat der Dreiundfünfzigjährige vorzeitig in den Ruhestand. Eduard Volkmann starb am 22. März 1932 in Berlin. © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998 |