FES | ||
|
|
TEILDOKUMENT:
Rehder, Johann (1859 - 1925) Geboren am 20. August 1859 in Schülperweide (Norderdithmarschen). 1906 Mitbegründer und 1. Vorstandsmitglied des Justizunterbeamtenvereins des Königlichen Oberlandesgerichts in Kiel. Von Rehder ging Anfang 1907 die Initiative aus, einen Bund der Justizunterbeamten (Gefangenenaufseher, Gerichtsdiener) für ganz Preußen ins Leben zu rufen. Abgeordneter auf dem 1. Delegiertentag vom 5. bis 7. August 1907 in Berlin, der den "Bund der Justizunterbeamten Preußens" aus der Taufe hob. Rehder unterlag in Berlin bei der Vorsitzendenwahl Oskar Klose mit 3 : 4 Delegiertenstimmen. Nach Repression vorgesetzter Dienstbehörden demissionierte Klose im November 1907. In einem schriftlichen Befragungsverfahren Ende Dezember 1907 von den Bezirksvorsitzenden als neuer Vorsitzender auserkoren. Bestätigung in seinem Amt auf dem Delegiertentag vom 2. bis 2. August 1908 in Hannover. Rehder verlegte den Bundessitz nach Kiel und gab am 1. Februar 1908 die Probenummer des Bundesorgans "Monatsblatt für den Bund der Justizunterbeamten Preußens" heraus. Finanzierte teilweise die Bundesarbeit durch die "Wohlfahrtslotterie des Bundes der Justizunterbeamten Preußens", einer staatlich nicht genehmigte Lotterie. 1916 bekam er und sein Verband beträchliche Schwierigkeiten mit den Finanzbehörden.Rehder reichte in dichter Folge eine Reihe detaillierter und umfänglich begründeter Petitionen dem Haus der Abgeordneten und dem preußischen Justizministerium ein. Die strikte Ablehnung der Rehderschen Eingaben führte zu einer deutlichen "Radikalisierung" des Beamtenvereins. Wiederwahl zum Vorsitzenden auf den Delegiertentagen August 1910 in Berlin, August 1911 in Posen und August 1912 in Kiel. Rehder mußte im Oktober 1910 die Abspaltung des "Gefängnis- und Strafanstalts-Aufsichtsbeamtenvereins" hinnehmen, da sich das Verhältnis von Aufsichtsbeamten und Gerichtsdienern wenig kollegial entwickelt hatte. Legte 1913 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Als Justizwachtmeister im Ruhestand ging Rehder den gewerkschaftlichen Weg seiner Organisation mit: am 18. Juni 1922 den Eintritt in den freigewerkschaftlichen "Allgemeinen Deutschen Beamtenbund" und im Juni 1923 die Umwandlung in den "Reichsverband deutscher Justizwachtmeister". Johann Rehder starb am 8. Januar 1925. © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998 |