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TEILDOKUMENT:
Meystre, Friedrich ("Fritz") (1895 - ) Geboren am 14. Mai 1895 in Markneukirchen (Sachsen) als Sohn eines Kaufmanns, evangelisch, verheiratet. Nach der Volksschule erlernte er den Gärtnerberuf. Mitglied des "Deutschen-Gärtner-Verbandes", der seit 1906 den christlichen Gewerkschaften angeschlossen war. Seit 1920 Bezirksvorsitzender des Bezirks Westdeutschland (unbesetztes Gebiet) des "Deutschen Gärtner-Verbandes". Übernahm am 1. Dezember 1921 auf Beschluß des Verbandsvorstandes den Vorsitz der Organisation, nachdem Johann Wellmann wegen seiner unglücklichen Taktik in der Berliner Friedhofsarbeiterbewegung sein Amt räumen mußte. Übersiedlung nach Berlin. Delegierter auf dem 10. und 11. Kongreß (1920 und 1926) des "Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften Deutschlands". Auf dem 11. Kongreß in den Ausschuß des "Gesamtverbandes" gewählt. Meystre galt als "nationaler" Gewerkschafter. Versah neben seinem Vorstandsamt zugleich die Geschäfte der Berliner Ortsverwaltung und der ostdeutschen Bezirksverwaltung der christlichen Gärtnergewerkschaft. Meystre setzte in der Verbandsausschußsitzung am 27. Mai 1925 die Trennung vom christlichen "Zentralverband der Landarbeiter" durch, an den sich der "Deutsche Gärtner-Verband" im Kriegsjahr 1916 nach starken Mitgliederverlusten angelehnt hatte (gemeinsame Kassenführung). Wurde am 28. Januar 1927 auf eigenen Wunsch vom Vorstand von seinem Amt als 1. Vorsitzender entbunden. Blieb weiterhin in Brandenburg aktiv in der christlichen Gärtnerbewegung. 1925 bis 1933 hauptamtlicher Mitarbeiter für die Arbeiterkurse an der "Evangelisch-Sozialen Schule e.V." im Evangelischen Johannis-Stift in Berlin-Spandau, Dozent für Sozialversicherung. Seit 1930 Mitglied der DNVP. [1931] Übertritt zum "Christlich-Sozialen Volksdienst", einer Abspaltung evangelischer Gewerkschafter von der DNVP. Nahm am 18. Mai 1932 als Vertreter der christlichen Gewerkschaften an einer Besprechung von Gewerkschaftsvertretern aller Richtungen beim Reichskanzler teil. Zahlreiche Veröffentlichungen: "Das Arbeitsgerichtsgesetz vom 23. XII. 1926". Berlin 1926, "Arbeitslosenversicherung. Eine systematische Einführung in das Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung". Berlin 1927, "Die soziale und wirtschaftliche Gliederung des deutschen Volkes". Berlin 1930, "Der Kampf um die deutsche Sozialversicherung". Berlin 1929, "Kirchenwahlen im Bereiche der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union". Berlin 1928. Verfaßte im "Internationalen Handwörterbuch des Gewerkschaftswesens". Berlin 1931, den Artikel über Gustav Hülser. 1933 SA, Mitglied des "Reichsverbandes Deutscher Schriftsteller"; verdiente sich als hauptamtlicher Schriftleiter und Verlagsangestellter seinen Lebensunterhalt. Gab seit [1933] zusammen mit Sebastian Imhof "Rinks Gesetzte der Krankenversicherung" heraus, Schriftleiter des "Zentralblattes für Reichsversicherung und Reichsversorgung". Weitere Publikationen: "Allgemeine Sozialpolitik". München 1934, "Sozialismus, wie ihn der Führer sieht. Worte des Führers zur sozialen Frage". Berlin 1935. 1937 NSDAP, führte ab 1937 den Decknamen A. Reng. Mitarbeiter am Deutschland-Sender. Lebte 1943 in Berlin als Schriftleiter. © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998 |