Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Die Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Bildungswesen führt ihre Bundeskonferenz in Freiburg durch. In seinen Thesen zur Vertrauensarbeit der Partei im Bildungsbereich erklärt J. Strasser, die SPD habe Bildungspolitik bisher ausschließlich als eine Angelegenheit staatlicher Organe auf Bundes- und Landesebene angesehen, während die anderen die privilegierten Interessen organisierten und z.B. Elternbeiräte besetzten. Sozialdemokraten seien überfixiert auf die parlamentarisch-exekutive Arbeit und hätten sich aus den gesellschaftlichen Handlungsfeldern zurückgezogen. Es ist daher notwendig, daß eine breite gesellschaftliche Reformkoalition (eine »Reformlobby« aus Schülern, Auszubildenden, Studenten, Eltern, Lehrern, Erziehern und Gewerkschaften) die parlamentarisch-exekutive Arbeit unterstützt und korrigiert. Die Perspektiven der Partei können dabei nicht identisch mit der der Regierung sein.
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
13./15. Mai 1977
J. Strasser wie Bundesbildungsminister H. Rohde meinen, daß Bildungspolitik »von oben«, Exklusivität der Sprache, ungenügende Vorbereitung, mangelnde Identifikationsmöglichkeiten zu Überforderung, Angst und Aggressionen gegen bildungspolitische Neuerungen geführt hätten.
Die Konferenz berät ausführlich über die Aktivierung der sogenannten Elternarbeit durch die SPD.