FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Produktivkräfte. P. stehen in der Theorie des Marxismus-Leninismus in einem dialekt. Verhältnis mit den Produktionsverhältnissen, deren Wesen wiederum durch die Eigentumsform an den Produktionsmitteln bestimmt wird. Unter P. wird die Gesamtheit der subjektiven und gegenständlichen Faktoren des Produktionsprozesses sowie deren Zusammenwirken bei der Produktion materieller Güter verstanden. Als Haupt-P. gelten die Menschen, die über bestimmte Produktionserfahrungen, Arbeitsfertigkeiten und Bildung verfügen. Daneben zählen zu den P. die Produktionsmittel (Arbeitsmittel und -gegenstände), die Leitung der Produktion, die Technologie, die Organisation der Produktion sowie die Wissenschaft.
Während die P. sich fortentwickeln, sind die Produktionsverhältnisse statisch - jedenfalls bis die Veränderung der P. zu einem Konflikt mit den Produktionsverhältnissen führt, der die soziale Revolution und die Beseitigung der überlebten Produktionsverhältnisse hervorbringt. Die Höhenentwicklung der P. gilt mithin als Gradmesser für die Entwicklung einer gesamten Gesellschaft. Erst im Sozialismus werde erstmals auf Dauer eine Übereinstimmung zwischen P. und Produktionsverhältnissen hergestellt.
U.G.