FDGB-Lexikon, Berlin 2009


IG Nahrung, Genuss, Gaststätten (1946-58).
Organisationsbereich: Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie das Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe einschließlich der wissenschaftlichen Einrichtungen und Institute, Ingenieur- und Fachschulen.
Organisationsentwicklung: Entsprechend der gewerkschaftlichen Struktur, die sich 1927 in den freien Gewerkschaften mit dem Zusammenschluss der verschiedenen Gewerkschaften in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie zum Verband der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter Deutschlands herausgebildet hatte, organisierten sich die Gewerkschafter dieses Bereichs nach 1945 erneut als IG Nahrung und Genuss bzw. IG N-G-G. Auf der 1. ZDK am 15./16.6.1946 in Leipzig konstituierte sich die IG Nahrung und Genuss als IG 14 im FDGB für die SBZ. Zu diesem Zeitpunkt gehörten der IG 143 969 Mitglieder an.

ZDK:
1. ZDK 15./16.6.1946 in Leipzig
2. ZDK 1./2.11.1947 in Leipzig
3. ZDK 9.-11.8.1950 in Halle
ao. ZDK 10./11.1.1951 in Meißen
4. ZDK 5.-7.5.1955 in Karl-Marx-Stadt

Vors. des ZV:
Rudolf Richter (Juni 1946-49)
Ernst Schilling (1949-53)
Willi Klevesath (1953/54)
Charlotte Mayhöfer, verh. Welm (1954-58)

Auf der ao. ZDK am 10./11.1.1951 in Meißen wurde die IG in IG N-G-G umbenannt.
Die Zentrale Konferenz des FDGB vom 20./21.2.1958 orientierte darauf, die zentralen Gewerkschaftsapparate zugunsten der KV einzuschränken. Damit sollten Bürokratismus verringert und die Verbindung zu den Mitgliedern enger gestaltet werden. In diesem Zusammenhang sollten kleinere Gewerkschaften zusammengelegt werden. Darauf entschied die 30. Tagung des BuV am 22.2.1958 u.a., die IG N-G-G mit der Gew. Handel und Teilen der aufzulösenden IG Örtliche Wirtschaft zur Gew. Handel, Nahrung und Genuss zusammenzuschließen. Damit endete zunächst die Geschichte der eigenständigen Gewerkschaften für den Bereich der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Sie fand ihre Fortsetzung 1990 im Zuge der Angleichung an die Strukturen des DGB mit der Gründung der Gew. N-G-G der DDR.
Publikationsorgane
K.K.