Gew. Unterricht und Erziehung (1946-90). Organisationsbereich: Beschäftigte in Schulen, Kindergärten, Jugendeinrichtungen, pädagog. Ausbildungseinrichtungen. Organisationsentwicklung: Die Gewerkschaft wurde als Gew. der Lehrer und Erzieher mit der ZDK vom 13./14.6.1946 in Berlin-Köpenick die Gew. 18 im FDGB der SBZ. Sie hatte im Juni 1946 44 392 Mitglieder (1,6% der Mitgliedschaft des FDGB). Entsprechend dem Beschluss der ao. ZDK vom 6./7.2.1951 wurde sie im Juli 1951 in Gew. U.u.E. umbenannt. Die Gewerkschaft bildete GO in den größeren pädagog. Einrichtungen sowie BGL in den Kreisen für die Beschäftigten der Schulen und Kindergärten und verzichtete zunächst auf die Einrichtung von KV. Erst in den 80er Jahren wurden die BGL in den Kreisen zu KV umgebildet. Die Gewerkschaft gehörte der Internationalen Vereinigung der Gewerkschaften der Lehrer und Erzieher (FISE) im WGB mit Sitz in Berlin an.
Im Jan. 1989 hatte die Gewerkschaft 574 913 Mitgl. (6% der Mitgliedschaft des FDGB).
ZDK:
1. ZDK 13./14.6.1946 in Berlin-Köpenick
2. ZDK 21.-23.10.1947 in Leipzig
3. ZDK 26.-28.7.1950 in Schwerin
ao. ZDK 6./7.2.1951 in Leipzig
4. ZDK 12.-15.5.1955 in Berlin
5. ZDK 2.-4.10.1959 in Leipzig
6. ZDK 20.-22.9.1963 in Eisenach
7. ZDK 30./31.3.1968 in Erfurt
8. ZDK 13./14.5.1972 in Erfurt
9. ZDK 16./17.4.1977 in Dresden
10. ZDK 2./3.4.1982 in Erfurt
11. ZDK 21./22.3.1987 in Schwerin
ao. ZDK 24./25.2.1990
1. Vors. bzw. Vors. des ZV: Richard Schallock (Juni 1946-49) Karl Ellrich (1949-54) Erika Wendland (kommiss. 1954-55) Alfred Wilke (1955-64) Paul Ruhig (1964-85) Helga Labs (1985-90) Hans-Joachim Scholz (Ltr. des Arbeitssekr. 1990) Friedhelm Busse (1990)
Gewerkschaftliche Transformation 1989/90: Auf der ao. ZDK am 24./25.2.1990 in Bernau erklärte sich die Gewerkschaft zur unabhängigen Organisation, die unter Wahrung ihrer Eigenständigkeit im Gewerkschaftlichen Dachverband mitarbeitete. Sie beschloss die vorläufige Satzung sowie ein umfassendes Aktionsprogramm und wählte den Vorstand. Die Gewerkschaft strebte eine Kooperationsgemeinschaft mit den Gewerkschaften des DGB an. Die Konkurrenz zwischen GEW und ÖTV um die Gewinnung der Mitglieder verhinderte eine eindeutige Option auf eine DGB-Gewerkschaft und damit eine Intensivierung der Zusammenarbeit. Sowohl die GEW als auch die ÖTV entschieden sich im Mai 1990 für den Aufbau eigener Strukturen in der DDR.
Auf der Landeskonferenz am 20.10.1990 beschloss die Gewerkschaft ihre Auflösung zum 31.10.1990. Es gab keine eindeutige Option für den Übertritt der Mitglieder in eine DGB-Gewerkschaft. Nach Angaben der GEW waren ihr bereits bis zum Auflösungskongress 70 000 Mitglieder der Gew. U.u.E. beigetreten.
Das gewerkschaftliche Vermögen wurde durch die Liquidatoren der Gew. U.u.E. verwaltet und vor allem für die Fort- und Weiterbildung der Lehrer und Erzieher in den neuen Bundesländern eingesetzt. Die vom Auflösungskongress beschlossene Stiftung "Bildung-Erziehung" kam nicht zustande, da das Stiftungsvermögen von der Treuhandanstalt nicht freigegeben wurde. Das Restvermögen der Gew. U.u.E. i. L. soll daher dem unabhängigen Förderverein "Initiative Bildung e. V." übertragen werden, der bereits seit der Auflösung der Gew. für seine gemeinnützigen Zwecke gefördert wird, die im wesentlichen denen der geplanten Stiftung entsprechen.
Die von der Landeskonferenz beschlossene Bewirtschaftung einer Reihe von Immobilien durch die am 18.9.1990 gegründete GUE Ferieneinrichtungen GmbH wurde ihr ebenfalls von der Treuhandanstalt entzogen. Die GmbH ging darauf in Liquidation, wurde als INIB Gesellschaft für Bildungsmanagement und berufsbegleitende Fortbildung mbH als Bildungsträgen neu aufgebaut, konnte aber keine Wirtschafttlichkeit erreichen und wurde vermögenslos an private Investoren verkauft.
Publikationsorgane
K.K.