Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

Online-Galerie zur Ausstellung "Kampf dem Hakenkreuz. Politische Graphik des Verlags J.H.W. Dietz Nachf. im antifaschistischen Abwehrkampf"

Unter dem Eindruck des kometenhaften Aufstiegs der Nationalsozialisten in der Septemberwahl 1930 änderte der Parteiverlag der deutschen Sozialdemokratie radikal seine publizistische Praxis.
Dem Verlag J.H.W. Dietz Nachf. wurde die Aufgabe übertragen, in knappen Broschüren, optisch eindrucksvoll gestaltet, dem Kampf gegen die Nationalsozialisten eine völlig neue Dimension zu geben.

Die massenhafte Herausgabe von Agitationsbroschüren im zentralen Parteiverlag bedeutete etwas Neues. Die Broschürenliteratur wurde in den zwanziger Jahren in den regionalen Parteiverlagen vertrieben, die im Umfeld der SPD-Tageszeitungen angesiedelt waren.
Mit dem Anschwellen der Nationalsozialisten wurde der organisatorische Kampf zentralisiert und deutlich wirkungsvoller gestaltet.
Angesichts tödlicher Gefahren für die Arbeiterbewegung und die gesamte Demokratie griffen Autoren und Autorinnen zu völlig neuen Stilmitteln: Knappe und einprägsame Thesen ersetzten lange gesellschaftliche Analysen.

Die Wirksamkeit der Schriften erhöhte der Verlag durch aussagekräftige Graphiken, Zeichnungen und Montagen. Dem Hakenkreuz wurde das demokratische Symbol der "drei Pfeile" entgegengesetzt.
Gemeinsam mit den Karikaturen des sozialdemokratischen Satireblatts "Der Wahre Jakob" bilden die politischen Graphiken der Massenbroschüren ein eindrucksvolles Ensemble, das den Abwehrkampf der deutschen Sozialdemokratie gegen die Nationalsozialisten vor 1933 plastisch illustriert.

Die wirkungsmächtige antifaschistische Agitation, die Graphiken und ihre Künstler sind heute fast in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht. Die Ausstellung mit ihren Autoren, Autorinnen und Zeichnern steht exemplarisch für die aufrechte Haltung der deutschen Sozialdemokratie.
Sie steht damit für ein besseres Stück deutscher Geschichte.

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©Friedrich Ebert Stiftung | Webmaster | technical support | net edition Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung | 27.11.2008