Hans-Jochen Vogel - Bibliographie und Datenbank - zur Einführung
Die vorliegende Datenbank weist über 6.000 Titel von Hans-Jochen Vogel nach (Stand 1. 2. 2016).
Der Anspruch, das Lebenswerk des großen sozialdemokratischen Politikers zu dokumentieren war von Projektbeginn an weit gefasst. Hauptaugenmerk galt den eigenständigen monographischen Veröffentlichungen und den wissenschaftlichen Beiträgen in Zeitschriften und Sammelwerken. Sorgfältig wurde Hans-Jochen Vogels Mitarbeit in politischen Journalen ausgewertet..
Nicht minder wichtig sind allerdings auch Pressemitteilungen und Interviews. Gerade der Wert der scheinbar flüchtigen Alltagsliteratur wird heute von der zeithistorischen Forschung hoch eingeschätzt. Die Erfassung dieser Materialien gehörte zu den großen Herausforderungen des Projektes.
Die Erstellung der Datenbank basierte zunächst auf den nachgewiesenen Titeln im Online-Katalog der Friedrich-Ebert-Stiftung. Zusätzlich wurde systematisch die Sammlung Personalia des Archivs der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung (AdsD) konsultiert. Über viele Jahre speiste die Dokumentation beim Parteivorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands die Sammlung Personalia , in dem sie in regelmäßigen Abständen Materialien an das AdsD abgab. Der Gebrauchswert dieser Zeitungsausschnittssammlung kann gar nicht hoch genug veranschlagt werden.
Die Sammlung birgt viele Interviews in Presse, Rundfunk und Fernsehen, die sich in der Regel einer bibliographischen Erfassung entziehen
Daneben wurde für das Datenbankprojekt eine Fülle anderer bio-bibliographischer Hilfsmittel zu Rate gezogen. Die Festschrift Gestalten und dienen : Fortschritt mit Vernunft ; Festschrift zum 70. Geburtstag von Hans-Jochen Vogel / Herta Däubler-Gmelin ... (Hrsg.). - 1. Aufl.. - Baden-Baden : Nomos-Verl.-Ges., 1996 weist zum Beispiel 360 unselbständig erschienene Titel nach, die auf der großen Erschließungstiefe der Bibliothek des Deutschen Bundestages beruhen.
Obgleich zum Zeitpunkt der Datenbankeröffnung (1. 2. 2011) etwa 6.000 Titel nachgewiesen sind, ist die "ganze Arbeit" noch nicht getan. Es ist geplant, die Nachweise des Bundespresseamtes systematisch auszuwerten und Fehlendes in die Datenbank zu integrieren. Die politische Tätigkeit Hans Jochen-Vogels als Oberbürgermeister in München und als Regierender Bürgermeister in Berlin (und später als Berliner Oppositionsführer) hat ihren Niederschlag in vielen Pressemeldungen gefunden, die das Stadtarchiv München und das Landesarchiv Berlin verwahren. Alle diese Materialien gilt es noch auszuwerten.
Die Datenbank ist nicht nur ein bibliographisches Hilfsmittel. Viele der Metadaten sind mit Volltexten verknüpft und ermöglichen einen raschen Blick auf die Originalquelle als elektronische Kopie.
Die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung hat in den letzten Jahren mit Eigenmitteln und mit eingeworbenen Drittmitteln zentrale Publikationsorgane der deutschen Sozialdemokratie und der deutschen Gewerkschaften digitalisiert und als Volltexte ins Netz gestellt. In diesen Organen hat Hans-Jochen Vogel rege publiziert. Publikationen im "Sozialdemokratischen Pressedienst", in der "Neuen Gesellschaft", in den "Gewerkschaftlichen Monatsheften" bilden das Rückgrat der dokumentierten Volltexte. Darüber hinaus wurde auf alle anderen verfügbaren Volltexte verlinkt, die im Internet auffindbar sind.
Ein weiterer Mehrwert des Datenbankprojektes besteht darin, dass "Standorte" angegeben sind. Diese Nachweise ermöglichen den Zugriff auf Dokumente, die sich in Sammlungen befinden und ansonsten nur schwer aufzufinden sind.
Hans-Jochen Vogel hat im Laufe seines Lebens vielen Menschen Einsichten und Impulse vermittelt durch das geschriebene aber auch durch das gesprochene Wort. Der Geschäftsführer der Friedrich-Ebert-Stiftung, Dr. Roland Schmidt, hat im Geleitwort zum Datenbankprojekt diese Rolle angemessen gewürdigt.
Die zeithistorische Forschung beginnt zusehends sich seinem vielfältigen Lebenswerk zuzuwenden. Die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung wird in Zukunft alles dafür tun, dass das zentrale Nachweisinstrument des literarischen und politischen Wirkens Hans-Jochen Vogels weiter gepflegt wird.
Das Datenbankprojekt wird seit Ende 2007 von Anne Bärhausen mit großem Engagement, mit großer Sachkompetenz und hohem bibliothekarischen Ethos betreut. Ihr sei an dieser Stelle besonders herzlich gedankt.
Rüdiger Zimmermann
(ehem. Leiter der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung)