Ausgabe 10-11/2002


Rot-Grüne Koalition II

Zum Beitrag  Norman Birnbaum
Beatles oder Gebrüder Karamazov?
Amerikanisch-deutsche Brüderschaft
Seite 561

Die Frage nach der Zukunft der deutsch-amerikanischen Beziehungen stand in den vergangenen Wochen im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Anstatt den unterkühlten Zustand dieses Verhältnisses zu beklagen, sollten die rot-grüne Koalition und die Gewerkschaften nach einer anderen Art des transatlantischen Dialogs suchen.

 

Zum Beitrag  Oskar Negt
Für eine außerparlamentarische Opposition
Seite 566

Gespräch über Politik und Politikberatung

 

Zum Beitrag   Bruno Kaltenborn/Julia Berg
Sozialpolitik: Fels in der Brandung?
Seite 573

Die für die kommenden vier Jahre vereinbarte Sozialpolitik der rot-grünen Koalition ist von Kontinuität geprägt. Reforme im Bereich der Alterssicherungssysteme sollen fortgeführt und die bereits in der vergangenen Legislaturperiode diskutierten Ansätze in konkrete Reformen umgesetzt und weiterentwickelt werden.

 

Zum Beitrag Wolfram Burkhardt
Gesundheitspolitik unter Rot-Grün II:
Zwischen Solidarität und Markt
Seite 578

Eine Reform des Gesundheitswesens wird vermutlich zu der zentralen und auch schwierigsten Aufgabe der nächsten vier Jahre werden. Die rot-grüne Regierung muss vor allem den Widerspruch zwischen Ausgabenbegrenzung und Verbesserung der Qualität in der Versorgung meistern. Die Gewerkschaften könnten und müssten auf die zukünftigen Prozesse für ein solidarisches Gesundheitssystem Einfluss nehmen.

 

Zum Beitrag   Detlef Hensche
Kommentar: Wer sich in den Markt begibt, ...
Vom Elend der Privatisierung
Seite  586

Durch die Privatisierung von Leistungen der sozialen Sicherung, Einrichtungen der öffentlichen Infrastruktur, Bildung und Wissenschaft wird die gesellschaftliche und wirtschafliche Zukunftsfähigkeit gefährdet. Darunter leiden werden vor allem sozialer Ausgleich und Chancengleichheit.

 

Zum Beitrag   Mechtild Jansen
Kein feministisches Projekt –
zur Frauen- und Geschlechterpolitik der rot-grünen Bundesregierung
Seite 589

Das rot-grüne Projekt Neue Mitte kann keineswegs als feministisch oder geschlechterdemokratisch bezeichnet werden, vielmehr bringt es beide Geschlechter nur formal und äußerlich in ein gleichberechtigtes Verhältnis zueinander. Zwar werden Privates und Politisches nicht länger getrennt, jedoch im Innern traditionellen hierarchisierenden Denkmustern unterworfen.

 

Zum Beitrag   Mechthild Veil
Kommentar: Widersprüchliche Vielfalt: Familienpolitische Orientierungen nach der Wahl
Seite 597

Familienpolitik spielt in den Programmen der SPD und der Grünen eine immer stärkere Rolle. Beide Parteien zeigen sich offener gegenüber der heute in der Bundesrepublik herrschenden Vielfalt der Familienformen. Um eine starke linke Familienpolitik betreiben zu können, müssten sie besonders das Problem der Vater-Mutter-Kind-Beziehungen verstehen und behandeln.

 

Zum Beitrag   Dieter S. Lutz
Das zivilisatorische Projekt und der Angriffskrieg
Seite 601

Das zivilisatorische Projekt des Westens setzte sich das Ziel, an die Stelle von Machtinteressen und des Rechts des Stärkeren Gerechtigkeit und die Stärke des Rechts treten zu lassen. Europa und insbesondere Deutschland sollten an diesem Projekt festhalten und versuchen, die USA von ihrem Irrweg abzubringen. Ob das im Fall eines Angriffs auf den Irak gelingt, ist jedoch eher unwahrscheinlich.

 

Zum Beitrag   Ulrich Albrecht
Kommentar: Solidarität gegen den Terrorismus
Seite 609

Die Europäische Union muss baldmöglichst für die größten sicherheitspolitischen Herausforderungen, den Terrorismus und den Nahostkonflikt, intelligente zivile Konzepte entwickeln.

 

Zum Beitrag   Gerd Köhler
Bildung = Elitenausbildung?
Seite 611

Die neue Bundesregierung traf für den Bereich Bildung, Erziehung und Wissenschaft klare Aussagen: Demnach soll Deutschland schon in zehn Jahren an der Spitze der Bildungsnationen stehen. Ob sie dieses Ziel auch in Zeiten der Krise der öffentlichen Haushalte realisieren kann, wird ein harter Prüfstein.

 

  FORUM: Hartz-Kommission

Seite 617

Zum Beitrag  Ingrid Kurz-Scherf/Alexandra Scheele:                                                                                           Seite 617
     Hartz-Stück der Arbeitsmarktpolitik?
     Einwände gegen die Übergabe der Politik an die Wirtschaft

Grundlegende und wichtige Reformen in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sind dringend notwendig, aber sie können nur in einem längerfristigen Prozess durchgesetzt werden und Erfolg bringen. Dazu eignen sich die Vorschläge der Hartz-Kommission weniger, jedoch beinhalten sie Anregungen und Hinweise auf mögliche Reformen.

Zum Beitrag  Alexandra Wagner:                                                                                                                         Seite 624
    
Kommentar: Kritik bleibt nötig!
     Zu den Ergebnissen der Hartz-Kommission

Vieles, was die Hartz-Kommission vorschlägt, steht in deutlichem Gegensatz zu dem, wofür Gewerkschaften stehen oder bis jetzt standen. Sie sind jetzt gezwungen, kontroverse Debatten zuzulassen und eigene Alternativen zu erarbeiten.

Zum Beitrag  Michael Wendl:                                                                                                                               Seite 628
    
Kommentar: Formierte Arbeitsgesellschaft?
     Zu den Vorschlägen der Hartz-Kommission

Der Gedanke von Hartz, die Arbeitsorganisation in der Fabrik als Muster für die Arbeitsgesellschaft zu nehmen, ist gar nicht so neu: Er wurde schon in den 1960er-Jahren von dem Theoretiker der „Formierten Gesellschaft", Eric Voegelin ausgesprochen.

Zum Beitrag   Klaus Pickshaus/Hans-Jürgen Urban  
Perspektiven gewerkschaftlicher Arbeitspolitik
Plädoyer für eine neue Humanisierungsoffensive
Seite 631

Erwerbsarbeit stellt den zentralen Bezugspunkt der Gewerkschaften dar. In den letzten Jahren konnten sie jedoch kein arbeitspolitisches Reformkonzept ausarbeiten, weil es an einem schlüssigen Leitbild einer modernen humanen Arbeit mangelte.

 

Zum Beitrag   Peter Kern
Zwischen Sinn- und Beschäftigungskrise: die Angestellten
Seite 640

Die Zukunft der Gewerkschaften hängt auch davon ab, ob sie die große Gruppe der Angestellten ansprechen und organisieren können. Wie können die Gewerkschaften den Prozess der Selbstaufklärung in den Unternehmen vorantreiben und ihre Vorschläge unter die Angestellten bringen?

 

Zum Beitrag   Buchbesprechungen Seite 646