Zu diesem Heft
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Seite 193
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Klaus Lang
Tarifauseinandersetzung 1990
Mehr Einkommen, mehr Arbeitsplätze, mehr Menschlichkeit
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Seite 195
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In den laufenden Tarifauseinandersetzungen geht es über die endgültige Durchsetzung der 35 - Stunden - Woche und die Sicherung des
arbeitsfreien Wochenendes hinaus auch um den Erhalt der Tarif auto-nomie: um die tarifvertragliche Absicherung einer humanen Verteilung und Gestaltung der Arbeitszeit, um
weniger Überstunden und mehr Mitbestimmung bei der Personalbemessung.
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Karl H. Hörning/Anette Gerhard/Matthias Michailow
Der Lebensstil der Zeitpioniere
Flexibilisierung der Arbeitszeit und neue Formen der Lebensführung
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Seite 200
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Zeitpioniere sind Zeugen für den kulturellen Riss durch die Arbeitsgesellschaft. Sie erkaufen sich ihre reduzierten und individuell
flexi-bilisierten Arbeitszeiten nutteis reduzierten Einkommen und deutlich erhöhter Arbeitsverdichtung. Durch ihren neuartigen Lebensstil stellen sie auch das
traditionelle gewerkschaftliche Selbstverständnis in Frage.
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Michael Wendl
Einkommen und Normalarbeitsverhältnis
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Seite 209
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Die Forderung nach einer arbeits- und einkommensunabhängigen Grundsicherung verstellt den Blick auf die eigentlichen Ursachen anhaltender
Arbeitslosigkeit und erklärt ihre Überwindung zu einem Problem der Umverteilung innerhalb der abhängig Beschäftigten.
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Norbert Römer
Politik sozialer Partnerschaft
Stellungnahme zur gewerkschaftlichen Sozialismus-Debatte
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Seite 217
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Die Gewerkschaften können über den Zusammenbruch des „realen Sozialismus" nicht hinweggehen. Stattdessen müssen sie sich kritisch
mit den Anhängern eben dieses Sozialismus in den eigenen Reihen auseinander setzen und sich programmatisch neu besinnen, indem sie das Konzept der sozialen Partnerschaft
weiterentwickeln.
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Wolfgang Kowalsky
Zur Kritik linker Deutschlandpolitik
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Seite 226
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Die politische Linke reagiert auf den demokratischen Aufbruch in Osteuropa mit Denkblockaden. Sie verspielt dadurch ihre Chance einer
Einmischung in die deutschen Zukunftspläne und ermöglicht es der Rechten, die nationale Frage nationalkonservativ zu lösen.
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Ursula Feist
Votum für einen konservativen Modernisierungskurs
Analyse der Volkskammerwahl in der DDR
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Seite 233
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Zu den Verlierern der Wahl in der DDR gehören neben den linken Volksparteien auch die Gewerkschaften. Mit ihrem Votum für einen
konservativen Modernisierungskurs haben ihnen die Arbeitnehmer in der DDR einen ersten Vorgeschmack davon geliefert, wie eng in Zukunft der politische Handlungsspielraum
zwischen gesellschaftlicher Konfrontation und sozial - partnerschaftlicher Kooperation sein wird.
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Eberhard Heuel
Vom Arbeitermai zum nationalsozialistischen Fest der Volksgemeinschaft
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Seite 241
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Als am l. Mai 1933 der traditionelle Kampftag der Arbeiterbewegung zum ersten Mal als nationaler Feiertag begangen wurde, wollte das
nationalsozialistische Regime damit symbolisch einen Schulterschluss zwischen dem Staat und den Arbeitern zelebrieren, umso den Widerstand gegen die für den nächsten
Tag geplante Zerschlagung der Gewerkschaften zu paralysieren. Politisch sollte der 1. Mai aus seiner sozialistischen Tradition herausgelöst und in den archaischen Reigen
von Jahreskreisfeiern eingefügt werden.
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Aussprache
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Seite 250
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Horst Heimann: Zu den Beiträgen von
Dieter Wunder, GMH 12/89, Karlheinz Blessing, GMH 1/90 und André Gorz, GMH
2,90, über das Ende des real existierenden Sozialismus und dessen Auswirkungen
auf die Gewerkschaften.
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Buchbesprechungen
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Seite 253
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Wolfgang Lecher: Norbert
Elias: Studien über die Deutschen, Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 1989, 555S.,
48,- DM
Hans Spitzek: Oskar Negt, Christine Morgenroth, Heiko Geiling, Edzard
Niemeyer: Emanzipationsinteressen und Organisationsphantasie. Eine ungenutzte
Wirklichkeit der Gewerkschaften? Bund-Verlag, Köln 1989, 384 S., 29,80 DM
Joachim Heinz: Michael Schneider: Kleine Geschichte der
Gewerkschaften. Ihre Entwicklung in Deutschland von den Anfängen bis heute.
Verlag J. H. W. Dietz Nachf., Bonn 1989, 528 S., DM 24,80.
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