Heinz O. Vetter
Die Einheitsgewerkschaft als ständige Aufgabe

Seite 193

Die Idee der Einheitsgewerkschaft ist in jüngster Zeit mit vordergründigen Absichten im politischen Tageskampf mißbraucht worden. Die Einheitsgewerkschaft ist eine historische Leistung der deutschen Arbeiterbewegung. Sie ist kein Monolith, sondern bedeutet Einheit in der Vielfalt, sie ist nichts Endgültiges, sondern wird als ständige Aufgabe begriffen. Die Unabhängigkeit von Parteien ist einer der wichtigsten Grundsätze, die aber keineswegs politische Abstinenz bedeutet. Der Vorsitzende des DGB erläutert in seinem Grundsatzbeitrag Fundament, Bauprinzip und Baugeschichte der Einheitsgewerkschaft und analysiert die sich ihr gegenwärtig stellenden Herausforderungen und Aufgaben.

Seite 204

Die Auseinandersetzung um die Geschichtsschreibung über die Gewerkschaften hat in der letzten Zeit hohe Wellen geschlagen. Eine sachliche, auf wissenschaftlichem Niveau angesiedelte Diskussion tut jetzt not. Helga Grebing unterzieht das von der "Marburger Schule" vorgelegte umstrittene Buch zur Geschichte der Gewerkschaften einer kritischen Analyse und beleuchtet es in wissenschaftlicher und politischer Perspektive.

 Wolfgang Rudzio
Politische Perspektiven der "Stamokap"-Theorie

Seite 228

Die Theorie des "staatsmonopolistischen Kapitalismus" beansprucht ein Erklärungsmodell für die Struktur und Entwicklung der westlichen Industriegesellschaften zu sein. Sie entwirft auch politische Handlungsanleitungen und Bündnisstrategien, in denen die Gewerkschaften eine zentrale Rolle spielen. In diesem Aufsatz werden die Grundaussagen der Theorie dargestellt und deren Plausibilität einer Prüfung unterzogen.

Berichte:

Peter Brandt
Der Berliner "Bahro-Kongreß" - Bericht

Seite 242

 Gerhard Beier
"Fälschung" oder "Denunziation"? — Bericht

Seite 245

 Ulrich Borsdorf
Werkstatt der Erinnerung "Veteranen"-Treffen der Gewerkschaften im Bildungszentrum Oberjosbach - Bericht

Seite 250

 Dokumentation
Geschichte und Gewerkschaften - Vortrag bei der Diskussionsveranstaltung im Rahmen der wissenschaftlichen Konferenz der Historischen Kommission zu Berlin

Seite 254