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Schlußfolgerung

Selbst technokratisch optimale Entscheidungen der Politik können die in den letzten Jahren eingetretenen Verluste an Zeit und realwirtschaftlichen Ressourcen kurzfristig nicht wettmachen. Nach wie vor besteht die Möglichkeit einer Neuorientierung der russischen Politik an weltwirtschaftlicher Integration. Für die Realisierung dieses Ansatzes muß allerdings ein Zeitbedarf von nicht weniger als fünf Jahren in Rechnung gestellt werden. Der Beginn eines Aufschwungs müßte durch staatliche Maßnahmen und große Investitionen induziert werden. Die Fähigkeit der politischen Führung, einen belastbaren politischen Konsens aufrecht zu erhalten, wird zur strategischen Variablen. Ein alternatives Szenario wäre eine Mobilisierung durch Selbstgenügsamkeit, verbunden mit Protektionismus, partieller Renationalisierung, staatlicher Industriepolitik und einer Tendenz zum starken, möglicherweise autoritär verfaßten Staat. In jedem Fall bleibt Rußland in längerer Perspektive ein krisenanfälliger Sonderfall der Weltwirtschaft. Für eine wirtschaftlich abgesicherte Rolle als Großmacht fehlen auf absehbare Zeit die Voraussetzungen.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 2000

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