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Standorte im Urteil der Investoren

Unternehmen, die eigentlichen Träger wirtschaftlicher Leistungskraft, sind immer weniger an ihr „Heimatland" gebunden. In zunehmendem Maße errichten sie ihre Produktionsbetriebe dort, wo die Voraussetzungen auf lange (manchmal auch nur auf mittlere) Frist am günstigsten erscheinen. Bereits heute gelten die Investitionsentscheidungen der Unternehmen als wichtiger Indikator für die Attraktivität der einzelnen Wirtschaftsstandorte. Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei dem Saldo der ausländischen Direktinvestitionen in D und der deutschen Direktinvestitionen im Ausland zu.

Per Saldo (Neuanlagen abzüglich Liquidationen) übertreffen die seit Beginn der 80er Jahre vorgenommenen deutschen Direktinvestitionen im Ausland die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland bei weitem.

Wieviel diese Information über die Attraktivität des Standort D aussagt, ist allerdings unklar. Denn sieht man sich die deutschen Auslandsinvestitionen für sich genommen an, so zeigt sich, daß ihr Bestand noch immer vergleichsweise niedrig ist. D.h. es zieht deutsche Unternehmen nicht allzu sehr ins Ausland.

Auch andere große Industrieländer weisen höhere Abflüsse als Zuflüsse an Direktinvestitionen auf. Im Vergleich der Salden steht Deutschland jedoch „unattraktiver" da als die meisten - mit der großen und bezeichnenden Ausnahme Japans.

Japanische Firmen nehmen die umfangreichsten Direktinvestitionen im Ausland vor. Deutschland bekommt davon bemerkenswert wenig ab.

Einen direkten Hinweis auf die Attraktivität des Standort D im internationalen Vergleich geben Befragungen oder Einschätzungen durch Experten. Starke Beachtung finden in diesem Zusammenhang die Länder-Rangordnungen, die jährlich von diversen Schweizer Instituten vorgenommen werden. Daß bei solchen Bewertungen stets beträchtliche Willkür mit im Spiel ist, zeigt der Vergleich von zwei Ranglisten, die für das Jahr 1993 aufgestellt wurden. Davon abgesehen weisen die Schaubilder Deutschland übereinstimmend einen Platz in der Spitzengruppe, wenn auch ohne Anwartschaft auf die Spitzenposition selbst, zu.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Juli 1999

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