"Erkämpft Eure Freiheit! Stürzt Hitler!" |
Kapitel 7:
Zusätzliche Themenschwerpunkte in den "Sozialistischen Mitteilungen" der Nachkriegszeit
Vorbemerkung: Die alten und die neuen Themen
Am Schema der SM-Hefte wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs nicht viel geändert. Es blieb bei häufigen Berichten über die Situation in Deutschland, wobei sich allerdings andere Schwerpunkte als zu Kriegszeiten ergaben. Aus dem Nachkriegsdeutschland wurde z.B. berichtet:
über die unterschiedliche Entwicklung in den vier Besatzungszonen und über erste Wahlen (mit detaillierten Wahlergebnissen),
über Schwierigkeiten mit den Besatzungsmächten und
über Wohnungsnot, Ernährungsnotstand und Gesundheitssituation der deutschen Bevölkerung, Letzteres übrigens oft in Form von Berichten der Arbeiterwohlfahrt.(672)
Eines der wichtigsten Themen der Nachkriegshefte der SM war die Wiedergründung der SPD in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands unter Federführung von Kurt Schumacher. Die "Sozialistischen Mitteilungen" konnten berichten, dass das Mandat des Exilvorstands von Schumacher anerkannt worden sei und die Exilanten in den Wiedergründungsprozess mit einbezogen würden. Die Entwicklung in der Sowjetischen Besatzungszone betrachteten die SM mit großer Sorge, denn die Gründung des Zentralausschusses der SPD und dessen Verhandlungen mit der KPD über eine Vereinigung beider Parteien zu einer "Sozialistischen Einheitspartei" (damals noch "SEP" genannt) fand bei ihnen nicht nur kein Verständnis, sondern wurde strikt abgelehnt.(673)
Während die Wiedergründung der SPD stark in den Vordergrund der SM-Berichterstattung rückte, entfielen in den Nachkriegsheften - natürlich - Berichte über Internierungen und das Kriegsgeschehen.
Dagegen wurden Reportagen über deutsche Kriegsgefangene in Großbritannien(674) oder über "Wilton Park", eine Lehranstalt für Demokratie, deren mehrwöchige Kurse nach dem Krieg sowohl Kriegsgefangene als auch zahlreiche Persönlichkeiten aus Deutschland aufsuchten, neu ins Heft genommen. Auch kam als neues Thema die Berichterstattung über mehrere internationale sozialistische Konferenzen hinzu, in denen es um die Einbeziehung der SPD in die Gemeinschaft der internationalen sozialistischen Parteien ging.(675)
Buch- und Zeitschriftenbesprechungen sowie Berichte aus anderen Ländern fanden, wenn auch mit anderen Inhalten, in den SM der Nachkriegszeit die gleiche Berücksichtigung wie vorher. Sie wurden deshalb größtenteils im vorigen Kapitel behandelt, auch wenn es sich um Berichte aus der Nachkriegszeit handelte.(676)
Nicht alle Nachkriegsthemen der SM können hier behandelt werden, aber einige Problembereiche spielten - auch quantitativ - eine so große Rolle, dass im Folgenden auf diese neuen Themen eingegangen werden soll.
1. Das Mandat des Exilvorstands nach dem Zweiten Weltkrieg und der Neuanfang in Hannover: Berichte über die Wiedergründung der SPD und über Nachkriegsdeutschland
Am 16. März 1945 schrieb Hans Vogel einen Brief an die außerhalb Großbritanniens lebenden Mitglieder des (1933 gewählten) Parteivorstands: Marie Juchacz, Siegfried Aufhäuser, Georg Dietrich(677), Paul Hertz, Erich Rinner, Wilhelm Sollmann(678), Emil Stahl und Friedrich Stampfer. In dem Brief bat er die Angeschriebenen, ihre Ansichten über "die Frage der Rekonstruktion des Parteivorstandes"(679) zu äußern. Nach seiner Meinung dürfe das alte Mandat des Parteivorstandes "nur noch für kurze Zeit Geltung behalten, nämlich bis zu dem Zeitpunkt", zu dem "die Voraussetzungen für Neuwahlen gegeben sind"(680). Es komme jetzt darauf an, dass der Wiederaufbau der Partei nicht unnötig erschwert werde, indem "nach unserer Rückkehr" die alten Differenzen wieder neu ausgetragen würden. Er selbst könne sich beispielsweise vorstellen, dass der Parteivorstand einen Aufruf an das deutsche Volk und an die Partei erlasse oder Anspruch auf das gestohlene Eigentum der Partei erhebe.
Er gehe davon aus, dass die Angeschriebenen gegen die Tätigkeit des Exilvorstands, besonders auch gegen dessen grundsätzliche politische Haltung, "über die [der Exilvorstand] laufend in den ,Sozialistischen Mitteilungen' berichtet [habe], keine besonderen Einwendungen zu erheben [hätten]"(681).
Die Resonanz auf das Schreiben Vogels blieb eher dünn: Stampfer und Stahl erklärten sich mit dem Projekt Vogels einverstanden; Sollmann schickte einen 10-$-Scheck und meinte im Übrigen, dass er als US-Bürger nicht Mitglied einer deutschen Partei sein könne; Rinner antwortete überhaupt nicht; Aufhäuser, Dietrich, Hertz und Juchacz antworteten gemeinsam, und zwar erst am 12. Mai 1945. Sie lehnten es ab, sich nach 12 Jahren Exil auf ein Mandat zu berufen, das ihnen "unter völlig anderen Umständen erteilt"(682) worden sei. Die Wiederherstellung des alten Parteiapparates sei zu verhindern und in Deutschland eine neue sozialistische Bewegung zu etablieren, die - wie die "Union" - Menschen verschiedener Richtungen, getragen von alten und neuen Kräften, in sich vereinen solle.(683)
Vogel, über dessen Brief und seine Resonanz die Leser der SM nicht mit einem Wort informiert wurden, versuchte dessen ungeachtet - in Berlin war inzwischen unter Vorsitz von Otto Grotewohl ein "Zentralausschuss der SPD" gebildet worden, der schon im Juni 1945 Führungsansprüche erhob -, durch zahlreiche Aufrufe das Mandat des Exilvorstands zu unterstreichen und in die Partei hineinzuwirken. Er wurde jedoch durch das Verbot überregionaler politischer Betätigung in den Westzonen und Einreiseverweigerung von politischen Leitungsfunktionen beim Wiederaufbau der Partei in Deutschland ausgeschlossen.
Die Sympathien des Exilvorstands übertrugen sich auf Kurt Schumacher, der von Hannover aus ("Büro Dr. Schumacher") den Wiederaufbau der Partei in den Westzonen forcierte und sich durch eine ähnlich kompromisslose Haltung gegenüber Kommunisten und der Sowjetunion auszeichnete wie der Exilvorstand. Auf Einladung Schumachers nahmen Ollenhauer, Schoettle und Heine an der ersten Parteikonferenz am 5. und 6. Oktober 1945 im Kloster Wennigsen bei Hannover teil. Hans Vogel war wegen einer schweren Krankheit in London geblieben und starb dort am 6. Oktober. Sein Wunsch, vor den versammelten Parteigenossen Rechenschaft abzulegen und das Mandat zurückzugeben, erfüllte sich nicht mehr. Schumacher aber erkannte ausdrücklich das Mandat des Londoner Exilvorstands an. Er sagte u.a.:
"Der Zentralausschuss in Berlin und die Vertreter der Partei in den westlichen Zonen erkennen die Gültigkeit des Mandats des im April 1933 gewählten Parteivorstandes an. Sie akzeptieren den Standpunkt der Vertreter des Parteivorstandes, dass sie ihr Mandat dem ersten Parteitag mit einem Rechenschaftsbericht über ihre Tätigkeit in der Emigration zurückgeben und damit ihre Treuhänderrolle für die Partei beenden wollen. Unabhängig von der Beendigung dieses Treuhänderauftrages ist schon jetzt die Mitarbeit der Vertreter des Parteivorstandes beim Wiederaufbau der Partei in Deutschland dringend erwünscht. Es wird vereinbart, dass E. Ollenhauer und F. Heine so bald als möglich nach Deutschland zurückkehren. Soweit die Vertretung des Parteivorstandes in London bis zur Rückgabe ihres Mandats an die Gesamtpartei die Interessen der Partei im Ausland wahrnimmt, ist sie berechtigt, im Namen der jetzt in Deutschland wiedererstehenden Partei zu sprechen. [...]
Zum Problem der Emigration sind die meisten Teilnehmer der Auffassung, dass es in der Partei keine Animosität gegen die politische Emigration gibt. Die Mitglieder im Lande sind nicht in jedem Fall davon überzeugt, dass die Notwendigkeit einer Emigration vorlag. Sie wünschen aber, die Emigranten, die bereit sind, in der Partei wieder mitzumachen, sobald als möglich wieder in Deutschland an der Arbeit zu sehen."(684)
Damit hatte Schumacher zwar das Mandat des Exilvorstands anerkannt, zugleich aber deutlich gemacht, dass nur er, nicht dagegen die 1933 gewählten Mitglieder des Exilvorstandes, den Neuaufbau der Partei in Deutschland leitete. Er war es, der die Londoner nach Hannover einlud, der die treuhänderische Tätigkeit des Exilvorstands unterstrich, der feststellte, dass Ollenhauer und Heine sobald wie möglich nach Deutschland zurückkommen sollten, und der ihnen die Vollmacht gab, in London im Namen der Partei zu sprechen. Schließlich versuchte er auch noch, diejenigen in seinen Appell zur Mitarbeit der Exilanten in der Partei einzubinden, die nicht von der Notwendigkeit der Emigration überzeugt waren, ja er bezog sogar ausdrücklich den Zentralausschuss in Berlin mit ein, als er das Mandat des Exilvorstands anerkannte.
Die Dominanz Schumachers ließ es gar nicht zu, dass alte Differenzen zwischen emigrierten und daheim gebliebenen Sozialdemokraten wieder auftraten.(685) Die Emigranten, die zwölf Jahre Exil hinter sich hatten, waren durch die Eindrücke in der Emigration in anderer Verfassung als Sozialdemokraten, die in der Nazizeit in einer Art innerer Emigration gelebt hatten. Und noch größere Unterschiede gab es zu jenen, die in der NS-Zeit im Widerstand tätig oder in Zuchthäusern oder Konzentrationslagern eingesperrt waren. Doch haben all diese Schwierigkeiten und Unterschiede - so Fritz Heine in seinem Bericht über die Wennigsener Parteikonferenz - keine "gedankliche Kluft zwischen ihnen aufgemacht."(686)
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Ollenhauer und Heine waren von Schumacher beauftragt worden, die "London-Vertretung der SPD" zu übernehmen(687), zu deren Gründung es dann am 8. Dezember 1945 in London kam. Ollenhauer und Heine übernahmen den Vorsitz, der nach ihrer Rückkehr nach Deutschland automatisch in die Hände Wilhelm Sanders übergehen sollte.(688) De facto wurde Sander damit offizieller Vertreter der SPD in London, denn Heine, Ollenhauer, Schoettle und Eichler kehrten schon bald nach Deutschland zurück.
Am 2. Dezember 1945 lösten sich in Großbritannien die Exilgruppen von SOPADE, Neubeginnen, SAP und ISK als selbständige Organisationen auf(689) und schlossen sich am 15. Dezember 1945 in der "Vereinigung deutscher Sozialdemokraten in Großbritannien" zusammen.(690) Zum Leiter der "Vereinigung" wurde am 29. Dezember 1945 Wilhelm Sander gewählt. Die ständige Verbindung mit der sozialdemokratischen Partei Deutschlands sollte durch "die gegenseitige Vertretung der Leitung der ,Vereinigung' und der ,London-Vertretung der SPD' hergestellt" werden. Und die "von der ,London-Vertretung der SPD' herausgegebenen ,Sozialistischen Mitteilungen'" sollten "der ,Vereinigung' als Mitteilungsblatt zur Verfügung gestellt" werden.(691)
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Auch wenn Schumacher ausdrücklich einen Neubau, nicht Wiederaufbau der Partei wollte, schloss die SPD organisatorisch nach dem Zweiten Weltkrieg an die Zeit der Weimarer Republik an. Nau(692), Heine und Kriedemann(693) wurden zu hauptamtlichen Vorstandsmitgliedern, Schumacher, der von den Nazis verfolgt und mehr als zehn Jahre in Konzentrationslagern eingesperrt worden war, wurde neuer Parteivorsitzender. Sie und andere Vorstandsmitglieder hatten der SPD auch schon während der Weimarer Republik als Funktionäre gedient. Es gab also eine Art Schulterschluss zwischen im Reich verbliebenen und in die Emigration gegangenen Sozialdemokraten - unter Einschluss der sozialistischen Gruppen, die sich im englischen Exil mit der SOPADE zusammengeschlossen hatten. Doch ein echter Neuanfang konnte daraus zunächst nicht werden. Erst 1958, als Schumacher schon längst verstorben (1952) und Heine nicht wieder in den Parteivorstand gewählt worden war, begann die SPD mit ihrem Kurswechsel und setzte eine Organisationsreform durch.
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Die "Sozialistischen Mitteilungen" informierten ihre Leser sehr ausführlich über den Neuaufbau der SPD in Deutschland - über interne Sitzungen und wichtige Veranstaltungen, über Pläne und Stellungnahmen, über Konflikte und Kritik. Das begann im Juni/Juli-Heft 1945 mit einem größeren Bericht über die Möglichkeiten politischer Tätigkeit in den vier Besatzungszonen. In den drei Westzonen war damals ein Wiederaufbau der SPD legal noch gar nicht möglich, während in Berlin bereits der "Zentralausschuss der SPD" gegründet worden war, der einen gemeinsamen Ausschuss mit den Kommunisten gebildet hatte. Der Parteivorstand in London, so die SM, grüßte "die sozialdemokratischen Freunde, die die schwere Aufgabe des organisatorischen Wiederaufbaus der Partei in Berlin übernommen haben". Zugleich gab er "der Hoffnung Ausdruck, dass auch die Sozialdemokraten in den übrigen Besatzungszonen bald wieder ihre organisatorische und politische Tätigkeit aufnehmen können"(694). Im folgenden Heft konnten die SM dann schon darüber berichten, dass nach den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz die Gründung demokratischer Parteien in allen Besatzungszonen zugelassen sei. Zugleich wurden die Leser über das Aktionsprogramm des "Zentralausschusses" informiert, in welchem der Gedanke der Einheit der Arbeiterbewegung stark unterstrichen wurde: "Wir wollen vor allem den Kampf um die Neugestaltung auf dem Boden der organisatorischen Einheit der Arbeiterklasse führen", hieß es in diesem Programm.(695)
Für die sozialdemokratischen Exilanten in Großbritannien mochte es von besonderem Interesse sein, dass die SM bereits Anfang 1946 melden konnten, dass Kurt Schumacher zwei Mitglieder des Londoner Exilvorstandes, nämlich Erich Ollenhauer und Fritz Heine, in sein "Büro" berufen hatte. Ollenhauer sollte dort für organisatorische, Heine für Presse- und Propagandaaufgaben verantwortlich sein.(696) Für beide war damit der künftige Weg in der SPD-Führung vorgezeichnet.
Höhepunkte der redaktionellen Arbeit der SM in der Nachkriegszeit waren die bereits oben(697) erwähnten Berichte über die Parteikonferenz in Wennigsen sowie über die SPD-Parteitage vom 8. bis 11. Mai 1946 in Hannover(698) und vom 29. Juni bis 2. Juli 1947 in Nürnberg.(699) Unter dem Titel "Die Wiedergeburt der deutschen Sozialdemokratie" war der Bericht über die Parteikonferenz in Wennigsen als Beilage sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache veröffentlicht worden(700), und auch für die Berichterstattung über die beiden ersten Parteitage der SPD in der Nachkriegszeit stand jeweils fast ein ganzes Heft zur Verfügung. Die Leser der SM konnten sich nach Lektüre dieser Hefte fühlen, als hätten sie selbst an den Parteitagen teilgenommen, so gut wurde die Gesamtsituation geschildert. Die Hefte enthielten nicht nur das Beschlussprotokoll, sondern vermittelten auch Stimmungen - von der Dekoration des Saals bis zu festlichen Empfängen, von der Aufführung der Egmont-Ouvertüre bis hin zum gemeinsamen Absingen der "Internationale", "stehend gesungen", wie der Bericht vermerkte.(701) Auch ein Hinweis auf die feierliche Urnenbeisetzung Hans Vogels - anlässlich des Nürnberger Parteitags - fehlte nicht, dessen Wunsch erfüllt wurde, in fränkischer Erde begraben zu werden.
Abbildung 23: Wilhelm Sander spricht bei der Urnenbeisetzung Hans Vogels, die anlässlich des Parteitags am 29. Juni 1946 in Nürnberg stattfand
Auch das eigentliche Parteitagsgeschehen wurde eindrucksvoll geschildert. Die Berichte enthielten z.B. die Namen aller Delegierten mit ihren jeweiligen Bezirken, die Inhalte der großen programmatischen Reden(702) und der Generalaussprache, die Beschlüsse und die Ergebnisse der Vorstandswahlen sowie Hinweise auf Veranstaltungen am Rande der Parteitage, z.B. über eine Kundgebung der SPD-Frauen.
Als dann vom 11. bis 14. September 1948 in Düsseldorf der dritte Nachkriegsparteitag der SPD stattfinden sollte, konnten die SM nur noch die Einladung mit der vorläufigen Tagesordnung abdrucken.(703) Sie erschienen im September/Oktober 1948 zum letzten Mal, denn, so die SM(704), die Zahl der in England und in anderen Ländern lebenden Exilanten sei immer mehr zusammengeschmolzen. Die Leser wurden auf den "Vorwärts" verwiesen.
Auch über das kontroverse Thema einer Zusammenarbeit mit Kommunisten wurden die Leser der SM ausgiebig informiert(705), so z.B. über den Ablauf der so genannten "Sechziger Konferenz" und die massive Kritik der SPD in Berlin und in den drei westlichen Besatzungszonen an der geplanten Aktionseinheit mit Kommunisten.(706)
Außerdem wurden die Leser oft über Beschlüsse und Stellungnahmen des Parteivorstands oder des Parteiausschusses(707) und - in dem großen Bericht "Die neue SPD" - über die jüngere Geschichte der Partei und ihre Ziele informiert, so z.B über das Ziel, die "Vereinigten Staaten von Europa" zu schaffen.(708) Ferner erfuhren die Leser der SM, und zwar in den Heften des Jahrgangs 1948, von der Existenz des Frankfurter Wirtschaftsrats und den Überlegungen des Parteivorstandes, welche Richtlinien für die Haltung der SPD-Fraktion in diesem wichtigen Gremium mit seiner bürgerlichen Mehrheit festgelegt werden sollen(709), oder auch über die Bedenken des Parteivorstandes wegen einer Währungsreform ohne ausreichenden Lastenausgleich.(710)
Besondere Bedeutung in der Berichterstattung der SM hatten immer wieder die Texte und Reden von Kurt Schumacher mit ihren kernigen und zukunftweisenden Aussagen, z. B. als er 1946 an einen Engländer schrieb, was Ende der fünfziger Jahre Programm der SPD werden solle:
"Mag soviel von den Methoden [von] Karl Marx und Friedrich Engels(711) in der Sozialdemokratischen Partei vorhanden sein, als man nur annehmen will. Der Geist der klassischen deutschen Philosophie, der englischen und französischen Revolutionen und der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung sind mit der gleichen Kraft lebendig. Das Humane ist bei den Sozialdemokraten mit dem Sozialismus unlösbar verbunden."(712)
Die sozialdemokratischen Exilanten wurden also durch die "Sozialistischen Mitteilungen" über Politik, Programmatik, personelle und organisatorische Probleme ihrer wiedergegründeten Partei sehr gut auf dem Laufenden gehalten, so dass es ihnen erleichtert wurde, sich bei der bevorstehenden Rückkehr nach Deutschland wieder in der Partei einzufinden.
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Informationen über die Besatzungspolitik der Siegermächte und die Kritik daran durch die SPD waren ein weiteres großes Thema der "Sozialistischen Mitteilungen" der Nachkriegszeit. Sie berichteten z.B. über die "Eisenhower-Punkte", die dem deutschen Volk von der alliierten Militärregierung 1945 bekannt gegeben worden waren(713), über die Beschlüsse der Potsdamer Dreimächtekonferenz im Juli/August 1945, die als oberste Instanz für das besetzte Deutschland einen "Kontrollrat" eingesetzt hatte, bestehend aus den Oberbefehlshabern der Besatzungsmächte USA, Großbritannien, Sowjetunion und Frankreich(714), über die Einstellung der britischen Regierung zu zonenübergreifenden Parteien(715), über die Verlautbarung der amerikanischen und britischen Besatzungsmacht vom 3. Dezember 1946 zur wirtschaftlichen Vereinigung der beiden von ihnen verwalteten Zonen(716) oder über die "Frankfurter Dokumente" mit Vorschlägen der drei westlichen Militärgouverneure für einen staatsrechtlichen Zusammenschluss der drei Westzonen.(717)
Oft konnten die SM auch über die Kritik der SPD und ihrer wichtigsten Führungspersönlichkeiten an der alliierten Besatzungspolitik berichten. Ob es um die Politik der Besatzungsmächte im Ruhrgebiet(718), um die "sinnlose Zerstörung volkswirtschaftlicher Werte" durch Demontagen(719), um die zu langsame Repatriierung der Exilanten und die Freilassung der Kriegsgefangenen(720), um die politische und staatsrechtliche Einheit Deutschlands(721), um die Freilassung von Papens nach dem Nürnberger Kriegsverbrecherprozess(722), um Einzelheiten des ansonsten befürworteten alliierten Besatzungsstatuts(723) oder um die Londoner Beschlüsse zur einheitlichen wirtschaftlichen und politischen Verwaltung der drei Westzonen ging(724), immer wurden die Leser der SM nicht nur über die Maßnahmen der Alliierten, sondern auch über die Kritik der SPD daran informiert. Dabei war die Kritik, insbesondere wenn sie von Schumacher vorgebracht wurde, mitunter sehr massiv.
Abbildung 24: Kurt Schumacher 1946
Das galt besonders, als im September 1946 Parteivorstand und Parteiausschuss unter Schumacher zu einer außerordentlichen Arbeitstagung zusammengetroffen waren und das Verhandlungsergebnis in den SM unter der Überschrift "Warnung der SPD" zusammengefasst wurde. Die SPD warnte vor einer Katastrophe in Deutschland und forderte in einer Entschließung Maßnahmen zur Sozialisierung bestimmter Industriezweige, zur Agrarreform, zur Sicherung der Ernährung und zur Einstellung der Demontagen. Unverblümt drohte sie damit, ihre politische Mitarbeit einzustellen, wenn es nicht zu verbindlichen Zusagen komme, "dass ein gerechter Lastenausgleich erfolgt, der die Sachwerte in gleichem Umfang heranzieht wie den Geldbesitz"(725).
Die sozialdemokratischen Exilanten waren also durch ihre SM darüber informiert, dass im Westen Deutschlands wieder eine schlagkräftige, selbstbewusste SPD existierte, die eine starke Führungspersönlichkeit an ihrer Spitze hatte, sich unerbittlich für die deutschen Interessen einsetzte und gänzlich unopportunistisch war, wenn es darum ging, die deutschen Interessen bei den Siegermächten zu vertreten.
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Sehr gründlich wurden die SM-Leser auch über die soziale und wirtschaftliche Situation im Nachkriegsdeutschland informiert. Zur Information der Leser dienten Reiseberichte, Briefveröffentlichungen, Redetexte und vor allem sehr detaillierte Sozialreportagen, darunter die meisten von der Arbeiterwohlfahrt.
Nach 13-jähriger Emigrationszeit berichteten 1946 in Briefen an die SM Willi Eichler und Fritz Heine, der zusammen mit Erich Ollenhauer am 8. Februar 1946 in Hamburg eingetroffen war, über ihre Eindrücke bei der Rückkehr nach Deutschland.(726) Über die Lebensmittelknappheit in Deutschland gab ein Brief Ollenhauers aus Hannover Auskunft.(727) Noch eindringlicher war ein Bericht Ollenhauers, der einen Monat später in den SM abgedruckt wurde. Überschrieben mit "Berliner Eindrücke", schilderte Ollenhauers Artikel die Not, aber auch Zuversicht der in Berlin lebenden Menschen, die Fritz Heine und er anlässlich einer gemeinsamen Berlinreise dort kennen gelernt hatten. Wenig zu essen, viel Kälte, alles in Trümmern, aber großer Lebenswille der Bevölkerung - das war die Botschaft an seine Freunde in London.(728) Für die Leser der "SM" war darüber hinaus ein Bericht von Morgan Phillips(729), dem Generalsekretär der Labour Party, von hohem Informationswert, den dieser nach seinem Besuch in Deutschland in der britischen Sonntagszeitung "News of the World" veröffentlicht hatte und den die SM in Auszügen übernahmen. Auch Phillips berichtete eindrucksvoll über Lebensmittelknappheit, Kohlemangel, Krankheiten und die Zerstörungen in Deutschland. Am Schluss seines Berichts setzte er sich dafür ein, dass England mithelfe, die Versorgung in Deutschland zu verbessern, damit England sein Hauptziel erreiche, in Deutschland eine Demokratie aufzubauen. Auch die Broschüre "Germany revisited" von Victor Gollancz, die bereits oben(730) erwähnt wurde, gehört in die Reihe der besonders eindrücklichen Berichte über Deutschland unmittelbar nach dem Krieg.
Den Höhepunkt der "Notstandsschilderungen" über Deutschland erreichten die SM durch die Veröffentlichung von Berichten der Arbeiterwohlfahrt. Durch mehrere kürzere Artikel, vor allem aber eine "AW-Sondernummer"(731) und zwei Beilagen der Arbeiterwohlfahrt(732), leisteten die SM eine Menge Aufklärungsarbeit, die ganz sicher auch an die englischen Gastgeber gerichtet war. In den Sonderveröffentlichungen wurden nicht nur allgemeine Hinweise auf die Notsituation in Deutschland publiziert, sondern auch durch Zahlenmaterial unterstützte, ganz konkrete Fakten, zum Beispiel über Säuglingssterblichkeit, Tuberkulose und andere epidemische Krankheiten, über Hungerödeme, über die erschreckenden Ergebnisse der Schuluntersuchungen und über die zunehmende Kriminalität in Deutschland. Diese Berichte waren für die Leserschaft der SM auch deshalb sehr informativ, weil darin immer wieder Situationen in einzelnen Großstädten oder Regionen Deutschland geschildert wurden. Außerdem wurde auf eine Vielzahl von Hilfsaktionen eingegangen.(733)
Über die Informationen der Arbeiterwohlfahrt hinaus veröffentlichten die SM zahlreiche weitere Analysen und Stellungnahmen zum Deutschland der unmittelbaren Nachkriegszeit(734), darunter auch einige Berichte aus der Parteiführung der SPD(735) und der Ministerpräsidentenkonferenz(736), den Brief von Kurt Schumacher an einen schwedischen Freund, der sehr einfühlsam die Mangellage in Deutschland darstellte(737), oder auch Berichte über die immer notwendiger gewordene Berlin-Hilfe.(738)
Die Leser konnten sich über die schwierige soziale Situation in Deutschland nach dem Krieg in den SM also auf unterschiedliche Weise informieren und erhielten durch viele mit Zahlenmaterial angereicherte Berichte, aber auch durch persönliche Schilderungen ein ungeschminktes Bild der Lage.
2. Berichte über deutsche Kriegsgefangene in Großbritannien
Wie ein großer Teil der in der Nachkriegszeit abgedruckten Artikel sind auch die Berichte über Kriegsgefangene im Wesentlichen nicht Eigenbeiträge der SM-Redaktion, sondern Fremdartikel, die schon vorher in anderen Zeitungen veröffentlicht worden waren, oder auch Meldungen des "Sozialdemokratischen Pressedienstes". Gleichwohl konnte die Redaktion ihr Hauptziel, die Leser der SM möglichst umfassend über für Exilanten wichtige Themen zu informieren, auch auf diese Weise erreichen. Oft wurden Reportagen aus deutschen Zeitungen übernommen, die sich durch Niveau und Informationsreichtum auszeichneten. Ausdrücklich erwähnten die SM, dass die Öffentlichkeit beginne, sich für das Problem der deutschen Kriegsgefangenen zu interessieren. Auch hätten sich viele Angehörige von Kriegsgefangenen oder Kriegsgefangene selbst mit Briefen an die SM-Redaktion gewandt.(739)
Die Anzahl der deutschen Kriegsgefangenen in Großbritannien wurde mit 480.000 geschätzt. Da in anderen Ländern weitere 4 Millionen Deutsche festgehalten wurden (davon in der Sowjetunion 2 bis 3 Millionen und in Frankreich 900.000), war bei 4,5 Millionen Kriegsgefangenen insgesamt etwa ein Sechstel der gesamten arbeitsfähigen Bevölkerung Deutschlands von Gefangenschaft betroffen.(740) Großbritannien war laut SM offenbar darauf angewiesen, dass die Kriegsgefangenen in Industrie und Landwirtschaft arbeiteten, da dort ein Arbeitermangel herrschte. Etwa 200.000 deutsche Kriegsgefangene waren diesen Informationen zufolge in der Landwirtschaft beschäftigt.
Die Leser der SM erfuhren bald, dass die SPD am Sitz des Parteivorstands in Hannover eine "Kriegsgefangenenhilfe" ins Leben gerufen hatte. Die Sowjetunion hatte nämlich statt der geschätzten 2 bis 3 Millionen nur 890.000 Kriegsgefangene in Russland gemeldet. Die deutsche Bevölkerung wurde deshalb gebeten, der Kriegsgefangenenhilfe die Namen von in Russland vermissten deutschen Soldaten zu melden. Das führte dazu, dass unter der Hannoveraner Adresse säckeweise Post eintraf.(741) Schon vier Monate später konnten die SM melden, dass inzwischen 1.107.261 Fälle bearbeitet worden seien.(742)
Auch über die Entlassung von Kriegsgefangenen berichteten die SM häufig.(743) Die britische Regierung, so die SM, hatte im September 1946 angekündigt, dass monatlich zunächst einmal 15.000 (täglich 500) Kriegsgefangene entlassen werden sollten.(744) Die tatsächliche Anzahl der Entlassungen sollte laut SM-Bericht zum einen vom Bedarf an Arbeitskräften in der britischen Landwirtschaft, zum anderen von der Verfügbarkeit freien Schiffsraums abhängig gemacht werden. Vorzug bei Entlassungen sollte Kriegsgefangenen mit "positiver demokratischer Haltung" gegeben werden, aber auch die Länge der Gefangenschaft, ja auch der Bedarf an Fachkräften in der deutschen Industrie sollten berücksichtigt werden. Vor allem die USA drängten laut einem Bericht des ECONOMIST, den die SM übernahmen(745), darauf, dass die Kriegsgefangenen entlassen würden. Die USA selbst wollten alle Kriegsgefangenen bis Oktober 1947 freilassen, was auch für diejenigen Kriegsgefangenen gelten sollte, die sie vorher an andere Länder, besonders Frankreich, "ausgeliehen" hatten. Frankreich hingegen wollte - entsprechend dem Bericht - diejenigen Kriegsgefangenen, die es selbst gefangen genommen hatte, weiterhin in Bergbau, Landwirtschaft und beim Wiederaufbau des eigenen Landes einsetzen.
Anfang 1948 berichteten die SM über den Weihnachtsaufruf Kurt Schumachers, der die Alliierten aufgefordert hatte: "Gebt die Kriegsgefangenen früher frei als vereinbart!"(746) Im gleichen Heft(747) übernahmen die SM einen Artikel aus der ZEIT, in dem unter der Überschrift "Munster-Lager im Schnittpunkt vieler Sachen" über heimkehrende Kriegsgefangene berichtet wurde. Die nach Deutschland zurückgekehrten Kriegsgefangenen wurden nämlich zunächst in Munster-Lager gesammelt, ehe sie in ihre Heimatstädte weiterreisen durften. Für die in England lebenden deutschen Exilanten war die Reportage aus der ZEIT auch deshalb von Bedeutung, weil darin auf die Kriegsgefangenlager in England im Vergleich zu anderen Ländern eingegangen wurde. In der Reportage hieß es dazu u.a.:
"Den Mann aus England unterscheidet man auf den ersten Blick von dem, der aus Russland kommt. Es sind verschiedene Menschen geworden. Das Gesicht des fremden Landes hat ihr Antlitz geprägt."(748)
Im Mai 1948, so berichteten die SM(749), waren noch 50.000 Kriegsgefangene in Großbritannien. Es wurde auf die Wünsche einiger Kriegsgefangener eingegangen, die in England bleiben wollten. Im Juli/August-Heft schließlich, dem vorletzten Heft der SM, konnten die SM endlich die ersehnte Schlagzeile publizieren: Die "Letzten aus England". In einem vom "Sozialdemokratischen Pressedienst" übernommenen Text berichteten die SM, dass die letzten Kriegsgefangenen aus England nach Deutschland zurückgekehrt waren. In dem Artikel wurde ein Resümee über die Kriegsgefangenschaft in Großbritannien gezogen, das voll auf der Linie der SM lag und außerdem den eigenen Erfahrungen der sozialdemokratischen Exilanten in England entsprach:
"[Die Kriegsgefangenen in Großbritannien haben es] gut gehabt - soweit man das überhaupt von jemandem in der bitteren Situation eines Gefangenen sagen kann. Die englischen Behörden haben sich vor allem auch um das geistige Wohl der ihnen Anvertrauten gekümmert und den ehrlichen Versuch einer möglichst unaufdringlichen politischen Aufklärung gemacht. Die Erfolge haben einigermaßen diesem Bemühen entsprochen."(750)
3. SPD und internationale sozialistische Konferenzen nach dem Krieg
Anfang 1943 trat der bekannte Politikwissenschaftler und Labour-Politiker Professor Harold Laski(751) in einem Aufsatz der "Left News" für die Einigkeit der internationalen Arbeiterbewegung ein: Noch vor Ende des Krieges solle mit der Sowjetunion Fühlung aufgenommen werden mit dem Ziel, die Spaltung zwischen den Internationalen zu beenden. Der Aufsatz von Laski wurde in den SM ebenso referiert wie die anschließenden Diskussionsbeiträge in den folgenden Heften(752), in der sich viele prominente Vertreter der nationalen und internationalen Arbeiterbewegung zu Wort gemeldet hatten, darunter auch Hans Vogel.(753) Laski hatte unter den von ihm als Diskussionsgrundlage aufgestellten Zielen auch genannt, dass für Deutschland "die Auferlegung eines Rachefriedens zu verhindern" sei.(754)
Am Ende der Debatte fasste Harold Laski seine drei Hauptforderungen zusammen, über die nach seiner Meinung Einmütigkeit bestand:
"dass eine einzige und allumfassende Internationale nötig ist und dass Diskussionen zu diesem Zwecke noch vor Ende der Feindseligkeiten beginnen sollten;
dass die jetzigen Arrangements zwischen der britischen Labour Party und den ausländischen sozialistischen Parteien in Großbritannien unbefriedigend sind;
dass die Möglichkeit geprüft werden soll, eine Körperschaft zu bilden, die wenigstens die Punkte zu formulieren hätte, mit denen sich die Sozialistische Internationale nach Kriegsende zu beschäftigen haben wird."(755)
Zu einer Vereinigung der Internationalen kam es aber nicht, noch nicht einmal zu Verhandlungen. Und die Labour Party widersetzte sich während des Zweiten Weltkriegs allen Versuchen, die Sozialistische Arbeiter-Internationale (SAI), die bis 1940 bestanden hatte, wiederzugründen. Obwohl sich London als Sitz einer neu- oder wiedergegründeten Internationale angeboten hätte, denn hier hatten die Exilparteien aus den von NS-Deutschland besetzten Ländern ihren Sitz, wehrte die Labour Party alle diesbezüglichen Versuche ab. George Dallas(756), der für die internationalen Beziehungen zuständige Vorsitzende des "International Sub-Committee" (ISC) der Labour Party, hatte, so berichteten die SM(757), 1943 auf der Labour-Jahreskonferenz die Ablehnung begründet. Dallas vertrat dort den Standpunkt, dass eine Wiedererrichtung der SAI zur Zeit nicht möglich sei. Eine sozialistische Internationale könne nur arbeiten, wenn sie sich auf Organisationen stütze, die in der Lage seien, in ihren Ländern frei politisch zu wirken. Zwar befänden sich Repräsentanten der sozialistischen Parteien aus den zur Zeit von Hitler beherrschten Ländern in London und zu diesen Parteien wolle die Labour-Exekutive auch enge Fühlung halten, aber Initiativen zur Errichtung einer stärkeren Internationale wolle die Labour Party erst ergreifen, wenn die genannten Voraussetzungen erfüllt seien. - Dieser Auffassung schloss sich die Konferenz in ihrer Mehrheit an, weiter gehende Anträge wurden abgelehnt.
Bei dieser Sachlage blieb es, bis im März 1945 in London eine Konferenz europäischer sozialistischer Parteien stattfand, an der laut SM(758) Vertreter Großbritanniens, Frankreichs, Belgiens, der Tschechoslowakei, Hollands, Norwegens, Polens, Islands, Italiens, Spaniens, Schwedens und Palästinas teilnahmen, Vertreter Deutschlands und Österreichs aber nicht geladen waren. Vertreter der Schweiz, Dänemarks, Ungarns und der Balkanländer nahmen nicht teil. Die Konferenz beschloss sowohl eine "Erklärung über europäische Sicherheit" als auch "zum deutschen Problem". Die SM berichteten ausführlich über alle Beschlüsse und zitierten aus der Erklärung zur deutschen Frage Folgendes:
"Wir vergessen zwar nicht die Tatsache, dass, bevor Hitler zur Macht kam, große Mengen Deutscher gegen ihn waren und dass viele dieser Gegner Opfer ihrer Unterdrücker wurden, aber wir sehen nicht, wie es heute möglich ist, andere Maßnahmen ins Auge zu fassen als solche, die für Deutschland als Ganzes gelten, denn das deutsche Volk als Ganzes muss die Folgen seiner Handlungen tragen."(759)
Die SM berichteten außerdem über 14 Maßnahmen, deren Realisierung von der Konferenz für unerlässlich gehalten wurde, damit von Deutschland nie wieder ein Krieg ausgehe. Unter den Maßnahmen fanden sich eine längere militärische Besetzung Deutschlands, die Bestrafung der Verbrecher, die Kontrolle der Erziehung und die Enteignung der Großgrundbesitzer. Eine Aufteilung Deutschland wurde abgelehnt.
Im Februar/März-Heft 1946(760) berichteten die SM, dass ein vorbereitendes Komitee für den Wiederaufbau der Internationale unter Camille Huysmans eingerichtet worden sei, das aber seit Frühjahr 1944 nicht mehr getagt habe. Auch die schriftliche Diskussion zwischen den interessierten Parteien sei nicht vorangekommen. Auf Initiative der italienischen Sozialisten habe sich die Labour Party aber entschlossen, das vorbereitende Komitee für kommenden April nach London einzuladen und in London ein permanentes Büro zur Aufrechterhaltung der Verbindungen einzurichten.
Im Juni 1946 berichteten die SM dann über eine weitere internationale Sozialistenkonferenz in Clacton bei London(761) und kündigten für November 1946 eine Konferenz in Bournemouth an.(762) Beide Konferenzen fanden erneut ohne deutsche Beteiligung statt.
Die Konferenz vom 8. bis 10. November 1946 in Bournemouth wurde von den SM als Durchbruch gefeiert, sie sei als "großer Fortschritt in der internationalen Anerkennung der SPD zu bewerten".(763) Zwar fand ein erster Vorschlag, "die SPD grundsätzlich [wieder] in die internationale Zusammenarbeit der Sozialisten" einzureihen, nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit, aber ein Kompromissvorschlag der Engländer wurde mit großer Mehrheit beschlossen: Die Diskussion solle auf der nächsten Konferenz fortgesetzt und die SPD solle eingeladen werden, eine Delegation zu entsenden, die vor der Konferenz sprechen und Fragen beantworten solle. Im anschließenden Kommuniqué der Konferenz wurde die zweite Abstimmung erwähnt, die erste aber nicht.
Obwohl die SM über die Debatte in Bournemouth auf insgesamt drei Seiten ausführlich berichtet hatten, wurde dem Heft noch eine Beilage hinzugefügt, die nur "zur internen Information" und "nicht für die Presse" bestimmt sei. Sie beinhalte "Informationen, die für die Beurteilung des wirklichen Verlaufes dieser Konferenz von Wichtigkeit sind"(764) Des wirklichen Verlaufes? War das, was im normalen Heft veröffentlicht wurde, nicht der wirkliche Verlauf? - In Wahrheit war auch der "normale" Bericht keine Fälschung oder unzulässige Verkürzung. Der als "intern" eingestufte Bericht in der Beilage enthielt im Wesentlichen nur Ergänzungen, und zwar zu den einzelnen Delegationsmitgliedern der verschiedenen Parteien und ihrem Abstimmungsverhalten. Die SM resümierten, nachdem sie alle Delegationen vorgestellt hatten:
"Am Ausgangspunkt gab es also acht Parteien mit positivem Mandat, zwei ohne Mandat mit klar positiver Einstellung, eine mit geteilter Meinung, eine mit vermittelndem und zwei mit negativem Mandat und vier Delegationen ohne Meinung und ohne Handlungsfreiheit."(765)
Und in ihren "Schlussfolgerungen" verbreiteten die SM Optimismus:
"Die Anwesenheit der SPD-Vertreter beim Abschluss der Diskussion im nächsten Frühjahr soll mit dazu helfen, die letzten Widerstände gegen ihre endgültige Wiedereingliederung zu überwinden. Es ist für die Mehrheit der Parteien moralisch unmöglich, nach dieser Diskussion die SPD-Vertreter ohne positive Lösung wieder abziehen zu lassen."(766)
Trotzdem: Auf der internationalen Sozialistentagung vom 6. bis 8. Juni in Zürich, über welche die Leser der SM schon vorher gründlich informiert worden waren(767), verfehlte der Antrag, die deutschen Sozialdemokraten als vollberechtigtes Mitglied zu den internationalen Sozialistenkonferenzen einzuladen, erneut die erforderliche Zweidrittelmehrheit. "Die sozialistischen Parteien der unter Sowjeteinfluss stehenden Länder", so die SM, "hatten gedroht, die Konferenz zu verlassen, falls die SPD zugelassen würde."(768) Trotz des leidenschaftlichen Appells Kurt Schumachers an die Delegierten, die SPD an der internationalen Zusammenarbeit der sozialistischen Parteien wieder zu beteiligen, stimmten Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien und Palästina gegen die Aufnahme, Belgien, die Schweiz, Italien, Südafrika und Griechenland enthielten sich. Nur die neun Länder Großbritannien, Frankreich, Holland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Österreich, Finnland und Luxemburg hatten sich für Deutschlands Beteiligung ausgesprochen. Als Trostpflaster für die deutschen Sozialdemokraten beschlossen die 19 beteiligten Länder anschließend (bei zwei Enthaltungen und ohne Gegenstimmen), einen "Verbindungsausschuss" zur SPD zu bilden. Der norwegische Politiker Haakon Lie(769) brachte die Situation auf den Punkt, als er laut SM die Frage stellte:
"Was wird die Auswirkung auf Deutschlands demokratische Entwicklung sein, wenn die Nachricht kommt, dass die internationale sozialistische Bewegung die einzige wirklich demokratische Kraft in Deutschland zurückgewiesen hat?"(770)
Erst nach der nächsten internationalen sozialistischen Konferenz in Antwerpen konnten die SM im Dezember 1947 endlich berichten, dass (bei 12 Ja- und 4 Neinstimmen sowie 2 Enthaltungen) die erhoffte Zweidrittelmehrheit für die Anerkennung der deutschen Sozialdemokraten als vollberechtigtes Mitglied zu Stande gekommen war.(771) Ausschlaggebend war das Abstimmungsverhalten der Delegierten aus der Schweiz und aus Belgien gewesen, die sich noch in Zürich der Stimme enthalten hatten, jetzt aber für die Mitgliedschaft der Deutschen stimmten.
Am 10. und 11. Januar 1948 fand dann, von den SM bereits im Dezember 1947 angekündigt(772), zum ersten Mal eine internationale sozialistische Konferenz unter Beteiligung einer sozialdemokratischen Delegation statt, die von Kurt Schumacher geleitet wurde.(773) Die SM berichteten darüber allerdings nicht mehr in Form von Eigenberichten, sondern - wie in dieser Zeit üblich - durch die geschickte Aneinanderreihung von Zeitungsausschnitten.
Entsprechendes galt auch für die internationalen sozialistischen Konferenzen im März 1948 in Selsdon bei London (774), die von der Labour Party eingeladene "sozialistische Marshall-Plan-Konferenz"(775) und die Pariser Sozialistenkonferenz im April 1948.(776) Die SM berichteten über diese Konferenz nur noch durch den Abdruck einer Rundfunkansprache Ollenhauers im Nordwestdeutschen Rundfunk, durch Ausschnitte von Berichten aus der Londoner "Times", des "Manchester Guardian", der Wiener "Arbeiter-Zeitung" und des Berliner "Telegraf". Auch durch diese Zusammenstellung von Berichten unterschiedlicher Medien wurden die Leser der SM ausreichend über Verlauf und Themen der Konferenzen informiert. Wirtschaftliche Fragen, Fragen des Wiederaufbaus und der Schaffung vereinigter Staaten von Europa standen fortan im Vordergrund der Diskussion.
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Insgesamt lässt sich sagen, dass die "Sozialistischen Mitteilungen" den Fragen der internationalen Zusammenarbeit der sozialistischen Parteien einen hohen Stellenwert einräumten. Die Debatte über eine vollberechtigte Teilnahme der deutschen Sozialdemokratie an den internationalen sozialistischen Konferenzen war für die SM ein Thema erster Ordnung, bei dem es nicht nur um die bestmögliche Information der Leser ging, sondern das auch die Gemüter erhitzte. Schließlich war gerade für sozialdemokratische Emigranten der Ausschluss aus der internationalen sozialistischen Gemeinschaft völlig unverständlich. Und für viele der in Deutschland gebliebenen Sozialdemokraten, die wie Kurt Schumacher unter dem nationalsozialistischem Regime gelitten und jahrelang in Gefängnissen oder Konzentrationslagern gesessen hatten, war er beleidigend. Die SM bewahrten trotz der permanenten Rückschläge Optimismus und boten dadurch ihren Lesern in schwierigen Zeiten eine Perspektive, nämlich die Perspektive, dass eine vollberechtigte Mitgliedschaft in der internationalen sozialistischen Gemeinschaft nur noch eine Frage der Zeit sei.
4. "Kurze Informationen" und "Ratschläge für Leser" in den Nachkriegsheften
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg spielten Informationen und Ratschläge für Leser eine noch größere Rolle als vorher(777), darunter auch zahlreiche Kurznachrichten. Größere redaktionelle Beiträge wurden immer seltener veröffentlicht, weil - nach der Rückkehr Ollenhauers und Heines nach Deutschland - Wilhelm Sander die Hauptverantwortung für die deutsche Sozialdemokratie in Großbritannien zugefallen war(778) und er außerdem selbst mehrmals zu Reisen nach Deutschland unterwegs war oder prominente Sozialdemokraten betreute, die politische Reisen nach Großbritannien unternahmen.
Abbildung 25: Wilhelm Sander, Kurt Schumacher, Victor Agartz (von links) 1946 in London
An die Stelle der normalen redaktionellen Arbeit rückte nach und nach die Auswahl und Aneinanderreihung von Zeitungsartikeln, amtlichen Mitteilungen und offiziellen Parteiverlautbarungen.
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Besonderen Raum nahmen Kurznachrichten aus der Parteiarbeit in Deutschland ein. Die Leser der SM wurden über Einzelheiten des Neuaufbaus der SPD auf örtlicher Ebene, über regionale Parteitage(779) und über die Adressen der wiedererstandenen SPD-Bezirke(780) ebenso informiert wie über die Englandbesuche Schumachers, Ollenhauers und anderer prominenter sozialdemokratischer Politiker aus Deutschland sowie Schumachers unverblümte Kritik an der britischen Besatzungspolitik oder Ollenhauers Kritik an den Demontagen(781).
Für die Leser der SM waren auch die steigenden Mitgliederzahlen der SPD in Deutschland von Interesse: Die SM berichteten über einen Mitgliederrekord nach dem anderen - im März 1947 konnten beispielsweise 782.000 Mitglieder gemeldet werden.(782) Auch über Sozialdemokraten, denen wichtige politische Funktionen - z.B. das Amt des Oberbürgermeisters oder Polizeipräsidenten - übertragen worden waren, wurde berichtet( 783), sehr oft auch in so genannten "Kurzmeldung[en] aus der sozialdemokratischen Bewegung". In anderen Heften ging es bei diesen "Kurzmeldungen" um die Neugründung der Arbeiterwohlfahrt(784) oder Lizenzen für Zeitungen. Die SM berichteten, dass Fritz Heine die Bevorzugung konservativer Zeitungen durch die alliierten Behörden moniert habe.(785) Auch über die sechswöchige Reise Schumachers und Heines 1947 in die USA auf Einladung der "American Federation of Labor" informierten die SM.(786)
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Sehr viel Platz nahmen Mitteilungen über die ersten Wahlergebnisse auf regionaler Ebene in Deutschland ein.(787) Endlose Zahlenkolonnen wurden zusammengestellt und die Wahlergebnisse kommentiert. Dabei fällt dem heutigen Leser der SM auf, dass schon damals Wahlergebnisse allzu parteiisch interpretiert wurden. Als zum Beispiel 1948 die Ergebnisse von Landtagswahlen aller deutschen Länder zusammengestellt wurden(788), teilte die SM-Redaktion die von der SED in der Sowjetischen Besatzungszone gewonnenen Stimmen im Verhältnis 70 zu 30 zugunsten der SPD auf (weil etwa 70% der SED-Stimmen von SPD-Wählern resultierten) und schlug diese 70% SED-Stimmen der SPD zu. So ließ sich - auf ganz Deutschland bezogen - ein großer Wahlerfolg der SPD errechnen. Das entsprach jedoch nicht der Realität, denn zum einen reichte das Ergebnis der Wahlen in den westlichen Besatzungszonen der SPD bei weitem nicht, um von einem Sieg sprechen zu können, zum anderen hatten kleine bürgerliche Parteien, die Koalitionen mit der CDU bzw. CSU schließen wollten, einen so hohen Stimmenanteil erzielt, dass sich in den meisten Bundesländern bürgerliche Mehrheiten ergaben.
Abbildung 26: "Wahlsieg der S.P.D.". Titelseite der "Sozialistischen Mitteilungen" vom November 1946
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Sehr häufig wurde in den Nachkriegsheften der SM auf Kurse im Schulungslager "Wilton Park" eingegangen. Über einen siebenwöchigen Kursus für Kriegsgefangene und Gäste aus Deutschland berichteten die SM beispielsweise im Oktober/November-Heft 1947(789), indem sie einen Teilnehmerbericht abdruckten, der Konzept, Ablauf und inhaltliche Schwerpunkte seines Kurses erläuterte. Der Berichterstatter hatte einen Kursus besucht, an welchem außer 58 Gästen aus Deutschland, darunter 10 Frauen, freiwillig 240 Kriegsgefangene teilgenommen hatten. Er berichtete über Kulturveranstaltungen, Besichtigungsfahrten, Abendveranstaltungen mit Gastreferenten, über Eigenbeiträge der Teilnehmer als Bestandteil des pädagogischen Konzepts(790), über das Büchergeld, den Anschluss an englische Familien und nannte vier Hauptthemen der Arbeit in Wilton Park: 1. Individuum und Staat, 2. Internationale Beziehungen, 3. Englisches Leben und 4. Entwicklung Deutschlands während des letzten Jahrhunderts.(791) - Die Leser der SM wurden durch diesen Bericht nicht nur umfassend über Ablauf und pädagogisches Konzept der Kurse in Wilton Park informiert, sondern sie erfuhren zugleich, dass der Entwicklungsprozess in Sachen Demokratie, den sie selbst über mehrere Jahre im britischen Exil durchgemacht hatten und der sich fruchtbar auf die Nachkriegspolitik der SPD auswirken sollte(792), in fokussierter Form auf die Teilnehmer von Schulungen in Wilton Park übertragen wurde. Wilton Park wurde von den SM vorbehaltlos unterstützt.
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Große Anerkennung und häufige Erwähnung in den SM fanden auch die Aktivitäten der "British Aid for German Workers", die zur Unterstützung der deutschen "Arbeiterwohlfahrt" gegründet worden war.(793) Die Solidarität der britischen Arbeiterbewegung und die Erfolge ihrer laufenden Spendenaufrufe fanden die Anerkennung der SM, die u.a. Emanuel Shinwell(794), den britischen Kriegsminister, zitierten, als dieser im Namen der Labour Party 1948 "jede Bemühung zur Wiederbelebung Deutschlands"(795) begrüßte und damit die Arbeit von "British Aid for German Workers" unterstützen wollte.
Aber auch die deutschen Exilanten selbst wollten helfen. Sie wurden durch die SM über die Möglichkeiten, Lebensmittelpakete nach Deutschland zu schicken (Gewicht, Art der Waren etc.), ebenso informiert wie über alternative Spendenmöglichkeiten.(796)
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Von noch größerer Wichtigkeit für die Exilanten aber waren in der Nachkriegszeit Informationen über die Rückkehrmöglichkeiten nach Deutschland.(797) Bereits im Herbst 1945 wurden die Leser der SM darüber informiert, dass sie in der wiedergegründeten SPD willkommen seien. Unter der Überschrift "Die Eingliederung der politischen Emigration in die innerdeutsche Parteiarbeit" hieß es in Anlehnung an das Hauptreferat Schumachers auf der Konferenz in Wennigsen:
"Der Mangel an Mitarbeitern in der Partei und in der öffentlichen Verwaltung ist so groß, dass jede brauchbare und willige Kraft gebraucht wird. [...] Es ist mit den führenden Genossen der Partei im Lande vereinbart worden, die Rückkehr der politischen Emigration so zu organisieren, dass sie sobald als möglich nach ihrer Rückkehr Aufgaben übernehmen können, die ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechen. Selbstverständlich kann diese Regelung erst in Kraft treten, wenn die einschränkenden Bestimmungen der Regierungen der Gastländer oder der Militärregierungen der deutschen Besatzungszonen aufgehoben oder gelockert sind. Sowohl die Genossen im Lande als auch die Vertretung der Partei im Ausland werden sich in den nächsten Monaten bemühen, diese Voraussetzungen zu schaffen.(798)
Als Aufmacher erschien dann Anfang 1946 der vierseitige Brief eines anonym bleibenden Exilanten in den SM, der leidenschaftlich schilderte, dass er in seine Heimat zurückkehren möchte.(799) Offenbar wollte die Redaktion der SM durch diese Veröffentlichung sowohl dem Empfinden der vielen Exilanten Rechnung tragen, die ebenso auf die Möglichkeit warteten, nach Deutschland heimkehren zu können, als auch an die britischen Gastgeber appellieren, die Rückreisemöglichkeiten zu erweitern.
Mitte 1946 veröffentlichten die SM dann einen kurzen redaktionellen Hinweis zu bevorstehenden Erleichterungen bei der Ausreise:
"Die Rückkehr politischer Flüchtlinge aus England nach Deutschland war bisher ziemlich schwierig, es musste eine Anforderung aus Deutschland erfolgen. Es wird erwartet, dass in Kürze die Rückkehr politischer Flüchtlinge auf eine neue vereinfachte Basis gestellt wird, allerdings nach verschiedener Prioritätsbewertung."(800)
Auch der Appell der in München tagenden Ministerpräsidenten "Aufruf an die deutsche Emigration" wurde in den SM veröffentlicht:
"Es erfolgt ein herzlicher Ruf an alle Deutschen, die durch den Nationalsozialismus vertrieben wurden, in ihre Heimat zurückzukehren. Es stehen ihnen zwar in der Heimat große Schwierigkeiten entgegen, es soll aber alles getan werden, um gerade ihnen ein neues Heim zu schaffen. Sie sind besonders berufen, Mittler zwischen uns und der Welt zu sein. Ein wirklicher Neubeginn unseres Lebens kann nur unter Mithilfe aller derer erfolgen, die noch außerhalb der deutschen Grenze weilen. Sie mögen kommen und mit uns ein besseres Deutschland aufbauen."(801)
Doch die Ausreisemöglichkeiten lockerten sich erst allmählich, und manche Exilanten hätten beim Wiederaufbau Deutschlands gern schon 1945 mitgeholfen. Heinz Kühn(802) hatte 1946 nach seiner Rückkehr nach Deutschland beispielsweise in einem Brief an die SM geschrieben:
"Ich bin froh, dass die Emigration zu Ende ist, auch die zertrümmerte Heimat ist schöner als die beste Fremde."(803)
Trotzdem: Viele konnten England erst 1947, 1948 oder 1949 verlassen. Über die Namen der zurückgekehrten sozialdemokratischen Exilanten informierten die SM bis zu ihrer Einstellung regelmäßig.(804)
Fußnoten
672 - Vgl. Ziffer 1 dieses Kapitels.
673 - Vgl. oben, Kapitel 6, Ziffer 5, sowie Ziffer 1 dieses Kapitels.
674 - Vgl. Ziffer 2 dieses Kapitels.
675 - Vgl. Ziffer 3 in diesem Kapitel.
676 - Vgl. oben, Kapitel 6, Ziffern 4 und 8.
677 - Georg Dietrich (1888 - 1971), SPD-MdR (1924 - 1933), Parteivorstand (April 1933), Exil: Schweiz (1933), USA (1940), US-Staatsbürger (1945).
678 - Sollmann, Wilhelm (1881 - 1951), SPD-MdR (1919 - 1933), Verhaftung und Misshandlungen (März 1933), Parteivorstand (April 1933), Emigration: Saargebiet (1933), Luxemburg (1935), Großbritannien (1936), USA (1937), Rückzug aus der Exilpolitik (1941), Dozent für politische Wissenschaften an einer Heimvolkshochschule der Quäker in den USA (bis 1951).
679 - Der Brief ist abgedruckt in: Eiber, a.a.O., S. 695 ff.
682 - Zitiert nach Röder 1969, a.a.O., S. 244.
684 - Zitiert nach : Osterroth, Franz/Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie, Band III: Nach dem Zweiten Weltkrieg, Internationale Bibliothek, Band 85, Berlin - Bonn, 1978, S.24 f.; zum Teil wortgleich: SM, Nr. 79/80, Beilage 1, S. 10 f.
685 - Vgl. oben, Kapitel 2, insbesondere Ziffer 4.
686 - Zum Vorstehendem und zu dem Zitat vgl. Appelius, a.a.O., S. 263.
687 - Vgl. auch Röder 1969, a.a.O., S. 245.
688 - Beschluss über die London Vertretung in: Eiber, a.a.O. S. 471 f.
689 - Vgl. Mehringer, a.a.O., Spalte 489.
690 - Vgl. Beschluss über die Bildung der "Vereinigung deutscher Sozialdemokraten in Großbritannien" vom 15. Dezember 1945, abgedruckt in: Eiber, a.a.O., S. 477 f.
691 - Alle Zitate ebd., S. 477.
692 - Alfred Nau (1906-1983), SPD (ab 1923), Mitarbeiter im Parteivorstand (1928-1933), während der NS-Zeit Versicherungskaufmann (1933-1942) und illegale Tätigkeit für die SPD (14 Monate Haft), Kriegsdienst (1942-1945), "Büro Dr. Schumacher" (1945), Bundesschatzmeister ("Kassierer") der SPD (1946-1975), Wiedergründer der Friedrich-Ebert-Stiftung (1946), deren Vorsitzender er später wurde (1970-1983).
693 - Herbert Kriedemann (1903-1977), SPD (ab 1925), in unterschiedlichen Funktionen besoldete Tätigkeiten für die SPD (1928-1935), Exil: Tschechoslowakische Republik (1934), Niederlande (1936), Verpflichtung als Gestapoagent (1936): Nach eigenen Angaben geschah dies mit Wissen von Parteifreunden, von Teilen der Exil-SPD aber wurde er als Spitzel bezeichnet. Gestapohaft (1940/1941), vom Volksgerichthof zu Gefängnis verurteilt, aber auf Wunsch der Gestapo zur Bewährung ausgesetzt (1941), erneutes Verfahren vor dem Volksgerichtshof mit dreijähriger Gefängnisstrafe unter Strafaussetzung (1943), "Büro Dr. Schumacher" (1945), Mitglied des Parteivorstands (1946-1950), Mitglied des Bundestages (1949-1972).
694 - SM, Nr. 75/76, 1945, S.1 ff., Zitate: S. 2a.
695 - SM, Nr. 77/78, 1945, S.4 ff., Zitat: S. 5.
696 - SM, Nr. 83/84, 1946, S. 11.
697 - Vgl. oben, Kapitel 6, Ziffer 13.
698 - SM, No. 87, 1946, S. 1 ff.
699 - SM, Nr. 101/102, 1947, S. 1 ff.
700 - SM, Nr. 79/80, 1945, Beilagen 1 und 2.
701 - SM, No. 87, 1946, S. 14.
702 - Die berühmte Wennigsener Rede Schumacher wurde nicht nur in der Beilage zusammengefasst, sondern - in Auszügen - zusätzlich in einem "Normalheft" der SM veröffentlicht (vgl. SM, Nr. 81, 1945, S. 1 ff.) und der Rede Grotewohls "Wo stehen wir, wohin gehen wir?" vom 14. September 1945 gegenübergestellt (ebd., S. 7 ff.).
703 - SM, Nr. 113/114, 1948, S. 5.
704 - SM, Nr. 115, 1948, S. 1.
705 - Vgl. auch oben, Kapitel 6, Ziffer 5.
707 - SM, Nr. 106, 1947, S. 1 ff. (zur Festlegung einer Stellungnahme zu der bevorstehenden Londoner Außenministerkonferenz), Nr. 111/112, 1948, S. 5 (mit einer Stellungnahme zur "Gleichschaltung" der Tschechoslowakei durch die Sowjetunion und zur Berlinblockade).
708 - SM, No. 88/89, 1946, S. 1 ff., hier S. 7. Zu anderen programmatischen Forderungen hatte sich der SPD-Parteivorstand in Hannover am 13./14. März 1947 in seiner Entschließung "Die SPD, Deutschland und der künftige Friede" geäußert, z.B. zur Wiedergutmachung, zu Annexionen, zu Reparationen und zur staatsrechtlichen Einheit Deutschlands sowie zum Bundesstaat (vgl. SM, Nr. 95, 1947, S. 1 f.).
709 - SM, Nr. 109/110, 1948, S. 3, S. 9 ff.
710 - SM, Nr. 113/114, 1948, S. 19 ff.
711 - Friedrich Engels (1820-1895), Mitbegründer des wissenschaftlichen Sozialismus.
712 - SM, No. 91, 1946, S. 3 ff., hier S. 4. Vgl. ferner: SM, Nr. 95, 1947, S. 1 ff., mit der Aussage: "Der beste Deutsche ist heute der, der den Patriotismus des Weltbürgertums beweist." (ebd., S. 2).
713 - SM, Nr. 70/71, 1945, S. 5 ff.
714 - SM, Nr. 77/78, 1945, S. 9 ff.
715 - SM, Nr. 82, 1946, S. 23.
716 - SM, Nr. 108, 1948, S. 8 ff.
717 - SM, Nr. 113/114, 1948, S. 8 ff.
718 - SM, No. 88/89, 1946, S. 11.
721 - SM , No. 91, 1946, S. 2.
722 - Ebd., S. 10. Die SPD forderte laut SM einen unabhängigen deutschen Gerichtshof, der die gesamten Tätigkeiten von Personen oder Organisationen, durch die Hitler an die Macht gekommen und an der Macht gehalten worden sei, in Betracht ziehen müsse.
723 - SM, Nr. 111/112, 1948, S. 3 f., S. 15 f.
724 - SM, Nr. 113/114, 1948, S. 1.
725 - SM, No. 91, 1946, S. 1 f., Zitat S. 1.
726 - SM, Nr. 83/84, 1946, 5 ff.
728 - SM, Nr. 85/86, 1946, S. 14 ff.
729 - Morgan Phillips (1902 - 1963), Leiter der Research Division der Labour Party (1940), Parteisekretär der Labour Party (1944 - 1961), Präsident der Sozialistischen Internationale (1948 - 1957).
730 - Vgl. oben, Kapitel 4, Ziffer 13, sowie SM, Nr. 104/105, 1947, Beilage.
732 - SM, No. 92, 1946, Beilage, sowie Nr. 98/99, 1947, Beilage.
734 - Beispiele: SM, No. 88/89, 1946, S. 8 ff., No. 92, 1946, S. 8 f. (Schwerpunkt Ostzone).
735 - Beispiele: SM, No. 93, 1946, S. 6 ff. (Rede von Victor Agartz), Nr. 98/99, 1947, S. 1 f. (Parteivorstand und Parteiausschuss der SPD).
736 - Diese Konferenz fand im Juni 1947 in München statt (vgl. SM, Nr. 100, 1947, S. 5).
737 - SM, No. 93, 1946, S. 1 f.
738 - SM, Nr. 113/114, 1948, S. 10 ff., Nr. 113/114, 1948, S. 15 ff. (beide "Berichte" bestehen im Wesentlichen aus Zeitungsausschnitten).
739 - SM, No. 88/89, 1946, S. 13.
740 - Zu den Zahlen vgl. SM, Nr. 96/97, 1947, S. 9, sowie No. 88/89, 1946, S. 13 f., hier S. 13.
741 - SM, Nr. 98/99, 1947, S. 7.
742 - SM, Nr. 104/105, 1947, S. 12.
743 - Beispiele außerhalb der Hefte, die in den folgenden Fußnoten genannt sind: SM, No. 91, 1946, S. 9 f., Nr. 95, 1947, S. 9, Nr. 100, 1947, S. 8 ff.
745 - SM, Nr. 96/97, 1947, S. 9.
746 - SM, Nr. 107, 1948, S. 8.
749 - SM, Nr. 111/112, 1948, S. 9.
750 - SM, Nr. 113/114, 1948, S. 22.
751 - Harold Joseph Laski (1893 - 1950), britischer Politikwissenschaftler, sozialistischer Theoretiker und Labour-Politiker, im Vorstand der Fabian Society, Mitglied des "National Executive Council" (NEC) der Labour Party (1936 - 1949), Mitglied des britischen Parlaments, Vorsitzender der Labour Party (1945/46).
752 - SM, Nr. 46, 1943, S. 16 ff., Nr. 47, 1943, S. 7 ff., Nr. 48, 1943, S. 3 ff., Nr. 50, 1943, S. 4 ff., S. 12. Die Diskussion artete zeitweise zu einer Nationalismus- bzw. Vansittartismus-Debatte aus (vgl. oben, Kapitel 6, Ziffer 6), in der es darum ging, ob es auch ein "anderes Deutschland" gebe. Laski jedenfalls stand gegen den Vansittartismus, als er sagte: "[Nur] wenige Leute können so viel dazu tun, Deutschland die Sitten eines guten Nachbarn zu lehren wie die deutschen Sozialisten. Aber wenn wir unsere guten Genossen als Halb-Menschen behandeln, dürfen wir nicht überrascht sein, wenn sie sich als unwirksame Lehrer erweisen." Vgl. SM, Nr. 50, 1943, S. 8.
753 - Hans Vogel bekundete zwar Kritik im Detail, stand jedoch Laskis Vorschlag, die beiden Internationalen müssten noch vor Ende des Kriegs miteinander verhandeln, grundsätzlich positiv gegenüber. Dagegen lehnte er Verhandlungen zwischen den Parteien nach wie vor ab. Vgl. SM, Nr. 47, 1943, S. 11.
754 - SM, Nr. 46, 1943, S. 17.
756 - George Dallas (1878 - 1961), Labour-Politiker, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium (1939) und (seit 1939) Vorsitzender des "National Executive Council" (NEC) der Labour Party und von dessen Untergliederung "International Sub-Committee" (ISC).
757 - SM, Nr. 51, 1943, S. 18.
758 - SM, Nr. 73/74, 1945, S. 11 ff.
760 - SM, Nr. 83/84, 1946, S. 24.
761 - SM, No. 87, 1946, S. 16.
762 - SM, No. 92, 1946, S. 10.
763 - SM, No. 93, 1946, S.8 ff., hier S. 8.
764 - SM, No. 93, Beilage, S. 1.
767 - SM, Nr. 96/97, 1947, S. 8.
768 - SM, Nr. 100, 1947, S. 6 f., hier S. 6.
769 - Haakon Lie (geb. 1905), norwegischer Politiker, Sekretär des norwegischen Arbeiterbildungsverbandes (1932 - 1940), Generalsekretär der Norwegischen Arbeiterpartei (1945 - 1967).
770 - Zitiert nach SM, Nr. 100, 1947, S. 7.
771 - SM, Nr. 106, 1947, S. 9 f.
773 - SM, Nr. 108, 1948, S. 12 ff.
774 - SM, Nr. 109/110, 1948, S. 5 f.
776 - SM, Nr. 111/112, 1948, S. 6 f.
777 - Vgl. oben, Kapitel 6, Ziffer 12.
778 - Vgl. oben, Ziffer 1 dieses Kapitels.
779 - SM, Nr. 81, 1945, S. 20 ff.
780 - SM, Nr. 85/86, 1946 , S. 19.
781 - Vgl. oben, Ziffer 1 dieses Kapitels, und ferner SM, No. 94, 1946, S. 1 ff., Nr. 96/97, 1947, S. 10, Nr. 103, 1947, S. 6, Nr. 104/105, 1947, S. 1 f., S. 4 f. Ollenhauer beispielsweise wurde - auch angesichts der Veröffentlichung einer "Demontageliste", die 682 Betriebe auswies, die von Demontagen betroffen waren (SM, Nr. 104/105, 1947, S. 4) - mit dem Satz zitiert, "die SPD erkenne die Pflicht des deutschen Volkes zur Wiedergutmachung und den Anspruch der Alliierten auf Sicherheit vor einer neuen deutschen Angriffspolitik an. Voraussetzung für eine wirksame Wiedergutmachung sei jedoch eine leistungsfähige deutsche Friedensproduktion. Demontagen von Produktionsmitteln und Maschinen, die der Friedensproduktion dienen, treffen nicht nur das deutsche Volk, sondern auch die europäischen Völker, die einen Anspruch auf Wiedergutmachung haben." (ebd., S. 5).
782 - SM, Nr. 101/102, 1947, S. 11.
784 - SM, Nr. 79/80, 1945, S. 16.
785 - Ebd., S. 15, sowie SM, Nr. 95, 1947, S. 5.
786 - SM, Nr. 104/105, 1947, S. 2 f.
787 - Beispiele: SM, Nr. 98/99, 1947, S. 3 f., Nr. 111/112, 1948, S. 18 f.
788 - "SM", Nr. 111/112, 1948, S. 18.
789 - SM, Nr. 104/105, 1947, S. 8 ff.
790 - Auch bei ihren Erziehungsmaßnahmen im Deutschland der Nachkriegszeit hoben die Briten immer auf politische Selbstverantwortung ab: "Selbstverantwortung, Wahl des Führungspersonals, demokratische Entscheidungsprozesse, überschaubare Einheiten, offenes Gespräch und argumentatives Ringen um die beste Lösung" waren wichtige Grundsätze der "German Educational Reconstruction" (GER), die die Briten auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens durchzusetzen suchten. Vgl. Boll, Friedhelm: Auf der Suche nach Demokratie. Britische und deutsche Jugendinitiativen in Niedersachsen nach 1945, Bonn 1995, S. 47.
792 - Vgl. oben, Kapitel 3, Ziffer 4.
793 - Vgl. z.B.: SM, Nr. 107, 1948, S. 10 f., Nr. 108, 1948, S. 5 f., Nr. 109/110, 1948, S. 7, Nr. 11/112, 1948, S. 11 f.
794 - Emanuel Shinwell (1884 - 1984), britischer Politiker (Labour Party), Mitglied des britischen Parlaments (1922 - 1924, 1928 - 1931, 1935 - 1967), verschiedene Ministerfunktionen (1945 - 1951), Fraktionsvorsitzender der Labour Party im britischen Parlament (1964 - 1967).
795 - SM, Nr. 111/112, 1948, S. 11.
796 - SM, No. 94, 1946, S. 12.
797 - Beispiel: SM, Nr. 85/86, 1946, S. 17.
798 - SM, Nr. 79/80, 1945, Beilage 1, S. 14.
799 - SM, Nr. 83/84, 1946, S. 1 ff.
800 - SM, No. 88/89, 1946, S.15.
801 - SM, Nr.100 , 1947, S. 5.
802 - Heinz Kühn (1912 - 1992), Journalist und SPD-Politiker, SPD 1930, SAPD 1931, Emigration in die Tschechoslowakei (1933) und nach Belgien (1936), dort illegale Tätigkeit und Verhaftung, während der Besetzung im Untergrund in Gent, nach dem Krieg zunächst Chefredakteur der "Rheinischen Zeitung" (ab 1949), SPD-Mitglied des Bundestages (1953 - 1963), SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag von NRW (1962 - 1966), Landesvorsitzender der SPD in NRW (1962 - 1973), NRW-Ministerpräsident (1966 - 1978), stellv. Bundesvorsitzender der SPD (1973 - 1975), Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung (1983 - 1987).
803 - SM, Nr. 83/84, 1946, S. 10.
804 - Beispiel für die regelmäßig wiederkehrende Rubrik "Aus der Emigration zurückgekehrt": SM, Nr. 77/78, 1945, S. 23.
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