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Diskussion des Vortrages von Hartmut Soell

Dieter Dowe

Vielen Dank für Ihren Vortrag, Herr Soell, in dem Sie der Entwicklung des jungen Wehner, die so reich an jähen Brüchen bis hin zum Bruch mit dem Kommunismus gewesen ist, auf den Grund gegangen sind. Drei Themenkomplexe halte ich für die Diskussion für besonders geeignet:

Erstens den NKWD-Komplex, die Kontakte in Moskau, dem Zentrum des stalinistischen Terrors. Hat sich Wehner in dem Gestrüpp von Denunziationen, Sondergerichten und Erschießungskommandos verfangen und Parteigenossen so belastet, daß wir ihm deren Liquidierung anlasten müssen? Hat er in dieser Hinsicht mehr getan, als notwendig war, um seine Haut zu retten? Hätte er in seiner hohen Funktion in der Höhle des Stalinismus überhaupt überleben können, wenn er den Versuch angestellt hätte, sich aus allem herauszuhalten?

Der zweite Komplex betrifft den Bruch Wehners mit dem Kommunismus. Was war der auslösende Faktor? War der Bruch die Konsequenz einer Existenzkrise oder einer für Wehner verfahrenen Situation? Oder ergab er sich aus dem Abstand, den Wehner indessen zu Moskau gewonnen hatte, aus der Einsicht in die Inhumanität des stalinistischen Terrorsystems, aus den eigenen Verstrickungen, die Wehner zeit seines Lebens offensichtlich belasteten?

Und drittens wollen wir fragen, ob nicht die Lehren, die Herbert Wehner aus seinen Erfahrungen mit dem Kommunismus gezogen hat und die ihn zu einem so engagierten Verfechter der Demokratie in der Bundesrepublik gemacht haben, stärker als diese Vorbelastungen in den Vordergrund der Betrachtung gestellt werden müssen.

Reinhard Appel

Der umfassende Vortrag hat mich viel Neues gelehrt. Über einiges bin ich sehr betroffen, was ich nicht verschweigen will. Den dritten Komplex, den ich Bewährungskomplex nennen will, halte ich für übergeordnet. Diesen Wehner habe ich kennengelernt; ihm habe ich über viele Jahre als Gesprächspartner gedient. Ich habe ihn als Menschen, als Politiker, als einen, der die Weichen stellte, kennengelernt. Und über diese Entwicklung habe ich mit ihm sehr viel diskutiert. Wir haben darüber gesprochen, was er im Hotel Lux erlebt hat, wie er Walter Ulbricht gegenübergetreten ist, warum er Erich Mühsam geschätzt hat. Auch über Ernst Thälmann hat er oft geredet. Solchen Gesprächen hat er sich nicht entzogen. Jedoch vermag ich nicht zu bewerten, ob er sich so verhielt, um seine Haut zu retten, oder ob er irgendwelchen Dingen erlag. Ich bin menschlich nicht in der Lage, es zu bewerten, will jedoch das Bild, das ich von Wehner habe, dadurch nicht verdunkeln lassen.

August Hermann Leugers-Scherzberg

Im Frühjahr 1994 hat die Gauck-Behörde zwei Quellen lanciert, die den NKWD-Komplex betreffen. Sie müssen sehr genau analysiert werden. Das erste Dokument hat Wehner ursprünglich für das Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale geschrieben. Nachdem er im Februar in Moskau eingetroffen war, wurde er bereits in diesem Monat oder im Monat danach darüber verhört. Im Dezember 1937 fand dann ein Verhör statt, woraufhin er einen Auskunftsbericht anfertigte. Er stellt, glaube ich, die brisanteste Angelegenheit dar. Aus ihm geht nicht hervor, wann das Verhör stattgefunden hat. In der Nacht danach kann er den Bericht nicht geschrieben haben, ebensowenig die Beilage, da er seinen Bericht, den er an die Kommunistische Internationale gerichtet hatte, erst einmal aus deren Büro holen mußte. Folglich muß der Auskunftsbericht danach geschrieben worden sein. Wir müssen uns fragen, welchen Grund es dafür gegeben hat. Als Zeugen für Angaben, die Wehner macht, werden Ulbricht und dessen Abwehrchef Nuding angeführt. Aus diesen Angaben könnten wir den Schluß ziehen, daß Wehner auf das NKWD einwirken wollte, die beiden in die Verhöre einzubeziehen. Für zwei brisante Angaben führt er die beiden als Zeugen an. Für alles andere nennt er keine Zeugen. Es ist äußerst schwierig, eine quellenkritische Analyse dieses Dokuments anzustellen und zu gesicherten Ergebnissen zu kommen. In der Nacht, in der Lubjanka, hat er den Auskunftsbericht jedoch nicht geschrieben.

Hartmut Soell

Wehner war 1935 in Moskau in der Lage, über 500 Namen von Verhafteten, von ermordeten aktiven KPD-Mitgliedern und Funktionären aus dem Kopf zu nennen. Dieser Bericht wurde so ausgelegt, als ob Wehner alle, die er in ihm aufführte, ausliefern wollte. Dabei handelte es sich um Leute, die sich in Haft befanden, überwiegend von den Nazis ermordet worden waren und die Wilhelm Pieck 1935 - vor dem 7. Weltkongreß - benutzte, um auf die Opfer, die die KPD gebracht hatte, zu weisen. Später wurde der Bericht dann so interpretiert, als seien diese Leute von Wehner sozusagen denunziert worden. Folglich muß man auch mit dem Begriff Denunziation äußerst vorsichtig umgehen. Ich habe ihn in diesen wenigen Fällen benutzt, weil bestimmte Äußerungen in diesem Protokoll, in diesem Bericht, vom Dezember 1937 dafür sprechen. Da Wehner in seinen Notizen ein Stück Schuld eingesteht, möchte ich diesen Vorwurf nicht zur Seite schieben. Das gehört dazu. Was Wehner in den Notizen schreibt, erscheint mir jedoch immer weit plausibler als alle Interpretationen.

Susanne Miller

Ich habe eine Frage an den Biographen. Hat Wehner zu Beginn der Schauprozesse und Massenverhaftungen nie daran gedacht, in den Westen zu gehen? Er konnte ja offenbar reisen. Er nahm an den Volksfrontverhandlungen in Paris teil. Scharfsinnig, wie er war, hat er sicher vorausgesehen, wohin das in Moskau führen würde. Dort saß er in der Falle. Hat er je daran gedacht, sich in den Westen abzusetzen?

Gerhard Beier:

In diese Faktenhuberei möchte ich nicht einsteigen. Vielleicht sollte jetzt dieser ganz außerordentlich politische Charakter, dieses einmalige politische Temperament, das nach 1945 den Parlamentarismus und die Demokratie in Deutschland mehr als viele andere, die in diesem Zusammenhang genannt werden, mitgeprägt hat, herausgestellt werden. Hierauf hätte meiner Ansicht nach mehr Gewicht gelegt werden müssen.

Da sich die Diskussion an diesen NKWD-Dokumenten festbeißt, will ich zuerst auf die Frage von Susanne Miller antworten. Wehner hatte 1936 den Befehl erhalten, von Paris nach Moskau zu kommen. Bevor er nach Moskau gefahren ist, hat er sich insgeheim, ohne Zustimmung der Partei, aber mit Wissen von Lotte Träuber, mit der er in Paris zusammenlebte, nach London begeben, um sich mit dem Flüchtlingskommissar des Völkerbundes zu unterhalten. Hierin sehe ich eine Rückversicherungsmaßnahme. Vermutlich wollte Wehner, bevor er nach Moskau fuhr, Leuten im Westen, denen er wie diesem Flüchtlingskommissar vertraute, zeigen, was passierte. Wir wissen nicht, was dieser Flüchtlingskommissar von diesem Gespräch festgehalten hat. Wir wissen ebensowenig, was hierüber in London notiert worden ist. Aber dieser Flug hat stattgefunden, und er ist ihm übelgenommen worden.

Ob dieses Protokoll vom Dezember 1937 in der Lubjanka oder nach der Rückkehr aus ihr, ob es in der Nacht danach oder zwei Tage später geschrieben worden ist, halte ich für irrelevant. Ich traue es Wehner zu, den Bericht sofort geschrieben zu haben. Er konnte sich hinsetzen und 20 Seiten hintereinander schreiben, auch wenn er übermüdet oder krank war. Dieses Dokument ist schwer zu beurteilen. Ich neige aber der Beurteilung von Hartmut Soell zu. Er mußte natürlich etwas aufschreiben. Er hätte sich nicht weigern können. Und er hat die Personen, die er in dem Dokument aufführt, eigentlich geschont, auch diejenigen, die sich in den Händen des NKWD befanden. Über Zenzl Mühsam hätte er ganz andere Geschichten schreiben können, hätte er sie anschwärzen wollen. Er hätte mit sehr intimen Kenntnissen aufwarten können, was er jedoch unterließ. Er wies selbstverständlich auf ihren Briefwechsel mit dem Ausland hin. Der NKWD wußte sowieso, wer Briefe mit dem Ausland wechselte. Dafür brauchte er die Aussagen von Herbert Wehner nicht. Von denen, die er in diesem Text anführte, haben einige überlebt, zum Beispiel Günter Reimann. Er wundere sich, sagt er, daß Wehner ihn so geschont habe. Wehner hätte ihm eine Konspiration innerhalb der Partei ankreiden können; sie kommt aber in dem Bericht nicht vor. Reimann fühlte sich also in dem Bericht von Wehner geschont, auch wenn dieser seinen Namen nannte. Ich neige, wie gesagt, zu der Interpretation von Soell, was dieses Dokument anbelangt.

Aufs Ganze gesehen befand sich Wehner in Moskau in Verhältnissen, unter denen auch er sich die Finger schmutzig gemacht hat. Er hätte es wohl nie bestritten. Für sehr problematisch halte ich es zum Beispiel, wie er sich zum Parteiausschlußverfahren gegen Münzenberg stellte, was in dem NKWD-Bericht keine Rolle spielte. Sein Verhalten wurde durch die Umstände bedingt. Mir erscheint es nicht gerechtfertigt, Wehner daraus einen Strick zu drehen. Insofern stimme ich mit Hartmut Soell völlig überein.

Bernd Faulenbach

Der Ablösungsprozeß von den kommunistischen Positionen war bei Herbert Wehner langwierig und schwierig. An diesem Tatbestand kommen wir nicht vorbei. Was band Wehner eigentlich so lange an die kommunistischen Positionen, was waren die Gründe seiner Distanz zur Sozialdemokratie? Er muß ein bestimmtes Bild von der Sozialdemokratie gehabt haben, das über den Hitler-Stalin-Pakt hinaus Bestand hatte, später aber aufgegeben wurde. Dabei muß sich auch sein Politikbegriff verändert haben. Vielleicht könnte noch einmal die Veränderung seines Politikbegriffs infolge der Erfahrungen, die er gemacht hat, erklärt werden.

Peter Burmester

Ich erinnere mich an die Zeit in Schweden im Jahre 1944, als kommunistische Genossen aus Stockholm mit den Deutschen und Sudetendeutschen, den Pragern, Tschechen und Österreichern, die kommunistisch gesinnt waren, in Göteborg zusammentrafen und sie aufriefen, mit Herbert Wehner nicht mehr zusammenzuarbeiten. Es ist heute eine ähnliche Situation. Hier wird ein Mensch, hier wird ein Teil des Bildes, das ich von Herbert Wehner habe, womöglich kaputtgemacht. Ich fühle mich heute ungefähr so wie damals, als ich folgendermaßen reagiert habe: Es tut mir leid, sagte ich meinen Genossen, Ihr kennt meine Mutter, und Ihr wißt, daß sie von allen, ob sie aus bürgerlichen oder sozialdemokratischen Kreisen kommen mögen, ob sie Schweden, Norweger oder Dänen sind, geachtet wird. Wenn sie sich mit einem Menschen wie Herbert Wehner liiert, müßt Ihr, Genossen, darüber nachdenken. Hier sind zwei aus Stockholm gekommen, die euch dies und das erzählen. Was ist Euch wichtiger? Zu glauben, was ein Mensch aus seinen Lebenserfahrungen heraus sagt oder was Euch zwei Leute aus Stockholm erzählen? Selbstverständlich habe ich den kürzeren gezogen.

Ich hoffe jedoch, heute nicht zu unterliegen, sondern als ein guter Sozialdemokrat, der ich geworden bin, auch einige Fragen stellen zu können. Im Grunde haben wir es mit zwei Ebenen zu tun, der Ebene der Historiker, die alles natürlich völlig anders sehen, und der der Menschen, der Sozialdemokraten und der Bürger dieses Landes und Europas, die mit Herbert Wehner zu tun hatten. Diese beiden Ebenen müssen wir auseinander halten. Wenn Ihr Euch darüber streitet, was ein Mensch in einer solchen prekären Situation möglicherweise getan hat, überlegt Euch bitte, wie Ihr Euch, die ihr älter als 50 Jahre seid, verhalten hättet. Ich bin Jahrgang 1926 und 1937 mit meiner Mutter und Schwester nach Schweden emigriert. In Deutschland hatte ich das Problem, montags morgens auf dem Schulhof „Deutschland, Deutschland über alles" und hinterher das Horst-Wessel-Lied singen zu müssen, obgleich ich wußte, daß die meinen Vater umgebracht hatten. Sind wir bereit, allen Menschen guten Willens, die von 1933 bis 1945 im Deutschen Reich Brot ausgefahren haben, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, die ihre Arbeit verloren haben, die auf die eine oder andere Weise dem Nationalsozialismus gedient haben, dieselben Fragen zu stellen? Herbert Wehner hat 1949 gesagt: „Wer nur die deutsche Diktatur kennt, kennt nur 49 Prozent." Er kannte beide. Haben die Menschen, die von 1933 bis 1945 nicht im KZ gesessen haben, nicht ebensoviel oder ebensowenig in einer erheblich schwierigeren Situation gelebt? Meine persönliche Erfahrung entspricht dem, was Hartmut Soell zum Ausdruck gebracht hat. Achtet doch bitte darauf, was Herbert Wehner selbst geschrieben hat. Wenn wir uns das wirklich genau ansehen, finden wir die Antworten.

Dieter Dowe

Ich muß ein Mißverständnis ausräumen. Hätten wir die Zeit Herbert Wehners vor 1945 aus dieser Veranstaltung ausgeklammert und uns lediglich auf die Nachkriegszeit verlegt, hätten wir uns dem Vorwurf ausgesetzt, wir drückten uns vor einem uns möglicherweise mißliebigen Kapitel der deutschen Geschichte. Das wollten und das konnten wir nicht tun. Wir sind gezwungen, auch im Hinblick auf die künftigen Generationen, uns auf wissenschaftlichem Wege mit den Vorwürfen, die durch die Welt geistern, auseinanderzusetzen. Denn die, die persönlichen Kontakt mit Wehner hatten, werden sie eines Tages nicht mehr widerlegen können.

Marianne Hirsch

Im Vortrag kam der Name Bakunin auf. Dessen Leben muß Wehner genau gekannt haben. Als Bakunin im Gefängnis saß, hat er einen Brief an den Zaren geschrieben, in dem er sich auf ähnliche Weise verhalten hat. Er gab Menschen preis, von denen er wußte, daß es ihnen nicht wirklich schaden würde. Demjenigen jedoch, der ihn gefangen hielt, zeigte er seinen guten Willen. Nachdem er aus dem Gefängnis herausgekommen war, war er wieder der alte. Und er war vielleicht sogar noch besser als früher.

Hartmut Soell

Ich habe Herbert Wehner nicht so lange, nicht so intensiv gekannt wie Peter Burmester. Gekannt habe ich ihn aber auch. Hunderte von Sitzungen habe ich als Mitarbeiter der Fraktion, später als deren Abgeordneter mit ihm erlebt. Daher habe ich eine andere Einstellung zu ihm als ein reiner Historiker, der das Leben von Herbert Wehner nachzuzeichnen und die Brüche zu erklären sucht. Aus diesem Grunde bin ich ganz bewußt auf die Kindheit eingegangen, wenn auch nur in großen Zügen.

Was die Emigration nach Westen anbetrifft, verfüge ich nicht über unmittelbare Zeugnisse, außer der Reise, die Gerhard Beier erwähnt hat. Ich zweifle sehr daran, ob sie eine Art von Rückversicherung gewesen ist. Von vielen, die sich in Moskau aufhielten, wurde Wehner als ein Mann geschildert, der sich vergleichsweise locker gab, der von der Angst, die im Hotel Lux umging, frei war. Da er sich nicht fürchtete, ging er wohl auch wieder zurück. Neben vielen anderen Dingen spielte 1941/42 die Bindung an seine damalige Frau eine große Rolle. Was seine Zurückhaltung angeht, kann ich Gerhard Beier nur zustimmen. In dem Bericht über Mewis zum Beispiel, der in die Hand der schwedischen Polizei gefallen ist, gibt er den Sachstand kurz wieder, erhebt jedoch keine weitreichenden Vorwürfe. Er hätte sie durchaus erheben können. Mewis hat zahlreiche Illegale in Deutschland nicht nur gefährdet, sondern wahrscheinlich auch auffliegen lassen.

Die Ereignisse in den zwanziger Jahren haben Wehner sehr geprägt, insbesondere der Sachsenkonflikt, der die Anziehungskraft der SPD in Dresden nicht steigerte, vier, fünf Jahre anhielt und mehrere Parteitage beschäftigte. Neben der Erfahrung von 1923, die den Bruch des ganz jungen Wehner markierte, werden diese Ereignisse auch eine Rolle gespielt haben. Tief eingegraben hatte sich in ihm die Ansicht, daß die Verhältnisse nur durch eine Revolution zu verändern seien. Die SPD aber stellte weder eine revolutionäre Partei dar, noch war sie eine Partei, die auf eine Revolution aus war. Die SPD der zwanziger Jahre war vielmehr eine Partei, die hier und da in Sonntagsreden noch ein bestimmtes ideologisches Programm verkündete. Von drei ehrenwerten Personen - die jedoch nicht mitzureißen vermochten - repräsentiert, übte sie auf Leute wie Wehner keine Anziehungskraft aus. Darüber hinaus dürfen wir den Überalterungsprozeß nicht vergessen, der sich insbesondere in der zweiten Hälfte der zwanziger und zu Anfang der dreißiger Jahre vollzog. Ungeachtet der vielen Verdienste in der Kommunalpolitik war die SPD von 1928 bis 1933 auf Reichsebene nicht mehr imstande, die wesentlichen Dinge politisch zu gestalten. 1932 bildete sie eine Truppe aus Generälen und Obristen, denen aktive Mitglieder fehlten.

Ein Mann wie Kurt Schumacher hat Herbert Wehner fasziniert, weil er den Widerstand gegen den Nationalsozialismus verkörperte, weil seine Reden auch einen Drang zur Tat widerspiegelten, weil er eine aktive Rolle zu spielen gedachte. Ihn hat das andere Verhältnis zur Politik und zu dem, was Poltik überhaupt vermag, angezogen. Wehner besaß ein sehr reduziertes Verständnis von Politik. Er glaubte nicht daran, daß die Politik das gesellschaftliche und private Leben bis ins kleinste erfassen könnte.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-bibliothek | 8.1. 1998

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