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Vorwort

Mobilität ist in einer modernen Gesellschaft kein Luxus, sondern die Voraussetzung für eine arbeitsteilige Wirtschaft und Motor der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. In unserem Verkehrssystem haben sich über Jahrzehnte die Anzahl der täglichen Wege - nämlich drei - und das tägliche Zeitbudget pro Person von etwa 60 Minuten im statistischen Durchschnitt kaum verändert. Gleichzeitig gibt es aber einen gravierenden Zuwachs beim Verkehrsvolumen durch weitere Distanzen bei höheren Geschwindigkeiten.

Die entscheidende Größe für dieses Verkehrswachstum ist die Auto-Mobilität, und zwar sowohl im motorisierten Individualverkehr als auch im Güterverkehr. Das Auto hat unsere Städte fest im Griff und viele Hauptverkehrsstraßen werden bereits bis zum Rand ihrer Kapazitätsgrenzen ausgelastet. Parallel zu dieser Entwicklung haben in den letzten Jahren aber auch die negativen Konsequenzen des Verkehrs ständig an Bedeutung gewonnen. Die wachsenden Verkehrsengpässe führen zu immer größeren Belastungen von Mensch und Umwelt. Das heutige Verkehrssystem wird zunehmend in Frage gestellt, weil es die natürliche Umwelt und unsere Gesundheit bedroht, und weil die Städte im Blech ersticken. Stadtluft macht schon lange nicht mehr nur frei, sondern auch krank.

In dieser Situation erscheinen verkehrspolitische Entscheidungen und Maßnahmen dringend geboten, weil die Grenzen der Belastbarkeit der Infrastruktur vielerorts bereits erreicht, ja sogar schon überschritten sind, und weil die Verschiebung von Problemlösungen für die verkehrsbedingten Umweltbelastungen und für die sozialen Folgeprozesse immer weniger toleriert wird. Zur Entschärfung der zunehmenden Verkehrs-, Umwelt- und Sicherheitsprobleme wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Konzepte entwickelt und zum Teil auch umgesetzt. Fünf dieser Konzepte zur Verbesserung der Verkehrssituation wurden auf der Fachkonferenz „Zukunftsfähige Mobilität" vorgestellt, die die Friedrich-Ebert-Stiftung Anfang Oktober 1996 in Köln durchgeführt hat. Hierbei versuchten Verkehrsexperten aus den Bereichen Verkehrswissenschaft, Umweltbundesamt, EU-Kommission, Automobilindustrie und Deutscher Städtetag Antworten auf folgende zentrale Leitfrage zu geben:

[Seite der Druckausgabe: VI

Mit welchem gesellschaftlich akzeptablem Maßnahmenpaket kann der Verkehr ohne weitere Subventionen in den nächsten Jahren so gestaltet werden, daß

  • die heutige mittlere Mobilität erhalten bleibt,

  • eine unsoziale Umverteilung der Mobilität vermieden wird,

  • die Unfallzahlen abnehmen,

  • die Umweltbelastung deutlich reduziert wird,

  • die urbane Verkehrsbelastung abnimmt und

  • die mittleren Reisezeiten erhalten bleiben?

Anschließend diskutierten die Referenten und Konferenzteilnehmer kontrovers über die fünf vorgestellten strategischen Konzepte zur Lösung unserer Verkehrsprobleme.

In der vorliegenden Broschüre, die von Dipl.-Informatiker Lutz Zegartowski, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Informatik und Verkehr der Universität Bremen erstellt wurde, sind die wichtigsten Ergebnisse der Fachkonferenz zusammengestellt. Für die Konzeption und Durchführung der Veranstaltung war Karl-Hans Weimer aus der Abteilung Wirtschaftspolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung verantwortlich, der auch den Tagungsbericht redaktionell überarbeitete.

Bonn, im Januar 1997


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