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Vorwort

Die vorliegende Studie ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse eines Gutachtens des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrage der Friedrich-Ebert-Stiftung. Das Gutachten entstand im Zusammenhang mit den Arbeiten der Zukunftskommission der Friedrich-Ebert-Stiftung, die für ihren Bericht „Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, sozialer Zusammenhalt, ökologische Nachhaltigkeit: drei Ziele - ein Weg, Bonn: Dietz 1998" am Beispiel einer Kosten- und Ausgabensenkungsstrategie und einer offensiven Wachstumsstrategie unterschiedliche wirtschaftspolitische Reaktionen auf die beobachtbaren Globalisierungs- und Standorttendenzen in Deutschland in ihren Wirkungen auf Wachstum, Beschäftigung und Verteilung untersuchen ließ.

Dr. Jochem Langkau
Friedrich-Ebert-Stiftung

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Zusammenfassende Schlußfolgerungen

Die positive Signalwirkung, die vom Begriff Kostensenkung ausgeht, relativiert sich schnell, wenn - was häufig geschieht - dieses Ziel als umfassende Maxime zur Ausgabenkürzung in allen Teilbereichen der Volkswirtschaft angesehen wird. Kostensenkung in diesem Zusammenhang zielt dann nicht allein auf Verminderung vermeidbarer Kosten im Sinne von Effizienz- und Produktivitätssteigerung, sondern im Endeffekt auf eine defensive Umstrukturierung der Volkswirtschaft. So wohl begründet viele der Forderungen aus partikulärer Sicht auch sein können, im Gesamtzusammenhang ist eine konsequente und umfassende Kostensenkungsstrategie kaum geeignet, die Probleme des deutschen Arbeitsmarktes zu lösen. Sie birgt zudem die Gefahr, daß der angestrebte primäre Erfolg - Verminderung der Kostenbelastung bezogen auf die Leistung - sich letztendlich nicht einstellt.

Erfolgversprechender ist vielmehr ein offensives Herangehen an die Probleme der Volkswirtschaft. Eine Strategie zur Verbesserung der Wachstumsbedingungen schafft die Voraussetzungen für mehr Wohlstand und ist eher geeignet, zur Entlastung auf dem Arbeitsmarkt beizutragen. Kostensenkung ergibt sich bei einer solchen Strategie nicht durch Ausgabenkürzung, sondern durch Wachstum bei gleichzeitigen Effizienzsteigerungen und damit höheren Einnahmen bei allen Beteiligten.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Oktober 2000

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