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[Seite der Druckausgabe: 1]


Vorbemerkung

Noch 1988 wurden 310 Mio. t Braunkohle in der damaligen DDR gefördert. Die Folgen dieses aggressiven und exzessiv ausgeweiteten Bergbaus waren Umweltbelastungen und Landschaftszerstörungen in kaum vorstellbarem Ausmaß.

Nach 1989 kam es zu einem drastischen Rückgang der Braunkohleförderung. In der Lausitz, deren Wirtschaftsstruktur einseitig auf die Braunkohle ausgerichtet war und die zum Energiezentrum der ehemaligen DDR ausgebaut wurde, haben sich in den letzten vier Jahren Kohleförderung und Bergbaubeschäftigung mehr als halbiert.

Mit der Beseitigung der bergbaulichen Folgeschäden und Altlasten muß nun ein tiefgreifender Strukturwandel einhergehen. Ausgekehlte Tagebauflächen und Restlöcher sind von Altlasten zu bereinigen, zu sanieren und zu rekultivieren; in zerstörten Landschaften muß wieder ein leistungsfähiger Naturkreislauf hergestellt werden. Auf den rekultivierten Abbauflächen sollen zukünftig naturbelassene Areale mit Mischwäldern und Feuchtbiotopen, aber auch Seen- und Ferienlandschaften entstehen. Die Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten bieten über die ökologischen Ziele und die Landschaftsregeneration hinaus auf absehbare Zeit ein beachtliches Beschäftigungspotential. Hierin liegt ein Ansatzpunkt, neben und mit dem Braunkohlebergbau die Folgen der Monostruktur zu überwinden, eine tragfähige Industrie und einen dynamischen Mittelstand zu entwickeln.

Diese gewaltige Zukunftsaufgabe für Brandenburg und Sachsen stand auf der Tagesordnung einer Fachkonferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung, die unter dem Arbeitstitel "Sanierung, Rekultivierung und Folgenutzung von Tagebauflächen" am 31. Mai 1994 im brandenburgischen Ruhland stattfand. Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft erörterten den Stand und die Planung der Sanierung, die Finanzierung, die Bedeutung für den Arbeitsmarkt, für den angestrebten Strukturwandel und die Perspektiven für die Region.

Die vorliegende Broschüre faßt die Vorträge der Fachkonferenz thematisch gegliedert zusammen. Für die Konzeption und Durchführung der Konferenz sowie die Redaktion der Broschüre zeichnet Udo Scholten vom Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung verantwortlich, mit der Organisation war Doris Faßbender betraut. Den Tagungsbericht erstellten Cornelia Gatzweiler und Monika Heusgen.

Bonn, August 1994Dr. Jochem Langkau


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Januar 2001

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