FES | ||||
|
|
TEILDOKUMENT:
[Seite der Druckausg.: ungezählt ] Vorbemerkung Die Industrieforschung in den neuen Bundesländern ist im Zuge der Deindustrialisierung auf weniger als ein Fünftel ihres ursprünglichen Bestandes geschrumpft. Diese Entwicklung ist nicht nur für die persönlich davon Betroffenen - mehr als 70 000 Beschäftigte mußten in den letzten vier Jahren ihre Arbeit in der Industrieforschung aufgeben - häufig mit weitreichenden Konsequenzen verbunden, sondern hat auch langfristige Rückwirkungen auf die industrielle Entwicklung in Ostdeutschland. Der Aufbau von Forschungspotentialen und ihren Vernetzungen braucht ungleich mehr Zeit als ihre Zerstörung. Eine der wichtigsten Wachstumsquellen für die Industrie droht auf Jahre zu versiegen. Eine solche Situation bedeutet eine Herausforderung an alle Akteure in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Diese Herausforderung und die bisherigen Antworten darauf zu diskutieren war das Anliegen der Fachtagung "Industrieforschung in den neuen Bundesländern - Perspektiven, Herausforderungen und Förderungsmöglichkeiten", die die Friedrich-Ebert-Stiftung im Rahmen ihrer Konferenzreihe "Wirtschaftspolitische Diskurse" am 8. Dezember 1993 in Erfurt durchführte. Die vorliegende Broschüre faßt, thematisch strukturiert, Referate und Diskussionsbeiträge der Tagung zusammen. Schwerpunkte der Tagung bildeten eine differenzierte Bestandsaufnahme zur Situation der ostdeutschen Industrieforschung (1), Förderangebote und Probleme ihrer Inanspruchnahme (2) sowie die daraus abgeleiteten Vorstellungen zur zukünftigen Ausgestaltung der Förderkonzepte (3). Der übereinstimmende Tenor aller Beiträge war der, daß die gegenwärtigen Anstrengungen zur Förderung der Industrieforschung nur eine Übergangsphase gestalten können. Ohne einen wirtschaftlichen Aufschwung ist Industrieforschung in den neuen Bundesländern nicht dauerhaft möglich. Damit sie aus sich selbst heraus wachsen kann, muß dieser Aufschwung überdies bald erfolgen. Die Tagung wurde durch die Abteilung Wirtschaftspolitik des Forschungsinstituts der Friedrich-Ebert-Stiftung vorbereitet. Verfasser der Broschüre ist Dr. Jochen Gläser vom Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln.
© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Januar 2001 |