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Vorbemerkung

Der Aufbruch in das Informationszeitalter hat international und national zahlreiche Aktivitäten ausgelöst: G-7-Treffen, Europäische Union, Bundestag, Bundesregierung beraten oder verabschieden schon operative Programme. Die entstehende Informationsgesellschaft gewinnt allerdings erst langsam und noch sehr unscharf Konturen. Die Datenautobahn wird ausgebaut, die Zahl der Anbieter und Nutzer im Internet wächst rasant, "Multimedia" wurde 1995 zum "Wort des Jahres" in Deutschland, digitale Fernsehprogramme und Dienstleistungen sind in der Vorbereitung oder bereits als Angebot auf dem Markt. Grundlage dieser Entwicklungen sind die dramatischen Leistungssteigerungen in der Informations- und Telekommunikationstechnik. Neue Märkte zu erschließen und neue Produkte anzubieten sind die Triebkräfte bei der Entwicklung der Informations- und Kommunikationswirtschaft. Die Wachstumsraten sind hoch, das ökonomische Potential scheint groß zu sein. Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt werden schon sehr viel zwiespältiger beurteilt.

Die Produktivitäts- und Leistungssteigerungen in der Informations- und Kommunikationstechnik mit den neuen Netztechnologien reichen in ihren Auswirkungen jedoch weit über den Markt für Informations- und Kommunikationstechnik im engeren Sinne hinaus und berühren die gesamte Arbeitswelt. Sie führen in Produktion, Dienstleistungen und öffentlicher Verwaltung zu neuen Organisations- und Arbeitsformen. Eine zunehmende Internationalisierung der Wirtschaft, Ausgliederungen von Unternehmenseinheiten, Dezentralisierung von Organisationsstrukturen und andere neue Formen der Arbeitsteilung mit Rationalisierungscharakter werden durch die luK-Techniken erleichtert und gewinnen eine neue Qualität. Dieser Strukturwandel hat Auswirkungen auf die Zahl und Qualität der Arbeitsplätze, auf die Arbeitsbedingungen, die Arbeitsverhältnisse und die Struktur des Arbeitsmarktes insgesamt. Parallel hierzu wandeln sich Tätigkeitsprofile. Berufsfelder verändern sich oder entstehen neu, die berufliche Aus- und Weiterbildung wird mit den zu diesen Prozessen korrespondierenden Qualifikationsanforderungen konfrontiert.

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„Wieweit ist der Strukturwandel in der Arbeitswelt bereits fortgeschritten und wohin führt er?" waren die Ausgangsfragen der Tagung „Unterwegs in die digitale Arbeitswelt? Beschäftigung, Arbeitsplätze und Arbeitsformen in der Informationsgesellschaft", die die Friedrich-Ebert-Stiftung im November 1996 in Bonn veranstaltete. Die Tagung verschaffte zunächst einen Überblick über politische Programme zur Förderung der Informationsgesellschaft. Es wurde weiterhin danach gefragt, mit welchen Entwicklungen die Informationsgesellschaft bricht, welche sie zementiert und welche neuen Trends sie einleiten wird. Die diskutierten Grundannahmen konnten anschließend mit den Ergebnissen einer Bestandsaufnahme verglichen werden, in welchen Bereichen und in welchem Ausmaß neue luK-Techniken eingesetzt werden und mit welchen Folgen bei einer weiteren Verbreitung zu rechnen sein wird. Die Beschäftigungsentwicklung im Medien- und Kommunikationssektor wurde gesondert analysiert. Erst der praktische Blick erschließt aber einen weiteren Kern der Informationsgesellschaft. Am Beispiel neuer Multimediaberufe und Qualifizierungen wurden einige derjenigen Schlüsselqualifikationen sichtbar, über die die Beschäftigten in der Informationsgesellschaft verfügen müssen. Zugleich wurde das Entwicklungspotential eines Prototyps von neuen Arbeitsformen - die Telearbeit - auf den Prüfstand der Praxis gestellt. In der Gesamtsumme der Bilanzen, Prognosen und praktischen Erfahrungen wurde deutlich, daß die Informationsgesellschaft auch eine arbeits-, tarif- und sozialrechtliche Architektur auf der nationalen, europäischen und internationalen Ebene benötigt. Dies stellt neue Anforderungen an die gewerkschaftliche Praxis und Programmatik auf dem Weg in die Informationsgesellschaft.

Die vorliegende Broschüre faßt die wesentlichen Aussagen der Referate und die Ergebnisse der Tagungsdiskussion zusammen. Den Tagungsbericht erstellte Ralph Greifenstein.
Bonn, März 1997Udo Scholten


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Oktober 2000

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