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[Seite der Druckausgabe: 1]

Vorbemerkung

Gut zwei Jahre nach der Übernahme der rechtlichen Bestimmungen im Wohnungswesen, wie sie bis zum 3.10.1990 nur für die alten Bundesländer galten, kann in den neuen Bundesländern noch nicht von der Existenz eines funktionierenden Wohnungsmarktes gesprochen werden.

Der Weg des Übergangs von einem staatlich gelenkten zu einem überwiegend marktwirtschaftlich orientierten Wohnungswesen wird von Zielkonflikten zwischen Eigentümern und Mietern von Wohnungen begleitet, die es sozial verträglich zu lösen gilt. Zielkonflikte, die oft durch unzureichende Rahmenbedingungen oder Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage von Wohnungen verstärkt werden, bedrohen zunehmend den sozialen Frieden in der Bundesrepublik Deutschland.

Das Gefälle in den Wohnbedingungen zwischen alten und neuen Bundesländern sowie zwischen dem Standard der Wohnungen in den vernachlässigten Altstadtgebieten und denen der Großwohnsiedlungen am Rande vieler Städte der neuen Bundesländer verweist auf die Dringlichkeit einer Investitionsoffensive im Wohnungsbau. Notwendige Investitionen zur Verbesserung der Wohnbedingungen werden hierbei oft durch Probleme behindert, die vermeidbar erscheinen; so z.B. durch die bis zum Zeitpunkt der Konferenz ungeklärte Rechtslage der 'Altschulden" oder die schleppende Bearbeitung von Eigentumsfragen innerhalb wenig flexibler Verwaltungsstrukturen.

Der Wohnungsbau in der Bundesrepublik Deutschland benötigt eine stabile wohnungspolitische Strategie, die der Vielzahl gestreuter Fördermaßnahmen eine Orientierung mit regionaler Zielsetzung gibt. Hierzu sind die zurückliegenden zwei Jahre im Wohnungsbau des wiedervereinigten Deutschlands kritisch zu werten und Lösungen für die Vielzahl angesammelter Probleme aufzuzeigen.

Eine gezielte Wohnungspolitik für ganz Deutschland beeinflußt nicht zuletzt die Frage, in welchem Maße der Standort neue Bundesländer für Investoren der Wirtschaft an Interesse gewinnt.

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Anläßlich der Fachkonferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung, die am 15.12.1992 im Land Mecklenburg-Vorpommern, in der Stadt Rostock zum Thema "Wohnungspolitik für die neuen Bundesländer" stattfand, vermittelten die anwesenden Bundestagsabgeordneten aus dem Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, die Vertreter des Bundesbauministeriums, der Länder und Kommunen, der Mieterverbände, der Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften, der Haus- und Grundstückseigentümervereine sowie die Vertreter von Kreditinstituten und Bausparkassen viele Anregungen, die für weitere wohnungspolitische Entscheidungen von Bedeutung und nützlich sind.

Die Beiträge der Referate und aus der Diskussion werden in der vorliegenden Broschüre thematisch gegliedert zusammengefaßt.

Für Konzeption und Programm der Fachkonferenz zeichnete Hannelore Hausmann vom Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung verantwortlich, das Tagungssekretariat führte Ilona Reuter. Den Tagungsbericht erstellte Dr.-Ing. Reinhard Malik.

Bonn, März 1993Dr. Jochem Langkau


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Oktober 2000

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