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Vorbemerkung

Die breite Kluft zwischen Angebot und Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist ein zentrales Problem im gesamten Deutschland. Die dramatische Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt läßt mittlerweile Befürchtungen laut werden, daß die Wohnungsnot zur Sozialen Frage der 90er Jahre wird.

Die Wohnungsmisere in den östlichen Bundesländern ist zusätzlich durch die Hinterlassenschaft der SED-Zwangswirtschaft im Wohnungswesen verursacht. Ältere Wohnungen wurden vernachlässigt, so daß sich ein enormer Instandsetzungsbedarf aufgestaut hat, die mit normierten Platten neuerrichteten Wohnungen sind mit erheblichen Baumängeln behaftet. Die Mieten verharrten auf dem Niveau der 30er Jahre und ließen trotz staatlicher Subventionierung keine konsequente Bestandspflege zu.

Die Erhöhung der Mieten und die Umlage der Mietnebenkosten bedeuten zwar - trotz der gleichzeitigen Einführung einer Wohngeldregelung - einen tiefen Einschnitt in die soziale Lebensführung der Mieter, versetzen jedoch die Wohnungsunternehmen noch nicht in die Lage, wirtschaftlich und kostendeckend arbeiten zu können. Hinzu kommt, daß das befristete Zins- und Tilgungsmoratorium das Problem der "Altschulden" lediglich zeitlich nach hinten verschiebt. Die Sanierung des Bestandes und der Wohnungsneubau müssen durch staatliche Hilfen gefördert werden. Angesichts der Größenordnung von mehreren hundert Milliarden DM ist jedoch ausgeschlossen, daß die erforderlichen Mittel nur durch die öffentliche Hand aufgebracht werden können; hierzu muß privates Kapital mobilisiert werden.

Vor diesem Hintergrund veranstaltete die Friedrich-Ebert-Stiftung am 19. November 1991 in Suhl/Thüringen eine Fachkonferenz "Wohnen zwischen Markt und Sozialer Frage", auf der Wohnungspolitiker, Vertreter der Wohnungswirtschaft, des Mieterbundes, Verantwortliche aus Kommunal- und Landesverwaltungen, Repräsentanten von Finanzinstituten und Wissenschaftler Fragen des Wohnungswesens und der Wohnungspolitik in den neuen Bundesländern erörterten.

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Gestaltungsinstrumente und Förderkonzepte im Wohnungsbau, der Instandsetzungs- und Modernisierungsbedarf, Privatisierung, Eigentumsbildung, Lage und Perspektiven der Wohnungsunternehmen und der soziale Schutz der Mieter, aber auch städtebauliche Aspekte waren Gegenstand der Diskussion.

Die vorliegende Broschüre faßt die Referate und Diskussionsbeiträge dieser Tagung thematisch gegliedert zusammen.

Für Konzeption und Programm der Fachkonferenz war Udo Scholten vom Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung verantwortlich, den Tagungsbericht erstellte Heinrich Beyer von der Gesamthochschule Kassel.

Bonn, Dezember 1991

Dr. Jochem Langkau


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1999

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