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Vorbemerkung

Während der letzten Jahre hat sich die Wohnungsversorgung in der Bundesrepublik Deutschland wieder drastisch verschlechtert: Es gibt eine "neue" Wohnungsnot. Noch Mitte der 80er Jahre wurde ein relativ ausreichendes (quantitatives) Wohnungsangebot konstatiert. Trotz der seit 1989 allmählich steigenden Wohnungsneubau-Tendenz stellt der Deutsche Mieterbund heute einen gravierenden Fehlbestand von 2,5 Mio. Wohnungen fest. Und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung prognostiziert in diesem Oktober bis zum Jahr 2000 einen jährlichen Neubau-Bedarf von schätzungsweise 530.000 WE.

Wesentliche Ursachen - neben anderen - sind der sogenannte angestaute Bedarf infolge der Stagnation im Mietwohnungsbau und die enorme Zunahme von Haushalten, vor allem durch Zuzug von deutschen Aus- und Übersiedlern und zusätzlichen Wohnungssuchenden aus anderen Staaten - eine Zuwanderung, die auch künftig andauern wird.

Doch für viele Bevölkerungsgruppen - insbesondere die sozial- bzw. einkommensschwächeren - ist der heutige Wohnungsnotstand gar nicht neu, sondern eher noch deutlicher existent, denn die schon lange bestehende Disparität in der Wohnungsversorgung hat stetig zugenommen. Die zu große Zahl der Obdachlosen und schon lange Wohnungssuchenden belegt das.

Auch die qualitative Wohnungsnot ist gar nicht neu: Die vielen und stetig mehr werdenden Einpersonenhaushalte, Alleinerziehenden, älteren Menschen und heutzutage vermehrt in ihrer Wohnung Arbeitenden, die allesamt nicht erst seit kurzem neue Lebens- und Wohnformen zu realisieren versuchen, stoßen auf unflexible, auf einseitige Nutzung ausgerichtete, durch veraltete Bauvorschriften reglementierte Wohnungen, die ihren anderen Bedürfnissen keinesfalls gerecht werden. Es mangelt auch an qualitativ-ökologischen Orientierungen im Wohnungs- und Städtebau.

Angesichts dieser problematischen Lage auf dem Wohnungsmarkt hat die Friedrich-Ebert-Stiftung am 24.10.1990 in Bonn eine Fachtagung durchgeführt, in der die Wohnungsbaupolitik unter Berücksichtigung qualitativer Aspekte des Wohnungsbaus problematisiert und mögliche Lösungsansätze erarbeitet wurden.

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In dieser Broschüre sind die Referate und Diskussionsbeiträge der Konferenz thematisch gegliedert zusammengefaßt. Die getrennte Behandlung der zuerst geschilderten quantitativen und der darauf folgenden qualitativen Aspekte dient lediglich der Vermittlung und darf keineswegs darüber hinwegtäuschen, daß Qualität und Quantität gleich Inhalt und Form zusammengehören (müssen).

Für die Konzeption, Organisation und Durchführung der Fachtagung war Dipl.-Volkswirt Karl-Hans Weimer von der Abt. Wirtschaftspolitik des Forschungsinstituts der Friedrich-Ebert-Stiftung verantwortlich. Ilona Reuter führte das Tagungssekretariat. Verfasserin dieses Berichts ist Marlis Sors M. A., Frankfurt.

Bonn, Dezember 1990Dr. Jochem Langkau


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Januar 2001

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