• Vorbemerkung

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Vorbemerkung

Die gesellschaftlichen Umwälzungen in der DDR haben auch die Energieversorgung zwischen Elbe und Oder in das Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Während sich die interessierte Öffentlichkeit bis zum November 1989 mit einer parteikonformen Berichterstattung über die Energiewirtschaft der DDR begnügen mußte und oft geschönte Zahlen und zweckoptimistische Darstellungen angeboten bekam, läßt sich heute ein verläßlicheres Bild von der Energieversorgung der DDR zeichnen. Schon auf den ersten Blick wirkt es erschreckend:

Technisch veraltete und verschlissene Anlagen in der Energiewirtschaft und in der Industrie führen zu einer enormen Energievergeudung. Die Braunkohlenverbrennung ruiniert die Umwelt, und eine schwerfällige, bürokratische Organisationsstruktur in der Energiewirtschaft lahmt die Anpassung an den modernen Stand der Technik sowie die Orientierung an modernen Konzepten der Betriebsführung und der Kundenbetreuung. Kurz: Ein Umbau der Energieversorgung ist dringend geboten.

Die vorliegende Broschüre faßt, thematisch strukturiert, Referate und Diskussionsbeiträge einer Tagung zusammen, die vom Verein für Politische Bildung und Soziale Demokratie und von der Friedrich-Ebert-Stiftung am 19. April 1990 in Leipzig unter dem Thema "Ökologische Modernisierung der Energieversorgung der DDR - Ziele, Instrumente, Kooperationsmöglichkeiten" durchgeführt wurde. Auf dieser Tagung haben Energiepolitiker, Wissenschaftler und Verbandsvertreter aus der Bundesrepublik und aus der DDR die bestehenden Mängel im Energieversorgungssystem der DDR analysiert sowie Maßnahmen vorgeschlagen und diskutiert, die zu einer rationelleren und umweltverträglicheren Energiewirtschaft führen sollen.

Die Broschüre stellt zunächst die Lage der Energiewirtschaft in der DDR vor (Teil l) und gibt dann einen Überblick über wesentliche Mängel der heutigen Versorgungslage (Teil 2). Danach werden die Möglichkeiten zur Verminderung des hohen Anteils der Braunkohle an der Energieversorgung (Teil 3) sowie die Notwendigkeit zur Steigerung der Effizienz bei der Energiebereitstellung (Teil 4) und bei der Energienutzung (Teil 5) dargestellt. Nach einer Erörterung der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen einer effizienten Energieversorgung

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(Teil 6) schließt die Broschüre mit einer Zusammenfassung, die wichtige Konfliktpotentiale und Konsensmöglichkeiten in der Energiepolitik der DDR hervorhebt.

Mit der Konzeption und Durchführung der Fachkonferenz war Diplom-Sozialwissenschaftler Udo Scholten vom Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung betraut, Verfasser des Tagungsberichts ist Dr. Joachim Kahlert von der Universität Bielefeld.

Bonn, Juni 1990

Dr. Jochem Langkau