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Schwartz, Johannes (1875 - 1947)

Geboren am 18. September 1875 in Mönkebrook (Kreis Stormarn), verheiratet. Gelernter Gärtner. Mitglied des 1889 gegründeten freigewerkschaftlichen "Zentralvereins der Gärtner". Am 18. März 1902 zum 1. Vorsitzenden der Zahlstelle Hamburg gewählt, die sich nach den gewonnenen Streiks des Jahres 1901 wieder im Aufwind befand. Auf der 4. ordentlichen Generalversammlung am 2. bis 3. November 1902 in der Lessing-Halle in Hamburg zum neuen Vorsitzenden der Zentralorganisation gewählt. Trat die Nachfolge Paul Sorges an. Vertrat pointiert klassenkämpferische Positionen: Streiks sollten auch bei geringen Erfolgsmöglichkeiten durchgeführt werden, selbst verlorene Arbeitskämpfe dienten der Gewerkschaftsorganisation. Fungierte als Zentralvorsitzender weiterhin als Hamburger Einkassierer seiner Gewerkschaft. Johannes Schwartz, der neben dem agilen Geschäftsführer Franz Reitt eher repräsentative Funktionen innehatte, übernahm nach einem Hauptvorstandsbeschluß vom 20. November 1902 die Redaktion der "Gärtner-Zeitung. Organ für die Interessen der Gärtner und ihrer freien Vereinigungen. Obligatorisches Organ für die Mitglieder der Deutschen Gärtner-Vereinigung und des Schweizerischen Gärtner-Fachverbandes".

In Schwartz' Amtszeit fielen die Vereinigungsverhandlungen mit dem neutralen "Allgemeinen Deutschen Gärtner-Verein". Nachdem die "blaue" Gewerkschaft in einer Urabstimmung im Oktober 1903 für eine Verschmelzung mit der freigewerkschaftlichen Konkurrenz und den Anschluß an die Generalkommission gestimmt hatte, stellte auch die von Schwartz geführte "Deutsche Gärtnervereinigung" die Weichen auf Zusammenschluß: Von 735 stimmberechtigten Mitgliedern votierten im Dezember 1903 325 für den Anschluß (19 Gegenstimmen). Im Januar 1904 stellte die "Gärtner-Zeitung" ihr Erscheinen ein (Nachfolgeblatt: "Allgemeine Deutsche Gärtner-Zeitung"). Am 6. Januar 1904 als Schriftführer der Hamburger Zahlstelle in den lokalen Vorstand des "Allgemeinen Deutschen Gärtner-Vereins" gewählt. Schwartz verzog 1906 nach Wedel, kehrte 1912 nach Altona zurück und übernahm das Vergnügungslokal "Süßer Kringel", später das Gesellschaftshaus "Carlsruh". Siedelte 1922 nach Wandsbek über, verdiente seinen Lebensunterhalt als Schankwirt. 1927 Umzug nach Hamburg, beantragte für den Stadtteil Barmbek erneut eine Lizens als Gastwirt. Schwartz starb am 11. August 1947 im Hamburger Stadtteil Wandsbek.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998

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