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Jonikait (auch Jonikeit), August (1875 - 1968)

Geboren am 5. Mai 1875 in Meschket (Kreis Ragnitz), protestantisch, verheiratet. Arbeitete nach der Schulentlassung als Kutscher in seiner Heimat. Siedelte im Februar 1897 nach Hameln über und nahm eine Stelle als Hilfsaufseher im Gefängnis an. 1909 Versetzung nach Hannover an das dortige Gerichtsgefängnis. Mitglied des 1907 gegründeten "Bundes der Justizunterbeamten Preußens", der Aufsichtsbeamte und Gerichtsdiener in seinen Reihen vereinte. Nach der Besoldungsreform des Jahres 1908, die die Aufsichtsbeamten nur unzureichend berücksichtigte, traten unter den Gefängnisaufsehern Abspaltungstendenzen auf, zu denen zusätzlich standespolitische Reibungen mit den besserbesoldeten Gerichtsdienern beitrugen. Delegierter auf dem 3. Delegiertentag des Beamtenvereins 1910 in Berlin, blieb mit seiner Resolution zur Verbesserung der sozialen Lage der Gefangenenaufseher in der Minderheit.

Rief Ende 1910 den "Gefängnis- und Strafanstalts-Aufsichtsbeamtenverein" ins Leben, der der Mutterorganisation beträchtliche Mitglieder abzog. Vorsitzender des neuen Beamtenvereins, aus dem der "Bund der Gefängnis-, Straf- und Aufsichtsbeamten und -Beamtinnen Deutschlands" erwuchs, eine tragende Säule der freigewerkschaftlichen Beamtenbewegung in der Weimarer Republik. Im Sommer 1912 aus disziplinarischen Gründen nach Stade versetzt. Trat nach seiner Versetzung vom Amt des Vorsitzenden zurück (Nachfolger Franz Bork), entfremdete sich von seiner Organisation und spielte in der Beamtenbewegung keine ersichtliche Rolle mehr. Nach der Novemberrevolution Beförderung zum Oberjustizwachtmeister. Im Mai 1921 nach Bremervörde versetzt. Von Juli 1923 bis Juli 1929 lebte und arbeitete Jonikait in Harburg. Im Juli 1929 Umzug nach Schieder in Lippe. Lebte seit dem 27. Januar 1931 als Pensionär in Holzhausen (heute Bad Pyrmont). August Jonikait starb am 10. September 1968 in Bad Pyrmont.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998

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