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TEILDOKUMENT:
Jöris, Franz Packer und Ausgeher in Stuttgart. 1894 Mitbegründer der Stuttgarter Lokalorganisation "Verein aller im Handelsgewerbe beschäftigten Hilfsarbeiter". Am 4. Februar 1895 zum Vorsitzenden gewählt. Delegierter auf dem 3. Kongreß aller im Handels- und Transportgewerbe beschäftigten Hilfsarbeiter Deutschlands vom 24. bis 26. Mai 1896 in Halberstadt. Aus Jöris' Feder stammte ein eigenständiger Satzungsentwurf, der gewerkschaftliche Zentralisation aller Berufsgenossen über einen Verband der Vereine der Handelshilfsarbeiter anstrebte. Begründete in Halberstadt seinen Satzungsentwurf in einem eigenen Referat, ohne eine Mehrheit für seine organisatorischen Vorstellungen zu gewinnen. An die Stelle von 6 Bezirken, die nach dem 1. Berufskongreß in Halle (Pfingsten 1894) gebildet worden waren, traten nach dem Halberstadter Berufskongreß 16 Bezirke. Als Bezirksleiter für Stuttgart, Württemberg und Hohenzollern fungierte künftig Franz Jöris. Der Stuttgarter Packer zählte in Deutschland zu den Kräften, die sich mit der lokalistischen Organisation der Handelshilfs- und Transportarbeiter nicht begnügen wollten, sondern auf eine gewerkschaftliche Zentralisation für ganz Deutschland hinsteuerten. Als Stuttgarter Vorsitzender opponierte er vor allem gegen den Halberstadter Beschluß, das Publikationsorgan "Der Handels-Hilfsarbeiter" im Besitz der Berliner Lokalorganisation zu belassen. Jöris gehörte zu den Bezirksleitern, die einen außerordentlichen Kongreß vom 25. bis 27. Dezember 1896 in Altenburg unterstützten. Einer von 18 Delegierten aus 14 Orten, die den "Zentralverband der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter Deutschlands" zum 1. Januar 1897 aus der Taufe hoben. Zum Vorsitzenden des provisorischen Ausschusses gewählt. Bestätigung in seinem Kontrollamt durch die Stuttgarter Mitglieder am 31. Januar 1897. Gleichzeitig vom Verbandsvorstand zum Bevollmächtigten für Stuttgart bestimmt (Bestätigung durch die Mitgliedschaft). Im Juli 1897 als Bevollmächtigter der Verwaltungsstelle Stuttgart abgesetzt. Spielte in der Gewerkschaftsbewegung keine ersichtliche Rolle mehr. Die Jubiläumsausgabe des "Deutschen Verkehrsbundes" vom Januar 1927 zählte ihn zu den verstorbenen Gründungsmitgliedern des Zentralverbandes. © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998 |