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Eickmann, Heinrich (1878 - 1952)

Geboren am 18. Juni 1878 in Hovestadt bei Soest als Sohn eines Fuhrmannes, katholisch, verheiratet. Besuch der Volksschule in Hovestadt, erlernte anschließend das Schreinerhandwerk. 1898 Umzug nach Köln, Anschluß an den dortigen katholischen Gesellenverein. 1899 Mitbegründer der Zahlstelle Köln des "Zentralverbandes christlicher Holzarbeiter". Eickmann fiel in Köln durch seine großen rhetorischen Fähigkeiten in den Versammlungen auf. Der "Zentralverband der Hilfs- und Transportarbeiter, -arbeiterinnen und verschiedener Berufe Deutschlands" (gegründet 1900 als "Christlich-sozialer Verband der nichtgewerblichen Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands"), der beträchtliche Schwierigkeiten hatte, geeignete Funktionäre zu finden, unterbreitete Eickmann 1905 ein Stellenangebot.

Der gebürtige Westfale trat am 1. April 1905 den Posten eines Bezirksleiters für das Verbandsgebiet Rheinland und Westfalen mit Sitz in Düsseldorf an. Nach dem Anschluß von ca. 1.000 Kölner Straßenbahnern an die Organisation wurde Eickmanns Bezirk geteilt; sein neues Wirkungsgebiet umfaßte ab 1. Januar 1906 die Provinz Westfalen und das rechtsrheinische Gebiet. Obgleich Eickmann auf dem 3. Verbandstag 1906 in Mainz vor voreiligen Streiks warnte, wurde er in eine Reihe schwerer gewerkschaftlicher Arbeitskämpfe verwickelt. (Papierfabrikarbeiterstreik 1907 in Bergisch Gladbach, Zerschlagung der christlich organisierten Straßenbahner 1907 in München Gladbach). Auf dem 6. Verbandstag 1912 in Hannover noch zum Revisor gewählt, schlug Eickmann indes einen anderen gewerkschaftlichen Weg ein: Nach der Aufteilung des alten Zentralverbandes in vier Organisationsbereiche akzeptierte er ein Angebot des neubegründeten "Zentralverbandes der Gemeindearbeiter und Straßenbahner" mit Sitz in Köln.

Auf der Delegiertentagung des sich in Gründung befindenden neuen Verbandes am 1. Dezember 1912 in Frankfurt am Main zum Schriftleiter und Hauptkassierer gewählt. 1914 gab Eickmann das Kassiereramt an Fritz Krumbé ab und konzentrierte seine Kraft auf die Redaktion der Verbandsorgane "Gemeindearbeiter" (später: "Gewerkschaftliche Rundschau") und "Der Straßen- und Kleinbahner". Nach der Rekrutierung des Verbandsvorsitzenden Peter Dedenbach im Mai 1916 übernahm Eickmann die provisorische Führung des Zentralverbandes bis August 1917. Von 1917 bis 1919 Stadtverordneter als Mitglied der "Deutschen Zentrumspartei". Wiederwahl in das Amt des Schriftführers auf den Verbandstagen 1919 in Köln, 1925 in Münster, 1928 in Leipzig und 1932 in Karlsruhe.

Eickmann modernisierte im Februar 1920 das Verbandsorgan und paßte es in Inhalt und Layout den Erfordernissen eines modernen Gewerkschaftsorgans an. 1922 nach Anschluß des "Verbandes für die berufliche Kranken- und Wohlfahrtspflege" Übernahme der Redaktion der "Deutschen Krankenpflege". (Änderung des Verbandsnamens in "Zentralverband der Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe und Verwaltungen".) Ab 1925 zusätzlich Schriftleiter der "Beamten-Rundschau" und des "Deutschen Straßenwärter". Von November 1925 bis 1933 Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages auf der Liste der Deutschen Zentrumspartei. Im Provinziallandtag Mitglied der Kommission für die Arbeitsanstalt Brauweiler und die Provinzial-, Heil- und Pflegeanstalten. Zu Eickmanns "Steckenpferden" gehörte der genossenschaftliche Wohnungsbau, engagierte Mitarbeit in den verschiedenen christlichen Kölner Wohnungsbaugenossenschaften. Delegierter auf allen ordentlichen Kongressen des "Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften Deutschlands" von 1909 (7. Kongreß) bis 1932 (13. Kongreß).

Auf dem 10. Kongreß (1920) Wahl in den Ausschuß des "Gesamtverbandes". Energisches Plädoyer auf dem 11. Kongreß für den genossenschaftlichen Arbeiterwohnungsbau. Auf dem letzten Kongreß 1932 in der Weimarer Republik wurde Eickmann als Stellvertreter Peter Dedenbachs in den Hauptvorstand gewählt. 1933 Entlassung aus allen Ämtern. Heinrich Eickmann starb am 5. August 1952 in Köln.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998

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