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TEILDOKUMENT:
Aßmann, Gustav (1864 - 1945) Geboren am 23. September 1864 in Grabow-Stettin, Dissident. Erlernte nach der Volksschule das Sattlerhandwerk. Mitbegründer des "Allgemeinen deutschen Sattlervereins". 1889 bis 1892 Vorsitzender des Berliner Fachvereins. Leitete die 4. ordentliche Generalversammlung der Sattlergewerkschaft (ab 1900: "Verband der Sattler und verwandter Berufsgenossen"). Setzte sich für eine Arbeitslosenunterstützung der Gewerkschaft ein, ohne mit dem Antrag durchzudringen. Votierte für die Professionalisierung des Verbandes durch Festanstellung eines Sekretärs. 1902 erneut Vorsitzender der Berliner Filiale des "Verbandes der Sattler und verwandter Berufsgenossen". Trat am 1. Dezember 1902 in die Organisationsverwaltung des damaligen "Verbandes der in Gemeinde- und Staatsbetrieben beschäftigten Arbeiter und Unterangestellten" als erster besoldeter Funktionär ein. Auf der 3. Generalversammlung des Verbandes im April 1903 in Berlin als "ein Zahlenmensch wie er im Buch steht" gegen eine Stimme zum besoldeten Hauptkassierer gewählt. Aßmann, der sich im Sattlerverband lebhaft an den innergewerkschaftlichen Diskussionen beteiligt hatte, trat als Kassierer kaum nach außen in Erscheinung und verwaltete sein Amt ohne Fehl und Tadel. Nahm als Gemeindearbeitervertreter an der Konferenz der Vertreter der Vorstände der Zentralverbände vom 24. bis 26. Oktober 1904 teil, auf der seine Organisation nur mühsam ihre Existenzberechtigung nachweisen und erhalten konnte. Delegierter auf dem 4. bis 8. Verbandstag (1906 bis 1919). Stand auf den Gewerkschaftstagen außerhalb jeder Kritik. Gehörte auf dem 6. Verbandstag 1912 in München zur Gruppe der Vorstandsmitglieder, die den 1. Vorsitzenden Albin Mohs abwählen wollten. Nach der Wiederwahl Mohs' (mit einer Stimme Mehrheit) trat Aßmann zunächst als Kassierer zurück, konnte allerdings zum "Weitermachen" überredet werden. 1908 Vorsitzender des sozialdemokratischen Wahlvereins in Steglitz. Nahm als Kassierer vor 1914 auf allen drei Gasarbeiterkonferenzen des "Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter" teil, ohne ins Rampenlicht zu treten. Delegierter auf dem 7. (außerordentlichen) Kongreß der Gewerkschaften Deutschlands vom 25. bis 26. April 1910 in Berlin. 1914 einer von vier regelmäßigen Teilnehmern auf den Vorständekonferenzen der Freien Gewerkschaften. Ab 1915 leitete Aßmann zusammen mit Emil Wutzky den Verband, da die übrigen Vorstandsmitglieder zum Kriegsdienst eingezogen waren. Von 1915 bis 1916 einer der drei Revisoren des Internationalen Sekretariats der "Arbeiter öffentlicher Betriebe". 1921 Wahl in die Berliner Stadtverordnetenversammlung für die SPD, arbeitete im Ausschuß für Rechnungssachen mit. Auf dem 8. Verbandstag 1919 in Nürnberg noch als Kassierer bestätigt, trat Aßmann am 30. April 1921 als Hauptkassierer zurück und nahm in der Stadtverwaltung Groß-Berlins die Stelle eines besoldeten Stadtrates an. 1933 entlassen. Gustav Aßmann starb am 14. August 1945 in Berlin. © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998 |