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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit / Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff

Stichtag:
18. Okt. 1977

Eine Spezialeinheit des Bundesgrenzschutzes befreit die Geiseln in Mogadischu/Somalia. Daraufhin begehen drei führende RAF-Terroristen, Andreas Baader , Jan-Carl Raspe und Gudrun Ensslin, im Gefängnis Stuttgart-Stammheim Selbstmord, der Selbstmordversuch von Irmgard Möller misslingt.

In einer „Gemeinsamen Erklärung der Bundesregierung, der Vorsitzenden der SPD, der CDU, der CSU und der FDP, der Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie der Ministerpräsidenten der Länderregierungen von Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Nordrhein-Westfalen„ heißt es : „Die Bundesregierung hatte in diesem Fall nur scheinbar eine Wahl. Hätte die BRD die 11 terroristischen Täter freigelassen, so wären sie alle zurückgekommen, genau wie jene Terroristen, die Peter Lorenz entführt haben. Und wie diese hätten sie neue schreckliche Mordtaten begangen. Wir hatten das Risiko gewissenhaft abgewogen, wie es nur möglich war. Gleichwohl blieb ein hohes Risiko. Ohne die Zustimmung und die Hilfe der somalischen Regierung hätten die Angehörigen der Gruppe 9 des BGS ihre Rettungsaktion nicht unternehmen können. Der Regierung von Somalia ist nicht nur von uns Deutschen zu danken. Ihre Entscheidung, uns die Aktion zu gestatten, war die Voraussetzung dafür, dass eine Katastrophe abgewendet werden konnte. In dieser Stunde appellieren wir und mit uns alle Bürger noch einmal an die Entführer von Hanns Martin Schleyer : ,Geben Sie Ihren Gefangenen frei und begreifen Sie, dass der Weg des Terrorismus der Weg in die Selbstzerstörung ist. In unseren Anstrengungen, sein Leben zu retten, werden wir nicht nachlassen. Wir empfinden Trauer und Bedrückung über den Mord an dem tapferen Flugkapitän Jürgen Schumann . Seinen Angehörigen drücken wir unser Mitgefühl aus. Wir sind gewiss, dass die Rettung der Geiseln die Entscheidung, die wir gemeinsam und einmüntig getroffen haben, rechtfertigt’ „.


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