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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit / Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff

Stichtag:
10. Juli 1978

Der Bundesvorstand der Jungsozialisten legt ein Papier zur Friedens- und Abrüstungspolitik vor. In den Augen der Jungsozialisten ist die Entspannungspolitik in der SPD allzu sehr in den Hintergrund gedrängt worden. Die Jungsozialisten wollen erneut für eine Friedens-, Entspannungs- und Abrüstungspolitik mobilisieren und setzen dabei auf die Sozialdemokraten und das „unabhängige Umfeld„, die bereits vor 10 Jahren zur Durchsetzung der Entspannungspolitik beigetragen hätten. Die Jungsozialisten fordern u. a.: Die Anerkennung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung; die Ausgestaltung des Zivildienstes als aktiven Friedensdienstes; eine umfassende Friedenserziehung in den Schulen; die Umstrukturierung der Rüstungs- in eine Friedensindustrie; ein Exportverbot für Rüstungsgüter aller Art in Staaten außerhalb der NATO; ein generelles Exportverbot für Kernkraftwerke, ihre Folgetechnologien und für Atommüll; die Ausweitung des Atomwaffensperrvertrages; den dauerhaften Verzicht auf die Herstellung der Cruise Missiles und der Neutronenbombe und ihre Stationierung in Europa; das Einfrieren der Rüstungsausgaben und ihre Senkung um jährlich 5 Prozent.

Im Anschluss an Gespräche mit dem ägyptischen Präsidenten Anwar el Sadat und dem Vorsitzenden der israelischen Arbeiterpartei, Shimon Peres , geben W. Brandt als Präsident und Bruno K reisky als Vizepräsident der Sozialistischen Internationale folgende Erklärung ab: „Wir sind erfreut darüber, dass wir zum Zustandekommen einer Zusammenkunft zwischen dem Präsidenten der Arabischen Republik Ägypten, Anwar el Sadat , und dem Vorsitzenden der israelischen Labour Party, Shimon Peres , beitragen konnten. Unsere Initiative erfolgte im Geiste der Grundsätze der Sozialistischen Internationale, die die Beilegung internationaler Konflikte durch einen friedlichen Dialog im Geiste der menschlichen Solidarität vorsehen. Wir hoffen, dass die Begegnung zwischen Präsident A. Sadat und dem Vorsitzenden S. Peres zu einem besseren Verständnis der gegenseitigen Standpunkte geführt hat.„


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net edition fes-library | 2003