Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag: 28. Mai 1945

Die amerikanische Militärregierung setzt für das Land Bayern eine Regierung unter dem ehemaligen Vorsitzenden der Bayerischen Volkspartei (BVP), F. Schäffer, ein.

In Düsseldorf wird die provisorische Bezirksleitung Niederrhein der Sozialdemokratie gebildet; Mitglieder sind u. a. Lore Agnes, A. Dobbert, E. Gnoss und H. Runge.

Die Regierungsvertreter Frankreichs, Großbritanniens, der UdSSR und der USA unterzeichnen in Berlin auf der Grundlage der Beschlüsse der Krimkonferenz (4.-11. Februar) 4 Deklarationen über Deutschland.
In den Deklarationen wird u. a. festgestellt:
Die vier alliierten Regierungen übernehmen hiermit in allen Deutschland betreffenden Angelegenheiten die oberste Autorität. Die vier alliierten Regierungen werden später die Grenzen Deutschlands oder irgendeines Teiles Deutschlands und die rechtliche Stellung Deutschlands oder irgendeines Gebietes, das gegenwärtig einen Teil des deutschen Territoriums darstellt, festlegen.
Die Zoneneinteilung wird bestätigt.
Das Gebiet von Groß-Berlin wird von den Streitkräften aller vier Nationen besetzt.
Die vier Oberbefehlshaber der Alliierten Mächte, die ein einheitliches Organ darstellen, bilden den Kontrollrat.
Der Kontrollrat faßt gemeinsame einstimmige Beschlüsse über die wichtigsten Fragen, die das ganze Gebiet Deutschlands interessieren.

Zweite Landeskonferenz der deutschen Gewerkschaften in Schweden in Stockholm.
Sie dient der Bekundung des Willens nach einer einheitlichen demokratischen Arbeiterbewegung in Deutschland. F. Tarnow spricht über »Die gegenwärtige Situation und die Aussichten der Gewerkschaftsbewegung«, Irmgard Enderle über »Wirtschaftsfragen im kommenden Deutschland«, F. Fricke über »Sozialpolitik und Arbeitsrecht« und A. Enderle über »Rückwanderungsaussichten« .