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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
27. Nov. 1976

H. Koschnick und H. Börner legen die ersten Ergebnisse ihrer im Auftrag des Parteivorstandes der SPD durchgeführten Wahlanalyse der Bundestagswahl vor: Die SPD hat die stärksten Verluste (6 Prozent) im Arbeitnehmerbereich bei den ungelernten und angelernten Arbeitnehmern erlitten; die SPD hat gegenüber 1972 ihre Wähler im hohen Alter oder im Rentenalter annähernd halten können (Verlust 1 Prozent); die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter haben genau im gleichen Umfang wie bei der vorigen Wahl SPD gewählt; der »Vertrauensvorsprung« von Bundeskanzler H. Schmidt habe eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Stimmabgabe gespielt; die »Leistungsbilanz« der SPD sei nicht genügend genutzt worden; die »Bürgerkriegsformel« der CDU/CSU »Freiheit oder/statt Sozialismus« habe sich dem Bewußtsein der Bevölkerung wesentlich stärker eingeprägt als der SPD-Slogan »Modell Deutschland«; die Öffentlichkeitsarbeit der CDU/CSU habe offenbar besser funktioniert als diejenige der SPD. Nicht die SPD habe die Themen der politischen Auseinandersetzung vor der Wahl bestimmt, sondern die Opposition. Die SPD habe allen Grund, sich mit der eigenen Organisation zu beschäftigen.

Der Parteivorstand der SPD beschließt, eine »Arbeitsgruppe Berlin« einzurichten, um die Möglichkeiten der SPD verstärkt für die Weiterentwicklung der Lebensfähigkeit Berlins einzusetzen.


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net edition fes-library | Juni 2001